Voges-Proskauer-Reaktion
Mit der Voges-Proskauer-Reaktion werden Bakterien-Kulturen auf die Bildung von Acetoin (3-Hydroxy-2-butanon, Acetylmethylcarbinol) geprüft, das im alkalischen Milieu mit Sauerstoff zu 2,3-Butandion (Diacetyl) oxidiert wird, das dann mit Kreatinin (enthalten im Pepton des Nährmediums) unter Verstärkung durch α-Naphthol eine Rotfärbung (als Meisenheimer-Komplex) bewirkt. Dieser Test dient zur Unterscheidung und Identifizierung von Bakterien, besonders von Enterobacteriaceae. So bilden zum Beispiel Enterobacter, Klebsiella oxytoca, Proteus myxofaciens, Rhanella aquatilis, Serratia marcescens und Serratia rubidaea Acetoin bei der Vergärung von Glukose zu Butandiol. Bei ihnen fällt also die Voges-Proskauer-Reaktion positiv aus. Sie stehen damit im Gegensatz zu anderen Enterobacteriaceae (z. B. Escherichia), die kein Acetoin bilden und bei denen deshalb die Voges-Proskauer-Reaktion negativ ausfällt.
Literatur
- Otto Voges, Bernhard Proskauer: Beitrag zur Ernährungsphysiologie und zur Differentialdiagnose der Bakterien der hämorrhagischen Septicämie. In: Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten. Bd. 28 (1898), Heft 1, S. 20–32, doi:10.1007/BF02285362.
- Max Levine: On the Significance of the Voges-Proskauer Reaction. In: Journal of Bacteriology. Bd. 1 (1916), Heft 2, S. 153–164, PMID 16558690.