Vriesea
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Flammendes Schwert (Vriesea splendens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vriesea | ||||||||||||
Lindl. |
Die Pflanzengattung Vriesea gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae), zu der auch die Ananas gehört. Es gibt etwa 300 Arten dieser Gattung. Die als Zierpflanze beliebteste Art ist Vriesea splendens (= das „Flammende Schwert“).
Beschreibung
Vriesea-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und wachsen meist als Epiphyten. Meist sind es Trichterbromelien; ihre Sprossachse ist also gestaucht und die Blätter stehen dicht in Rosetten zusammen. Die Blätter überdecken sich, so dass ein Trichter zum Sammeln von Wasser entsteht. Die parallelnervigen Laubblätter sind meist schwertförmig.
Die oft leuchtend bunten Hochblätter der Blütenstände sind bei vielen Arten lange haltbar. Die Blütenstände können unverzweigt oder verzweigt sein. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig.
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen einen „Fallschirm“ ähnlich wie bei der Pusteblume.
Herkunft
Die Gattung Vriesea stammt aus den tropischen Regenwäldern Lateinamerikas, das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Brasilien. Einige Arten und ihre Sorten sind Zierpflanzen und gut als Zimmerpflanzen geeignet.
Systematik
Die Gattung wurde 1843 von ihrem Erstbeschreiber, John Lindley, nach dem niederländischen Botaniker Willem Hendrik de Vriese (1806–1862) benannt [1]. Die Systematik der Gattung Vriesea ist wegen der Abgrenzungsproblematik zur nahe verwandten Gattung Tillandsia und neuerer phylogenetischer Untersuchungen, nach denen die ursprüngliche Gattung Vriesea in drei Gattungen (Vriesea, Alcantarea und Werauhia) aufgeteilt wurde, steten Veränderungen unterworfen. Im nichtblühenden Zustand sind die beiden Gattung Tillandsia und Vriesea meist nicht voneinander zu unterscheiden. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Gattungen liegt in kleinen Schuppen, den so genannten „Ligulae“, an der Basis der Kronblätter (Petalen), die nur an frischen Blüten gut zu erkennen, an getrockneten Herbarmaterial nur schwer nachweisbar sind.
Arten, Unterarten und Varietäten
Es gibt etwa 300 Vriesea-Arten nach Luther 2008 [2]:
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Vermehrung und Pflege als Zierpflanze
Die gärtnerische Vermehrung erfolgt meist mit Samen. Auch Meristemkultur wird bei einigen Sorten zur Massenvermehrung eingesetzt.
Die Blühzeit kann je nach Art etwa ein halbes Jahr lang dauern, danach stirbt die Mutterpflanze allmählich ab. Bei der Pflege als Zierpflanze bildet nach der Blüte die Mutterpflanze auch vegetative Ableger, die Kindel. Diese sollten möglichst noch einige Zeit mit der Mutterpflanze verbunden bleiben. Jungpflanzen brauchen einen halbschattigen Platz, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ausgewachsene Pflanzen, die bereits zu blühen begonnen haben, gedeihen überall, wo es hell genug ist. Vor der Blüte sollte im Trichter immer ausreichend Wasser stehen.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae, Onlineversion aus Selbyana 19(1): 91-121, 1998.
- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
Literatur
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3