Wahrnehmungsstörung
Eine Wahrnehmungsstörung ist eine Störung in der Verarbeitung von Sinneseindrücken im Zentralnervensystem. Wahrnehmungsstörungen im engeren Sinne liegen dann vor, wenn das verlässlichste Umweltorientierungssystem – das Spüren –, die Verbindung der Sinnessysteme untereinander oder die geordnete Abfolge von Sinnesreizen betroffen sind. Man unterscheidet zwischen taktil-kinästhetischer, intermodaler oder serialer Wahrnehmungsstörung.
Behandlungsmethoden
Durch Auseinandersetzung mit der Umwelt im Rahmen von problemlösenden Alltagsgeschehnissen gelangt ein Mensch zum Wissen, wie die Beziehung zwischen Körper und Umwelt beschaffen ist; er erhält gespürte Wahrnehmungsinformation. Bei gestörter Wahrnehmung kann man nach der Affolter-Methode durch gezieltes „Führen“ an Händen und Körper zur Verbesserung der gespürten Informationssuche beitragen.
Ziel des therapeutischen Führens ist eine Erweiterung der gespürten Erfahrung und die Verbesserung der Wahrnehmungsorganisation. Dadurch können die betroffenen Menschen im Laufe der Zeit ein größeres Verständnis, mehr Flexibilität, Selbstständigkeit und verbesserte sprachliche Leistungen erreichen.
Siehe auch
Literatur
- Felicie Affolter: Wahrnehmung, Wirklichkeit und Sprache. Neckar, Villingen 1987; 10. A. 2007, ISBN 3-7883-0255-0
- Walter F. Haupt, Kurt-Alphons Jochheim, Helmut Remschmidt: Neurologie und Psychiatrie für Krankenpflegeberufe. 15 Tabellen. Thieme, 7. überarb. A. Stuttgart 1993, ISBN 3-13-453607-2
Weblinks
- Wahrnehmungsstörung im Familienhandbuch.de
- zu: Wahrnehmungsstörungen bei Kindern
- Hans Albrecht Zahn: Wahrnehmungsstörungen – Ursachen und Behandlung von Lernstörungen (PDF-Datei; 189,75 KB)