Walter Gehring


Walter Jakob Gehring (* 20. März 1939 in Zürich) ist ein Schweizer Molekular- und Entwicklungsbiologe.

Leben

Seit 1972 ist er Professor an der Universität Basel. Er forscht am Biozentrum der Universität Basel. Er war Generalsekretär der European Molecular Biology Organization (EMBO) und ist Präsident der International Society for Developmental Biologists. 2000 wurde er mit dem Kyoto-Preis und 2002 mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet. Seit 2009 ist er emeritiert, forscht aber in kleinerem Rahmen über die Entstehung der Augen weiter. Am 4. Januar 2010 erhielt Gehring das Grosse Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Bekannt geworden ist Gehring für die Entdeckung der molekularen Übereinstimmungen verschiedener homöotisches Gene und die dazugehörenden Homöoboxen mit den darin enthaltenen hox-Genen. Dies gab entscheidende Hinweise auf einen gemeinsamen evolutionären Ursprung, der der Steuerung der Embryonalentwicklung aller Tieren gemeinsam ist. Weiterhin entdeckte Gehring, dass das für die Augenentwicklung entscheidende Kontrollgen pax6 eine evolutionär konservierte Rolle bei der Entwicklung der Augentypen vieler verschiedener Tiere spielt.

Auszeichnungen

  • 1987: Gairdner Foundation International Award
  • 1993: Pour le Mérite
  • 1997: March of Dimes Prize in Developmental Biology
  • 2010: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland

Werke

  • mit Rüdiger Wehner: Zoologie. 24. vollständig überarbeitete Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart u. a. 2007, ISBN 978-3-13-367424-9.
  • Wie Gene die Entwicklung steuern. Die Geschichte der Homeobox. Birkhäuser, Basel u. a. 2001, ISBN 3-7643-6039-9.

Literatur

  • Niklaus Walter: From Transdetermination to the Homeodomain at Atomic Resolution. An interview with Walter J. Gehring. In: The International Journal of Developmental Biology. 46, 2002, ISSN 0214-6282, S. 29–37, online (PDF; 373 KB).

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