Wandelröschen



Wandelröschen

Blütenstände des Wandelröschens (Lantana camara)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
Gattung: Wandelröschen (Lantana)
Art: Wandelröschen
Wissenschaftlicher Name
Lantana camara
L.
Blütenstand

Das Wandelröschen (Lantana camara) stammt aus der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Ihre Zuchtformen sind beliebte Zierpflanzen, und es ist gleichzeitig in den Tropen und Subtropen eine sich stark ausbreitende invasive Pflanze.

Beschreibung

Es handelt sich um Sträucher mit oft langen, leicht herabhängenden Zweigen. Die Zweige sind durch abwärtsgerichtete Borsten oder kurze Stacheln rau.

Die 1 bis 2 cm lang gestielten Laubblätter sind oval, am Rand gekerbt bis gesägt. Sie haben eine runzlige Oberfläche und sind zusätzlich noch durch steife kurze Haare rau.

Die Blüten stehen in endständigen Köpfchen von 1,5 cm bis 3 cm Durchmesser. Die Blüten sind gelb oder orange, später oft rötlich bis violett. Durch die sich mit der Zeit ändernde Blütenfarbe bekommen die Blütenköpfchen ein charakteristisches, buntes Aussehen mit verschiedenen Farben innen und außen.

Es werden wenigsamige, giftige Steinfrüchte gebildet, die bei Reife metallisch dunkelblau bis schwarz werden.

Giftigkeit

Die ganze Pflanze ist giftig, besonders die reifen und unreifen Früchte. Lantana camara ist die giftigste Art der Gattung. Hauptwirkstoffe im Blatt sind Lantaden A und B, Icterogenin sowie Triterpene. Die Symptome der Vergiftung ähneln z.T. denen einer Tollkirschenvergiftung (Pupillenerweiterung). Einige Tierarten fressen trotzdem Bestandteile dieser Pflanze. So spielt der Samen des Wandelröschens beispielsweise im Nahrungsspektrum der Dunklen Kuckuckstaube eine Rolle, obwohl die Pflanze in Australien - dem Lebensraum dieser Taube - eine eingeführte Art ist.[1]

Verbreitung und Standortansprüche

Die Art stammt ursprünglich aus Mittelamerika und dem südlichen Nordamerika. Sie ist aber in alle warmen Gebiete der Welt verschleppt worden und kann sich insbesondere in feuchtwarmen Gegenden auf Ödland, auf Weiden und in Wäldern stark ausbreiten, wozu auch die Verbreitung der Samen durch Vögel beiträgt. Manchmal wird sie aber auch gerade deshalb auf erosionsgefährdeten Hängen angepflanzt. In Südafrika ist die Kultur des Wandelröschens wegen seines invasiven Charakters in Gärten verboten worden.

In kühleren, trockeneren Gebieten wird es als Zierpflanze dagegen gerne gesehen. Auch in Mitteleuropa wird es überall angeboten und sowohl einjährig wie auch im Kalthaus überwinternd kultiviert.

Einzelnachweise

  1. David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves – A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3, S. 273

Literatur

  • Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Random House Australia 2003. Deutsche Ausgabe: Tandem Verlag GmbH 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
  • Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2.
  • Roth/Daunderer/Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 4. Auflage.

Weblinks

Commons: Wandelröschen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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