Wechselblättriges Milzkraut



Wechselblättriges Milzkraut

Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Milzkräuter (Chrysosplenium)
Art: Wechselblättriges Milzkraut
Wissenschaftlicher Name
Chrysosplenium alternifolium
L.

Das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), auch Gold-Milzkraut, Wechselblatt-Milzkraut oder Krätzenblume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).

Pflanzenbeschreibung

Das Wechselblättrige Milzkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von fünf bis 15 (selten bis 20) Zentimeter erreicht. Durch lange, dünne, unterirdische Ausläufer bildet es lockere Kolonien. Es besitzt im Gegensatz zum Gegenblättrigen Milzkraut wechselständige, tief gekerbte Laubblätter. Die Spreite der Grundblätter besitzt einen herzförmigen Grund, der stets kürzer als der Blattstiel ist. Nebenblätter sind keine vorhanden. Die Pflanze besitzt einen dreikantigen Stängel.

Es sitzen wenige Blüten in einem trugdoldigen Blütenstand mit gelben Hochblättern. Blütezeit ist von März bis Mai (Juni). Die kleinen, zwittrigen, vorweiblichen, radiärsymmetrischen, vierzähligen, grün-gelblichen Blüten werden nur etwa 5 mm groß. Es ist nur ein Blütenhüllblattkreis vorhanden, es sind vier Kelchblätter vorhanden, die Kronblätter fehlen. Es gibt in jeder Blüte acht Staubblätter. Der unterständige Fruchtknoten entwickelt sich aus zwei Fruchtblättern. Es werden Kapselfrüchte gebildet.

Ökologie

Die Art ist ein ausdauernder, sommergrüner Hemikryptophyt oder Geophyt, lockerrasig wachsend.

Blüten sind unscheinbare „Nektar führende Scheibenblumen“; gewöhnlich ohne Blütenkrone. Einzelblüten sind nur ca. 5 mm groß. Die Schauwirkung wird durch die goldgelben Hochblätter hervorgerufen. Die Blüten sind vorweiblich und die Narben bleiben lange empfängnisbereit. Bestäuber sind Fliegen und Käfer. Die Blütezeit liegt zwischen März und Mai.

Die geöffneten Kapselfrüchte bilden flache Schalen, aus denen die braunen, glänzenden Samen durch Regentropfen herausgeschludert werden; die Samen breiten sich also als Regenballist aus. Daneben erfolgt eine Samenausbreitung als Regenschwemmlinge und auch durch Ameisen. Die Fruchtreife liegt zwischen Mai und Juni.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.

Vorkommen

Vegetation Wechselblättriges Milzkraut

Das Wechselblättrige Milzkraut ist in Deutschland häufig und kommt zudem auf der gesamten Nord-Hemisphäre in den temperierten Breiten vor. In den Alpen kommt es bis in Höhenlagen von 2000 Meter vor. Seine Standorte liegen in Wäldern, an schattigen feuchten Stellen, an Flussrändern und in bachbegleitenden Erlen- und Eschenwäldern. Der Boden ist immer feucht, zeitweise wird Überflutung ertragen. Es benötigt nährstoffreiche, humose, lehmige oder tonige Böden und kommt oft auf Gley vor. Es ist zudem die bisher einzige Blütenpflanze, die in einer Lampenflora nachgewiesen werden konnte.[1]

Namensgebung

Der wissenschaftliche Name leitet sich aus dem Lateinischen alternus, "wechselnd" und folium, "Blatt", ab. Er bezieht sich auf die wechselständigen Blätter.

Belege

  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7, S. 492.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 211.
  • Den virtuelle floran. Naturhistoriska riksmuseet, abgerufen am 8. März 2009.
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Wechselblättriges Milzkraut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage