Weißbartgibbon
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Weißbartgibbon | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hylobates albibarbis | ||||||||||||
Lyon, 1911 |
Der Weißbartgibbon (Hylobates albibarbis) ist eine systematisch umstrittene Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae). Er wurde entweder als Unterart des Grauen Gibbons oder des Schwarzhandgibbons geführt, in jüngeren Systematiken jedoch als eigene Art angesehen.
Merkmale
In seinem Äußeren hat der Weißbartgibbon Ähnlichkeiten mit dem Grauen Gibbon, insbesondere mit der südöstlichen Unterart H. m. muelleri. Die Grundfärbung des Fells ist hellbraun, die Oberseite des Kopfes und die Brust ist dunkelbraun oder schwarz gefärbt. Ebenfalls schwarz sind die Hände und die Füße. Am Kopf ist ein weißer Augenbrauenstreif vorhanden, die Männchen zeigen die namensgebende weiße Behaarung an den Backen, die allerdings in ähnlicher Form auch bei manchen Schwarzhandgibbons vorkommen kann. Mit dem schlanken Körper, den langen Armen und dem fehlenden Schwanz weisen Weißbartgibbons den typischen Körperbau der Gibbons auf.
Verbreitung und Lebensraum
Weißbartgibbons kommen nur auf der Insel Borneo vor, wo sie die südwestlichen Teile bewohnen. Die nördlichen und westlichen Teile dieser Insel werden von Grauen Gibbons bewohnt, es gibt auch kleine Gebiete, wo beide Arten zusammentreffen und es zu Hybridbildungen kommen kann. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder. Die Art wird von der IUCN als stark gefährdet (endangered) gelistet.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist wenig bekannt, vermutlich stimmt sie mit der der übrigen Gibbons überein. Wie diese dürften sie tagaktive Baumbewohner sein, die sich mit Hilfe ihrer langen Arme schwinghangelnd durch das Geäst fortbewegen. Sie dürften in Familiengruppen zusammenleben und ein festes Territorium besitzen, auf das sie mit Hilfe ihrer Duettgesänge aufmerksam machen. Die Gesänge, ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Gibbons, sind nahezu identisch mit denen der Schwarzhandgibbons. Die Nahrung dieser Tiere dürfte wie bei allen Gibbons vorwiegend aus Früchten und daneben aus anderen Pflanzenteilen und gelegentlich aus Kleintieren bestehen.
Systematik
Die systematische Stellung des Weißbartgibbons ist umstritten. Von der Fellfärbung gleicht er eher dem Grauen Gibbon, mit dem es auch zu Hybridisierung kommen kann, sein Gesang ist jedoch nahezu mit dem der Schwarzhandgibbons identisch. Dementsprechend wurde er manchmal als Unterart des Grauen Gibbons (als Hylobates muelleri albibarbis), meist jedoch als Unterart des Schwarzhandgibbons (als Hylobates agilis albibarbis) geführt. In Mammal Species of the World (2005) von Don Wilson und DeeAnn Reeder wird er als eigenständige Art betrachtet.
Literatur
- D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0-8018-8221-4
Weblinks
- Informationen des Gibbons Research Lab. (Englisch)
- Informationen des Gibbon Conservation Center (Englisch)
- Hylobates albibarbis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: A. Eudey & Members of the Primate Specialist Group, 2000. Abgerufen am 2. August 2007.