Weißbauchschuppentier



Weißbauchschuppentier

Weißbauch-Schuppentier (Manis tricuspis), San Diego Zoo.

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Pholidota
Familie: Schuppentiere (Manidae)
Gattung: Schuppentiere (Manis)
Art: Weißbauchschuppentier
Wissenschaftlicher Name
Manis tricuspis
Rafinesque, 1821

Das Weißbauchschuppentier (Manis tricuspis oder Phataginus tricuspis) ist eine Säugetierart aus der Familie der Schuppentiere (Manidae). Es lebt im mittleren Afrika.

Merkmale

Weißbauchschuppentiere zählen zu den kleinsten Schuppentieren. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 37 bis 44 Zentimetern, der Schwanz wird rund 40 bis 50 Zentimeter lang. Das Gewicht beträgt 1,8 bis 2,4 Kilogramm. Wie bei allen Schuppentieren sind die Oberseite des Kopfes, der Rücken und die Flanken, die Außenseiten der Gliedmaßen (allerdings nicht die Unterarme) sowie der Schwanz mit Hornschuppen bedeckt. Die Schuppen sind graubraun bis dunkelbraun gefärbt und haben drei Spitzen, wovon sich das Artepitheton tricuspis ableitet. Die Haut, die beispielsweise am ungeschützten Bauch sichtbar ist, ist weiß gefärbt. Die Vorderfüße tragen große Grabkrallen, auch die Hinterfüße weisen Krallen auf. Der Kopf ist wie bei allen Schuppentieren sehr einfach gebaut und zahnlos, die Zunge sehr lang.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungskarte des Weißbauchschuppentieres

Das Verbreitungsgebiet der Weißbauchschuppentiere erstreckt sich von Senegal bis Kenia und südwärts bis Angola und Mosambik. Ihr Lebensraum sind Wälder, vorwiegend Regenwälder.

Lebensweise

Weißbauchschuppentiere sind nachtaktiv und zählen zu den ausgeprägtesten Baumbewohnern innerhalb der Schuppentiere. Sie klettern mit ihren Krallen und mit ihrem Schwanz, der auch als Greifschwanz fungiert und das Körpergewicht allein tragen kann. Als Ruheplätze dienen ihnen Baumhöhlen.

Sie leben einzelgängerisch und markieren ihr Streifgebiet mit dem Sekret ihrer Analdrüsen. Die Territorien der Weibchen sind klein und überlappen sich nicht, die Reviere der Männchen sind deutlich größer und überlappen sich mit denen mehrerer Weibchen. Außerhalb der Paarungszeit kommt es zwischen Männchen und Weibchen bestenfalls aber nur zu kurzen Begegnungen.

Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus baumbewohnenden Ameisen, daneben nehmen sie auch Termiten zu sich. Mit den Krallen der Vorderfüße können sie die Baumrinde aufbrechen, mit der langen, klebrigen Zunge nehmen sie ihre Beute zu sich. Sie haben keine Zähne und zermahlen ihre Beute mit dem Magen.

Bedrohung

Über den Gefährdungsgrad des Weißbauchschuppentieres ist wenig bekannt. Die IUCN listet die Art zwar als ungefährdet, das ist aber veraltet. Vermutlich stellen die Bejagung wegen ihres Fleisches und ihrer Schuppen, denen Heilkräfte zugesprochen werden, und die Lebensraumzerstörung durch Waldrodungen die Hauptbedrohungen dar.

Systematik

Der nächste Verwandte des Weißbauchschuppentieres ist das Langschwanzschuppentier, das manchmal in die gleiche Gattung beziehungsweise Untergattung (Phataginus) eingeordnet wird. Es teilt die baumbewohnende Lebensweise des Weißbauchschuppentiers, hat aber einen längeren Schwanz und eine dunkle Hautfarbe.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks

Commons: Weißbauchschuppentier (Manis tricuspis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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