Werner Henle


Werner Henle (* 27. August 1910 in Dortmund; † 6. Juli 1987 in Bryn Mawr, Pennsylvania) war ein deutscher Virologe.

Henle war der Sohn des Chirurgen Adolf Henle und der Enkel von Jakob Henle. Er studierte Medizin und promovierte in Heidelberg. Dort traf er seine Frau Gertrude Szpingier, ebenfalls promovierte Medizinerin. Beide emigrierten 1936 in die USA und heirateten 1937. Die Ehe blieb kinderlos.

Henle war seit 1936 an der Universität von Pennsylvania und ab 1939 zugleich am Kinderkrankenhaus von Philadelphia tätig. Gemeinsam mit seiner Frau konnte Henle einige grundlegende Entdeckungen im Bereich der Virus-Diagnostik erzielen. So konnten sie in den 1960er Jahren einen Zusammenhang zwischen dem Epstein-Barr-Virus und dem Burkitt-Lymphom aufzeigen. Gemeinsam mit Dr. Joseph Stokes Jr. zeigten sie die Wirksamkeit von Gamma-Globuline gegen Hepatitis-Infektionen. Schließlich arbeiteten sie erfolgreich auf dem Gebiet der Schnelldiagnostik für Mumps. 1982 trat das Ehepaar an der Universität in Ruhestand, setzte die Forschungsarbeiten am Kinderkrankenhaus aber fort.

In den Jahren 1962/1963 fungierte Werner Henle als Präsident der American Association of Immunologists. Er erhielt für seine Tätigkeit unter anderem 1971 gemeinsam mit seiner Frau den Robert-Koch-Preis, 1975 den William B. Coley Award und 1979 den mit 25.000 USD dotierten Bristol-Myers-Award.

Schriften

  • mit Vincent Groupé, Gertrude Henle und anderen The viruses of human epidemic influenza and related problems, Philadelphia 1944
  • mit Joseph Zellat Protection against influenza virus by passive means and by an aerosol, Philadelphia 1941

Weblinks