Weymouthkiefern-Blasenrost



Weymouthkiefernblasenrost

Äcidiosporenlager an Strobenstamm

Systematik
Unterabteilung: Pucciniomycotina
Klasse: Pucciniomycetes
Ordnung: Echte Rostpilze (Uredinales)
Familie: Cronartiaceae
Gattung: Blasenroste (Cronartium)
Art: Weymouthkiefernblasenrost
Wissenschaftlicher Name
Cronartium ribicola
J.C.Fischer

Der Weymouthkiefern-Blasenrost, Strobenblasenrost oder auch nur Strobenrost (Cronartium ribicola)[1] ist ein Krankheitserreger aus der Klasse der Rostpilze, der Anschwellungen, Harzfluss und orangegelbe Äcidien an fünfnadeligen Kiefern wie Weymouth-Kiefer (Strobe) und Zirbelkiefer hervorruft.

Ökologie

Der Strobenblasenrost tritt nur an fünfnadeligen Kiefern als Haplontenwirt auf. Auf dem Haplontenwirt kommt es zur Ausbildung blasenförmiger Äcidien, deren Sporen in der dikaryotischen Phase die Blätter der Stachel- und Johannisbeere infizieren. Hier ist ein Befall durch bräunliche Uredolager blattoberseits und im Herbst durch säulchenförmige, gelbbraune Teleutolager blattunterseits gekennzeichnet. Der Zyklus schließt sich durch die Bildung von Basidiosporen, um so wieder die Kiefer noch im Herbst zu infizieren. Der Pilz wandert symptomlos über die Nadeln in die Rinde ein, wo es im folgenden Jahr oder mehrere Jahre später wieder zur Ausbildung von Pyknidien und Äcidiosporen kommt. Neben der Strobe werden fast alle nordamerikanischen fünfnadeligen Kiefern (Westliche Weymouth-Kiefer, Nevada-Zirbelkiefer und Zucker-Kiefer) stark befallen. Weniger anfällig sind die eurasischen Arten wie Zirbe und Mazedonien-Kiefer (Pinus peuce). Die Tränen-Kiefer ist der Strobe waldbaulich fast gleichwertig, aber weniger rostanfällig. Von den dikaryontenwirten sind die Kulturformen der Johannis- und Stachelbeere besonders rostgefährdet.

Teleutosporenlager auf Ribes sp.

Verbreitung

Ursprünglich war der Strobenrost nur im Gebiet der Arve in den Alpen und in Sibirien heimisch, wobei die Arve nur wenig geschädigt wurde. Als man begann die hochanfällige Weymouth-Kiefer in Europa anzubauen, breitete sich der Pilz über ganz Europa aus und gelangte durch Einfuhr kranker Pflanzen nach Nordamerika. Hier waren neben der Weymouth-Kiefer auch die Westliche Weymouth-Kiefer betroffen, zumal auch zahlreiche anfällige Ribes-Arten zur Verfügung standen. Heute zählt der Strobenrost zu den bedeutendsten Krankheiten fünfnadeliger Kiefern.

Maßnahmen

Durch den obligaten Wirtswechsel wird die Krankheit durch räumliches Trennen von mindestens 500 m der beiden Wirte stark vermindert. Daneben hilft eine frühzeitige Entfernung der unteren Äste bis in 1–2 m Höhe mit späterer Astung auf 3–4 m, eine Verwendung relativ resistenter Pflanzen. Zudem sollte der Strobenanbau nicht unter feucht-kühlen Bedingungen und nicht in lockeren windexponierten Beständen stattfinden.[2]

Einzelnachweise

Literatur

  • Heinz Butin: Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Georg Thieme Verlag, 1983, ISBN 3-13-639002-4
  • E. M. Hansen, K. J. Lewis (Hrsg.): Compendium of conifer diseases. APS Press 1997.
  • R. J. Hoff, R. T. Bingam, G. I. McDonald: Relative blister rust resistance of white pines. In: European Journal of Forest Pathology 10, 1988. S. 307–316.
  • F. H. Tainter, F. A. Baker(Hrsg.): Principles of Forest Pathology. John Wiley & Sons, Inc. 1996.

Weblinks