Wurmfarngewächse
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Wurmfarngewächse | ||||||||||||
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Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-max) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dryopteridaceae | ||||||||||||
Herter |
Die Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae) sind eine Familie der Echten Farne (Polypodiopsida).
Merkmale
Die Familie ist durch kriechende, aufsteigende oder aufrechte, manchmal auch kletternde Rhizome gekennzeichnet. An deren Spitze stehen Schuppen. Die Blattstiele besitzen zahlreiche runde Leitbündel, die in einem Ring angeordnet sind. Die Blattspreiten sind einheitlich (monomorph), seltener gibt es zwei Typen von Spreiten (dimorph). Manchmal sind die Spreiten mit Schuppen oder Drüsen, selten mit Haaren besetzt. Die Blattadern sind fiederförmig oder gabelig verzweigt, frei oder verschiedene Formen von Anastomosen (Querverbindungen) verbunden.
Die Sori sind typischerweise rund, das Indusium ist rund bis nierenförmig, bei mehreren Sippen auch fehlend. Die Sporangien sind kurz bis lang gestielt. Die Sporen sind nierenförmig, monolet (eine Narbe) und haben ein geflügeltes Perispor (äußerste, nachträglich aufgelagerte Schicht der Sporenwand).
Die Chromosomengrundzahl beträgt bei den meisten untersuchten Gattungen x = 41, in seltenen, als abgeleitet angesehenen Fällen 40.
Verbreitung
Die Familie ist hauptsächlich pantropisch verbreitet, kommt jedoch mit vielen Vertretern in temperaten Gebieten vor. Sie wachsen terrestrisch, auf Felsen, hemiepiphytisch oder epiphytisch.
Systematik
Der Umfang der Dryopteridaceae wird je nach Autor sehr unterschiedlich gehandhabt. Manche Autoren stellen auch Vertreter der Familien Tectariaceae, Woodsiaceae und Onocleaceae zu den Wurmfarngewächsen. Im Umfang, wie ihn Smith et al. 2006 fassten, sind die Wurmfarngewächse ziemlich sicher monophyletisch, sofern Didymochlaena, Hypodematium und Leucostegia aus der Familie ausgeschlossen werden. Mit diesen ist sie möglicherweise paraphyletisch, die Daten reichten jedoch nicht aus, sie aus der Familie auszugliedern.
Die Wurmfarngewächse umfassen nach Smith et al. rund 40 bis 45 Gattungen mit zusammen 1700 Arten, von denen 70 Prozent zu den vier Gattungen Ctenitis, Dryopteris, Elaphoglossum und Polystichum gehören. Zu den Wurmfarngewächsen gehören Pryer et al. zufolge auch die Vertreter der von anderen Autoren als eigenständig angesehenen Familien Aspidiaceae, Bolbitidaceae, Elaphoglossaceae, Hypodematiaceae und Peranemataceae.
Die Gattungen sind in alphabetischer Reihenfolge:
- Acrophorus C. Presl, mit zwei bis sieben Arten zwischen Südostasien und den Fidschi-Inseln.
- Acrorumohra (H. Ito) H. Ito, mit etwa vier Arten in Ostasien.
- Adenoderris J. Sm., mit drei Arten in der Karibik.
- Arachniodes Blume, mit über 100 Arten in den Tropen.
- Ataxipteris Holttum, mit bis zu zwei Arten in Ostasien, die aber auch zu Ctenitis gestellt werden.
- Bolbitis Schott (inkl. Egenolfia Schott), mit mindestens 58 Arten in den Tropen.
- Coveniella Tindale, mit nur einer Art in Australien:
- Coveniella poecilophlebia (Hook.) Tindale
- Ctenitis (C. Chr.) Tard. & C. Chr., mit über 100 bis etwa 150 Arten in den Tropen.
- Cyclodium C. Presl, mit etwa neun Arten in den Tropen.
- Cyrtogonellum Ching, mit etwa sieben Arten.
- Cyrtomidictyum Ching, mit vier Arten in Ostasien.
- Sichelfarne (Cyrtomium C. Presl), mit etwa über 40 Arten.
- Didymochlaena Desv., mit etwa 2-4 Arten in den Tropen.
- Dryopolystichum Copel., mit nur einer Art auf Neuguinea:
- Dryopolystichum paheostigma (Ces.) Copel.
- Dryopsis Holttum & P.J. Edwards, mit etwa 20 Arten.
- Wurmfarne (Dryopteris Adans., inkl. Nothoperanema (Tagawa) Ching), mit über 250 Arten.
- Elaphoglossum Schott ex J. Sm., mit über 400 Arten. (inkl. Microstaphyla C. Presl)
- Hypodematium Kunze, mit etwa drei bis elf Arten.
- Lastreopsis Ching, mit etwa 30 Arten besonders in Australien.
- Leucostegia C. Presl, mit zwei Arten, die zwischen Indomalesien und Vanuatu vorkommen.
- Lithostegia Ching, mit nur einer Art, die zwischen dem östlichen Himalaja und Südwestchina vorkommt:
- Lithostegia foeniculacea (Hook.) Ching
- Lomagramma J. Sm., mit etwa 9-18 Arten von Indomalesien bis zu den Pazifischen Inseln.
- Maxonia C. Chr., mit nur einer Art in Westindien und in Südamerika:
- Maxonia apiifolia (Sw.) C. Chr.
- Megalastrum Holttum, mit etwa 45 Arten, hauptsächlich in Amerika.
- Oenotrichia Copel., mit drei bis vier Arten in Neuguinea, Neukaledonien und dem tropischen Australien.
- Olfersia Raddi, mit etwa zwei Arten in der Neotropis.
- Peranema D. Don, mit etwa fünf Arten in Südasien und Indomalesien.
- Phanerophlebia C. Presl, mit mindestens 11 Arten.
- Polybotrya Humb. & Bonpl. ex Willd., mit mindestens 25 Arten im tropischen Amerika.
- Polystichopsis (J. Sm.) Holttum, mit etwa drei bis vier Arten im tropischen Amerika.
- Schildfarne (Polystichum Roth, inkl. Papuapteris C. Chr., Plecosorus Fée), mit mindestens 200 Arten.
- Revwattsia D.L. Jones, mit nur einer Art in Australien:
- Revwattsia fragilis (Watts) D.L. Jones
- Rumohra Raddi, mit etwa drei bis fünf Arten in Afrika, Madagaskar, Asien, Australien, Neuguinea, Neuseeland, Polynesien, Mittel- und Südamerika.
- Stenolepia Alderw., mit nur einer Art in Malesien:
- Stenolepia tristis (Blume) Alderw.
- Stigmatopteris C. Chr., mit etwa 25 Arten im tropischen Amerika.
- Teratophyllum Mett. ex Kuhn, mit etwa 9-12 Arten in Malesien und Neukaledonien.
Literatur
- Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, PDF-Datei.
- David J. Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press, Cambridge 1987, ISBN 0-521-34060-8.