Alexander Agassiz


Alexander Emanuel Agassiz

Alexander Emanuel Agassiz (* 17. Dezember 1835 in Neuchâtel/Schweiz; † 27. März 1910[1] auf der Adriatic (II) der Vereinigten Staaten auf dem Weg von Southampton nach New York) war ein schweizerisch-amerikanischer Geologe und Anatom. Er war Professor für Zoologie an der Harvard University and Direktor des Museum of Comparative Zoology, heute als Louis Agassiz Museum of Comparative Zoology bezeichnet. Er ist der Sohn von Louis Agassiz und Stiefsohn von Elizabeth Cary Agassiz.

Leben und Werk

1849 wanderte er zusammen mit seinem Vater Louis Agassiz in die USA aus.[2] Dort begann er ein Studium der Ingenieurwissenschaften und der Chemie, das er mit dem Bachelor of Science an der Lawrence Scientific School abschloss. Danach arbeitete er bis 1859 als Assistent bei der U.S. Coast and Geodetic Survey. Von 1865 bis 1869 studierte er Biologie an der Harvard University. 1882 wurde Agassiz zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

1902 erhielt er den Orden Pour le Mérite der Wissenschaften und Künste.[3]

Wie sein Vater war Alexander Agassiz Spezialist für Ichthyologie. Als Superintendent und Geologe war er für Kupferminen zuständig. Er leitete größere amerikanische Expeditionen,[4] beispielsweise 1875 zu den Kupferminen Perus und Chiles. Die marinen Expeditionen brachten ihn unter anderem auf die Westindischen Inseln, die Fidschi-Inseln, Panama, Galápagos-Inseln, Australien und zum Great Barrier Reef.

Sein Vater Louis Agassiz hatte das Museum of Comparative Zoology gegründet. Alexander Agassiz übernahm von ihm die Leitung des Museums, war aber – im Gegensatz zu seinem Vater – dem darwinistischen Weltbild zugewandt. Einen großen Teil seiner Arbeit widmete er der Evolutionsforschung.

Alexander Agassiz war Präsident der National Academy of Sciences. Ihm zu Ehren ist die Alexander Agassiz Medal der National Academy of Sciences benannt, die seit 1913 für Leistungen in der Ozeanographie vergeben wird.

Alexander-Agassiz-Professuren

Die Alexander-Agassiz-Professur für Zoologie an der Harvard University wird als eine prestigeträchtige Position angesehen.[5] Die Professur hatten unter anderem:

Publikationen

  • A. Agassiz: Selections from embryological monographs: Crustacea. Band 3: Acalephs and polyps, Cambridge, 1884.
  • A. Agassiz, E. C. Agassiz: Seaside Studies in Natural History., Boston J.R. Osgood & Co., 1865
  • A. Agassiz, E. C. Agassiz: North american Acephalae., Boston Harvard College, 1865
  • A. Agassiz: On the embryology of echinoderms. In: Mem. Ann. Acad. Arts and Sci. Vol.9, 1864

Einzelnachweise

  1. lt. Encyclopædia Britannica
  2. A. von Humboldt, I. Schwarz: Alexander von Humboldt und die Vereinigten Staaten von Amerika: Briefwechsel. Akademie Verlag, 2004, S. 394. ISBN 3-05-002776-2
  3. Swiss Hall of Fame: Schweizer Prominenz aus über 2000 Jahren
  4. Agassiz, Alexander, Pädagogische Hochschule Heidelberg
  5. U. Kutschera: Biologen heute 4, 18-19, 2002, Universität Kassel
  6. Nachruf auf Ernst Mayr
  7. Phyllodrom, Rundbrief der Gesellschaft zur Gründung eines Institut und Museum für Regenwaldökologie e.V.. Nachruf Stephen Jay Gould
  8. George V. Lauder, Professor of Biology Curator of Ichthyology in the Museum of Comparative Zoology, Alexander Agassiz Professor of Zoology

Literatur

  • G. L. Goodale: Biographical memoir of Alexander Agassiz 1835-1910. In: Nat. Acad. Sciences Biographical memoirs, Part of Vol. 7
  • A. H. Duppen: Alexander Agassiz. In: Dictionary of Scientific Biography, Charles Scribner's Son, New York, 1970, Part 1, S. 71-72.
  • R. R. Agassiz: Alexander Agassiz. Letters and Recollections of Alexander Agassiz: With a Sketch of his Life and Work, Mifflin Comp., 1913

Weblinks

Commons: Alexander Emanuel Agassiz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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