Alexander Borst


Alexander Borst (* 18. August 1957 in Bad Neustadt an der Saale) ist Direktor der Abteilung Neuronale Informationsverarbeitung am Max-Planck-Institut für Neurobiologie.

Alexander Borst studierte Biologie an der Universität Würzburg, wo er bei Martin Heisenberg promovierte. Als Postdoktorand arbeitete er am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen und leitete im Anschluss eine Selbstständige Nachwuchsgruppe am Friedrich-Miescher-Labor der Max-Planck-Gesellschaft. Er hatte Professuren am Center for Computational Biology in Bozeman (USA), der Universität Tübingen und der University of California, Berkeley (USA) inne, bevor er 2001 zum Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie berufen wurde.

Seit 2011 ist er Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[1]

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Alexander Borsts Arbeiten beschäftigen sich mit der Informationsverarbeitung und Verschaltung von Nervenzellen im Sehzentrum von Fliegen.

Alexander Borst machte eine Reihe bedeutender Entdeckungen. Unter anderem gelang ihm der Nachweis,

  1. dass eine bestimmte Zentralhirnstruktur der Insekten, die sogenannten Pilzkörper, eine wichtige Rolle beim olfaktorischen Lernen der Fliegen spielen. (Heisenberg, Borst, Wagner, Byers, J. Neurogenetics 1985)
  2. dass der Natrium-Strom durch spannungsabhängige Ionenkanäle eine frequenzabhängige Amplifikation der synaptische Signale in bewegungsempfindlichen Neuronen verursacht (Haag & Borst, Nature 1996).
  3. dass die Richtung visuell wahrgenommener Bewegung nach dem sogenannten Reichardt-Modell berechnet wird (Single & Borst, Science 1998).
  4. dass auch im Fliegengehirn visuelle Informationen ähnlich aufgespalten werden wie durch die Bipolarzellen in der Retina von Wirbeltieren (Jösch, Schnell, Raghu, Reiff & Borst, Nature 2010).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina: Mitgliederverzeichnis – Alexander Borst

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