Alexander Ecker


Alexander Ecker
Menschlicher Embryo, aus: Icones physiologicae', 1851–1859'

Johann Alexander Ecker (* 10. Juli 1816 in Freiburg im Breisgau; † 20. Mai 1887 ebenda) war ein deutscher Anatom und führender Anthropologe seiner Zeit.

Leben

Alexander Ecker war der Sohn von Johannes Matthias Alexander Ecker (1766-1829), einem Professor für Chirurgie an der Universität in Freiburg im Breisgau. Alexander Ecker schloss 1837 das Medizinstudium in Freiburg ab und habilitierte zwei Jahre später. 1840 wurde er Prosektor in Freiburg, ein Jahr darauf Privatdozent in Heidelberg, um 1844 eine ordentliche Professur in Basel anzutreten. 1850 wurde er wiederum nach Freiburg auf den Lehrstuhl für Zoologie, Physiologie und Anatomie berufen. Die Physiologie und Zoologie gab er 1857 im Zuge einer Umordnung der Lehrstühle ab. 1861 wurde Alexander Ecker zum Hofrat ernannt. Er gehörte 1870 zu den Mitbegründern der Akademischen Gesellschaft. 1883 wurde Ecker emeritiert, Robert Wiedersheim wurde sein Nachfolger. Mit Lorenz Oken (1779-1851) verband ihn eine Freundschaft.

Wissenschaftliche Leistungen

Bekanntheit erlangten seine Arbeiten zur Embryonalentwicklung bei Mensch und Tier sowie empirische Studien zur Physiologie und Pathologie. Von Alexander Ecker stammt die noch heute gültige Nomenklatur der Windungen und Lappen der Großhirnrinde beim Menschen, die er 1869 in einer Monografie vorstellte. Einige seiner anatomischen Studien und Zeichnungen fanden u. a. Eingang in Publikationen von Charles Darwin. Neben der Medizin und Anatomie erstreckte sich Eckers wissenschaftliche Tätigkeit ebenfalls auf die Fachbereiche Ur- und Frühgeschichte, prähistorische Anthropologie und Ethnologie.

Ecker war an Grabungen in der Gegend des Kaiserstuhls beteiligt, hier erforschte er den Typus der Reihengräber. Der vielseitige Wissenschaftler und Begründer einer eigenen anthropologischen Sammlung hinterließ Freiburg einen umfangreichen Nachlass, der den Grundstock des heutigen Völkerkundemuseums und des Museums für Ur- und Frühgeschichte bildete und zu der eine der wichtigsten deutschen Schädelsammlungen, die 1.600 Exponate[1] umfassende Alexander-Ecker-Sammlung, gehört.[2]

Würdigung

Ecker-Denkmal in Freiburg, um 1898

Hermann Volz schuf die Form für ein Ecker-Denkmal, das im Juli 1890 in Freiburg errichtet wurde. Der Unterbau wurde vom Karlsruher Bildhauer Fidel Binz gefertigt. [3] In Freiburg wurde zudem eine Straße nach Ecker benannt. [4] 1880 wurde Ecker zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Werke

  • Zur Lehre vom Bau und Leben der contractilen Substanz der niedersten Thiere. 1848
  • Die Hirnwindungen des Menschen: nach eigenen Untersuchungen; insbesondere über die Entwicklung derselben beim Fötus und mit Rücksicht auf das Bedürfnis der Ärzte. Braunschweig: Vieweg [u.a.], 1869
  • Die Anatomie des Frosches: ein Handbuch für Physiologen, Ärzte und Studierende. Braunschweig: Vieweg, 1864–1882. (zusammen mit Robert Wiedersheim, 1848–1923)

Literatur

  • Alexander Ecker: Verzeichniss der Publikationen von Alexander Ecker. Professor an der Universität Freiburg 1839 - 1883, Freiburg i. Br. 1883.
  • Alexander Ecker: Hundert Jahre einer Freiburger Professoren-Familie. Biographische Aufzeichnungen, Freiburg i. Br. 1886.
  • Wolf-Dietrich Foerster: Alexander Ecker. Sein Leben und Wirken, Freiburg i. Br., Univ., Diss., 1954.
  • Uwe Hoßfeld: Geschichte der biologischen Anthropologie in Deutschland. Von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit, Stuttgart 2005.
  • Friedrich von Weech: Ecker, Alexander. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 256 f.

Einzelnachweise

  1. www.badische-zeitung.de Badische Zeitung, 14. November 2009: Leichen im Keller
  2. www.uniklinik-freiburg Simone Ortolf: Die Alexander Ecker Sammlung in Freiburg, Universitätsklinik Freiburg
  3. Friedrich Kempf: Oeffentliche Brunnen und Denkmäler in: Badischer Architekten- und Ingenieur- Verband: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten, 1898, S. 494 und 495
  4. freiburg-postkolonial.de: Strassennamen in Freiburg, Zugriff am 7. März 2010