Ampfer-Knöterich



Ampfer-Knöterich

Ampfer-Knöterich

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Knöteriche (Persicaria)
Art: Ampfer-Knöterich
Wissenschaftlicher Name
Persicaria lapathifolia
(L.) Delarbre

Der Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia, auch Polygonum lapathifolium) ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae).

Beschreibung

Die einjährigen Kräuter können sehr verschiedene Höhen erreichen (10 cm bis 1,5 m). Sie wachsen aufsteigend bis aufrecht, stark verzweigt bis nur wenig verzweigt. An den erdnahen Knoten wurzeln sie häufig. Die Stängel sind kahl, seltener auch sehr kurz und angedrückt behaart oder schwach drüsig. Oft sind sie ganz rot, rot überlaufen oder rot gepunktet.

Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und je nach Unterart 2mal bis 6mal so lang wie breit. Oft haben sie in der Mitte der Blattfläche einen dunkelroten Fleck. Die Ochrea ist bräunlich und zylindrisch. Im Gegensatz zum ähnlichen Floh-Knöterich (Persicaria maculosa) ist die Ochrea am oberen Rand kahl oder nur kurz (< 0,5 mm) bewimpert.

Die Blütenstände stehen meistens endständig, manchmal blattachselständig. Sie bestehen aus 2–5 locker voneinander getrennten Scheinähren. Diese selber sind dicht walzenförmig. Sie können aufrecht oder etwas überhängend sein. Ihr Durchmesser beträgt zur Fruchtzeit 6–8 mm. Die Blüten sind grünlichweiß bis rosa. Sie bestehen aus 4, seltener 5 Tepalen.

Ökologie

Der Ampfer-Knöterich ist einjährig, sommerannuell und wurzelt 20 bis über 100 cm tief. Wegen der geringen Produktion von Nektar ist der Blütenbesuch spärlich und es erfolgt meist Selbstbestäubung. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.

Die flachen, bis 3 mm langen und 3 mg schweren Nussfrüchte werden meist mitsamt dem Perigon ausgebreitet. Beim Verwesen der Perigonblätter bleiben die an der Spitze hakenförmig gekrümmten Leitbündel als Ankerhaken stehen und ermöglichen eine Klettausbreitung. Daneben erfolgt Zufallsausbreitung durch Huftiere, Bearbeitungsausbreitung durch Vögel und Menschenausbreitung durch Verschleppung mit Ackererde. Außerdem ist die Pflanze ein Kieswanderer an Fließgewässern. Fruchtreife ist von September bis Oktober.

Verbreitung und Standortansprüche

Die Art ist fast kosmopolitisch verbreitet. In Mitteleuropa ist sie überall verbreitet und häufig.

Sie wächst meist an nassen oder feuchten, offenerdigen, sowohl schlammigen wie sandigen oder kiesigen, bevorzugt nährstoffreichen Stellen wie in Gräben, an erdigen Flussufern oder nassen Ackerrändern.

Verwendung

Der Ampfer-Knöterich wird zuweilen als nährstoffreiches Schweinefutter genutzt.

Unterarten

Der Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia s.l.) ist ein schwieriger Artkomplex, der in mehrere Dutzend Kleinarten eingeteilt wird, deren Status allerdings meist noch nicht abschließend geklärt ist. Zur Unterscheidung der Kleinarten werden insbesondere die Blattform und -behaarung, die Färbung der Blüten und die Wuchsform herangezogen.

Die folgende Liste der in Deutschland vorkommenden Kleinarten (hier als Unterarten) richtet sich nach Häupler. Es gibt allerdings eine unüberschaubare Anzahl von Synonymen.

  • Gewöhnlicher Ampfer-Knöterich oder Ufer-Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia s.str. oder Persicaria lapathifolia subsp. lapathifolia (L.) Delarbre)
  • Fluss-Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. brittingeri (Opiz) Sojak)
  • Mittlerer Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. mesomorpha (Danser) Sojak)
  • Acker-Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. pallida (With.) A.Löve)
  • Lein-Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. leptoclada (Danser) Wisskirchen)

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler (Begr.), Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 13. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2.
  • Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Harold R. Hinds, Craig C. Freeman: Persicaria. In:, online.
  • Li Anjen, Alisa E. Grabovskaya-Borodina, Suk-pyo Hong, John McNeill, Hideaki Ohba, Chong-wook Park: Polygonum. In:, online, als Polygonum lapathifolium.
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Weblinks

Commons: Persicaria lapathifolia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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