Antiandrogene


Antiandrogene sind Arzneistoffe, die die Wirkung der männlichen Sexualhormone hemmen. Substanzen wie Cyproteronacetat (6-Chlor-1α,2α-methylen-17-acetoxy-pregna-4,6-dien-3,20-dion)[1] und Flutamid blockieren Androgenrezeptoren z. B. an der Prostata und heben so die Wirkung von Androgenen auf. Deshalb werden Antiandrogene u. a. bei Prostatakrebs eingesetzt, weil die Androgenwirkung das Tumorwachstum begünstigen würde. Mögliche Nebenwirkungen sind dabei männliches Brustwachstum (Gynäkomastie), Libido- und Potenzverlust. Deshalb können Antiandrogene auch im Rahmen einer chemischen Kastration eingesetzt werden.

Anwendung

Beim Mann:

  • Triebdämpfung bei krankhaft verändertem Geschlechtstrieb
  • Triebdämpfung bei Sexualstraftätern (in USA)
  • Zur palliativen Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms


Bei der Frau:

  • Bei übermäßiger Androgenproduktion („Vermännlichung“)
  • Bei Akne infolge zu hoher Talgproduktion
  • Bei übermäßigem Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster („Hirsutismus“)
  • Zur Hormonbehandlung transidentischer Frauen, die als biologische Jungen geboren wurden

Siehe auch

  • LHRH-Analoga
  • Androgene

Einzelnachweise

  1. Peter Nuhn: Naturstoffchemie, S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage, 1990, S. 445, ISBN 3-7776-0473-9.

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