Apocynum
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Apocynum | ||||||||||||
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Indianischer Hanf (Apocynum cannabinum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Apocynum | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Apocynum, auch Hundsgift genannt, gehört zur Unterfamilie der Apocynoideae in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Einige Arten wurden in der Volksmedizin verwendet und auch für die heutige Medizin sind manche Inhaltsstoffe untersucht.
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Apocynum-Arten wachsen terrestrisch meist als ausdauernde krautige Pflanzen oder manchmal als Sträucher. Die Wurzeln sind dünn. Die Pflanzen enthalten einen weißen (giftigen) Milchsaft. Bei den Keimlingen ist das Keimblatt (Kotyledon) etwa gleich lang wie die Keimwurzel.
Die meist gegenständig, selten wechselständig an der Sprossachse angeordneten Laubblätter sind einfach. Der Blattrand ist gezähnt. Nebenblätter sind vorhanden.
Blütenstände und Blüten
Die endständigen Blütenstände sind thyrsenartig.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die Kronblätter sind glocken- oder beckenförmig verwachsen mit weitgeöffnetem Schlund und sich nach rechts überdeckenden Kronlappen. Es ist nur der innere Kreis aus fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind mit der Basis der Kronröhre verwachsen. Die Staubbeutel sind mit dem Stempel verwachsen.
Die beiden freien (apocarpen) Fruchtblätter sind halbunterständig. In jedem Fruchtblatt sind viele Samenanlagen enthalten. Es ist eine fleischiger, schuppiger Diskus vorhanden.
Früchte und Samen
Die Balgfrüchte sind schlank und enthalten viele Samen. Der Embryo ist gerade.
Systematik und Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Apocynum umfasst die gemäßigten Gebiete Nordamerikas und Eurasiens. Es liegt also eine Holarktische Verbreitung vor.
Die Erstveröffentlichung des gültigen botanischen Gattungsnamens Apocynum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 213. Typusart ist Apocynum androsaemifolium L. in Species Plantarum, 1, 213, 1753. Apocynum ist die Typusgattung der Unterfamilie Apocynoideae und der Familie Apocynaceae Juss.. Synonyme für Apocynum L. sind: Poacynum Baill. und Trachomitum Woodson. Die Gattung Apocynum gehört zur Tribus Apocyneae in der Unterfamilie Apocynoideae innerhalb der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). [1]
Es gibt etwa sieben bis neun Arten in der Gattung Apocynum [1]:
- Apocynum androsaemifolium L.
- Indianischer Hanf, Kanadischer Hanf, Amerikanischer Hanf, Indianerhanf oder Hanfartiger Hundswürger (Apocynum cannabinum L., Syn.: Apocynum suksdorfii Greene)
- Apocynum ×floribundum Greene (= A. androsaemifolium × A. cannabinum)
- Apocynum medium Greene
- Apocynum pictum Schrenk (Syn.: Apocynum hendersonii Hook. f., Poacynum hendersonii (Hook. f.) Woodson): Sie wächst in Salzwüsten, Wüstenrändern und an Flussufern. Das Verbreitungsgebiet reicht von Kasachstan und der Mongolei bis zu den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai und Xinjiang.
- Apocynum sarmatiense (Woodson) Wissjul. (Syn.: Trachomitum sarmatiense Woodson)
- Apocynum sibiricum Jacq.
- Venezianisches Hundsgift (Apocynum venetum L., Syn.: Trachomitum venetum (L.) Woodson): Sie wächst in Salzwüsten (beispielsweise in der Wüste Lop Nor), Wüstenrändern, Sedimentationsgebieten und an Flussufern. Sie kommt in Europa, Indien, Japan, Mongolei, Pakistan, Russland, südwestlichen Asien und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Jiangsu, Liaoning, Nei Mongol, Qinghai, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Xinjiang, Xizang vor.
Nicht mehr zur Gattung gehören:
- Apocynum frutescens L. → Ichnocarpus frutescens (L.) R.Br.
- Apocynum nerium Aubl. → Anechites nerium (Aubl.) Urb.
Inhaltsstoffe
Apocynin wurde 1883 vom deutschen Pharmakologen Oswald Schmiedeberg beschrieben, der es zum ersten Mal aus der Wurzel des Kanadischen Hanfes (Apocynum cannabinum) isolierte.[2] Von dieser Art war bereits für seine Wirksamkeit gegen Ödeme und Herzbeschwerden bekannt. Die Droge heißt „Apocyni cannabii radix“. Es sind auch Cardenolidglycoside, wie Cymarin, Kautschuk (Bornesit) und fette Öle enthalten.[3] Ähnlich in der Inhaltsstoffzusammensetzung ist auch Apocynum androsaemifolium.
Nutzung
Apocynum pictum und Apocynum venetum werden vielseitig verwendet: Die festen Bastfasern die aus der inneren Rinde gewonnen werden dienen der Herstellung von Kleidung, Stricken, Fischernetzen und hochwertigem Papier. Die Laubblätter enthalten bis zu 5 % Milchsaft (Latex), aus dem Gummi gewonnen wird und eine Medizin, die als Sedativ und zur Behandlung von Hypertension verwendet wird. Bei dieser Art duften die Blüten und sie wird als Bienentrachtpflanze angepflanzt.[4] Auch die Fasern von Apocynum cannabinum werden verwendet.
Quellen
- Bingtao Li, Antony J. M. Leeuwenberg & David J. Middleton: Apocynaceae in der Flora of China, Volume 16, S. 181: Apocynum - Online. (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eintrag bei GRIN.
- ↑ Otto Schmiedeberg: "Über die wirksamen Bestandtheile der Wurzel von Apocynum canabinum L.", in: Arch. Exp. Path. Pharm. 1883, 16, S. 161–164.
- ↑ H. C. Wood: "A study of Apocynum cannabinum", in: J. Am. Med. Assoc. 1904, 43, S. 1953–1957; Abstract.
- ↑ Bingtao Li, Antony J. M. Leeuwenberg & David J. Middleton: Apocynaceae, in: Flora of China, Volume 16, S. 181; Apocynum venetum - Online.