Arizona-Zypresse
Arizona-Zypresse | ||||||||||||
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Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cupressus arizonica | ||||||||||||
Greene |
Die Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica) ist eine Pflanzenart der Gattung der Zypressen (Cupressus) aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Die fünf Varietäten sind von den südlichen USA bis Mexiko verbreitet.
Beschreibung
Erscheinungsbild
Die Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica var. arizonica) wächst als mittelgroßer, geradstämmiger, immergrüner Baum. Er erreicht Wuchshöhen von 10 bis 20 Meter bei einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von bis zu 80 Zentimeter. Die eiförmig-kegelförmigen Baumkrone ist hellgrau bis dunkelgrün. Die Äste stehen waagerecht vom Stamm ab. Die steifen und dicht stehenden Zweige sind gleichmäßig, entweder wechsel- oder gegenständig, an den Ästen verteilt.
Die Glatte Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica var. glabra) wird zwischen 7 und 15 Metern hoch und erreicht Brusthöhendurchmesser zwischen 40 und 60 Zentimeter. Der gerade Stamm endet in einer dicht beasteten bis offenen Krone. Die Kronenfarbe schwankt zwischen graugrün und grau. Die Äste stehen, im Vergleich zu Cupressus arizonica var. arizonica eher vertikal vom Stamm ab.
Rinde
Die Borke der Cupressus arizonica var. arizonica ist je nach Alter von unterschiedlicher Struktur und Farbe. Bei einem BHD von bis zu 15 Zentimeter und bei stärkeren Ästen ist die Borke kirschrot gefärbt. Sie ist glatt und löst sich in dünnen eingerollten, nicht faserigen, Platten vom Stamm. Bei einem BHD von 15 bis 30 Zentimeter ist die Borke dunkelbraun gefärbt. Sie ist dünne und besteht aus unregelmäßig quadratischen oder länglichen Platten die nicht abblättern. Bei einem BHD von über 30 Zentimetern ist die Borke längsrissig und dunkelbraun bis grau gefärbt Sie ist faserig und dick und blättert nicht ab.
Junge Bäume, dicke Äste und manche Altbäume der Cupressus arizonica var. glabra besitzen eine dünne und glatte, kirschrote Borke aus die in dünnen Schichten oder Platten abblättert. Die Altbäume dieser Varietät besitzen eine graue Borke die nur manchmal plätzeweise vom Stamm abblättert.
Holz
Das gelbliche Kernholz unterscheidet sich farblich vom rotbraunen Splintholz. Das Holz von Cupressus arizonica ist von sehr leicht, fein texturiert und weist einen geraden Faserverlauf auf. Aufgrund der schlechten Qualität ist es kaum von wirtschaftlicher Bedeutung. Die Rohdichte liegt bei 0,48 g/cm³. Das Holz hat einen unregelmäßigen Jahresringaufbau der eng mit der Bodenfeuchte zusammenhängt. Es kommen auch doppelte Jahresringe vor. Häufig treten bei Sämlingen und Ästen Frostringe auf.
Belaubung
Die schuppenartigen Blätter sind nur 2 bis 5 Millimeter lang. Sie sind unterseits gekielt oder gefurcht. Cupressus arizonica var. arizonica besitzt blaugrün gefärbte Blätter und ein scharf zugespitztes oberes Ende. Die Ausprägung der Harzdrüsen ist sehr variabel. Cupressus arizonica var. glabra besitzt graugrün gefärbte Blätter mit zugespitztem oberen Ende. Die Harzdrüsen sind an so gut wie allen Blättern gut entwickelt und aktiv. Das ausgeschiedene Harz weist eine weißliche bis dunkle Farbe auf.
Blüten, Zapfen und Samen
In der Blütenmorphologie bestehen kaum Unterschiede zwischen den Varietäten. Cupressus arizonica sind alle einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und werden mit 4 bis 5 Jahren mannbar. Sie entwickeln in den ersten 1 bis 2 Jahren nur weibliche Blütenzapfen. Die Blütezeit reicht von Januar bis Februar. Die männlichen Blütenzapfen weisen eine Länge von nur 3 bis 5 Millimeter und einen Durchmesser von 2 Millimeter auf; zur Spitze hin werden sie schmaler. Sie stehen zu mehreren an den Enden von höchstens 8 bis 10 Millimeter langen Kurztrieben. Sie bestehen aus 12 bis 20 (bei Cupressus arizonica var. glabra 10 bis 18) Staubblättern mit jeweils vier bis sechs Pollensäcken. Die weiblichen Zapfenblüten stehen endständig an den Zweigen und sind dicker als die männlichen Zapfenblüten. Sie werden von dachziegelartig übereinandergreifenden Blättchen eingeschlossen. Sie sind vor der Bestäubung circa 3 Millimeter lang und ebenso breit. Die Schuppen haben bewimperte Ränder. Die Zapfen sind kugelig bis länglich, 20 bis 25 mm lang und erreichen Durchmesser von 20 bis 22 Millimeter. Sie besitzen sechs oder acht (selten vier oder zehn) Samenschuppen. Zuerst grün, werden die Zapfen mit der Reife, 18 bis 24 Monate nach der Bestäubung, grau oder grau-braun. Sie entlassen die Samen im Herbst des 2. Jahres nach der Bestäubung. Ein Zapfen enthält etwa 90 bis 120 Samen.
Die dünnen und geflügelten, dunkelbraunen Samen sind etwa 4 bis 5 Millimeter lang. Der, bis auf wenige warzige Erhebungen, glatte Samen ist oval bis kugelrund. Die Flügel sind circa 1 Millimeter breit. Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 8 und 9 Gramm.
Verbreitung und Standort
Die Arizona-Zypresse ist in den US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Kalifornien, sowie in Mexiko in Coahuila, Chihuahua, Durango, Tamaulipas, Zacatecas und Nord-Baja California heimisch. Sie wachsen in Höhenlagen zwischen 1.000 bis 2.900 Meter. Zur genauen Verbreitung der Varietäten siehe Systematik.
Die Arizona-Zypresse gedeiht in den unteren Lagen von semiarider Gebirgszüge mit Jahresniederschlägen zwischen 250 und 500 mm. Die Lufttemperatur schwankt zwischen -17 °C und über 30 °C. Sie kommt auf groben und geschiebereichen Granit- und Kalkverwitterungsböden mit pH-Werten von 5,5 bis 8,3 vor. Manchmal auch auf Ton und Sandstein. Sie ist eine Lichtbaumart. Sie gilt als feuerempfindlich. Sie gilt als unempfindlich gegenüber Winterkälte und Spätfrösten und als dürreresistent.
In der Natur tritt Cupressus arizonica oft in kleinen, verstreuten Populationen und nicht in großen Wäldern auf. Sie bildet häufig Mischwälder mit dem Alligator-Wacholder (Juniperus deppeana), mit der Arizona-Platane (Platanus wrightii), mit Juglans major, mit Pinus edulis sowie mit verschiedenen Eichenarten (Qercus spec.).
Nutzung
Cupressus arizonica wird aufgrund ihrer geringen Holzqualität außer als Brennholz nicht wirtschaftlich genutzt.
Die Varietäten Cupressus arizonica var. glabra und Cupressus arizonica var. arizonica werden in den USA und Europa oft als Ziergehölz und als Schutz vor Erosion angepflanzt. Sie eignet sich nicht für Windschutzpflanzungen da die Stämme ab einer gewissen Wuchshöhe die unteren Äste abwerfen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Arizona-Zypresse reagiert empfindlich auf Befall mit der Lausart Cinara cupressi. Ein Befall ist an einer rötlich verfärbten Krone und zahlreichen Dürrästen erkennbar. Die var. arizonica ist anfällig gegenüber dem Zypressenkrebs, der vom Erreger Seiridium cardinale ausgelöst wird, während die var glabra resistent ist. Die Pilzart Phomopsis juniperovora besiedelt das Leitgewebe von Ästen und ruft Astkrebs hervor. Der Pilz Cercospora sequoidae befällt Jungpflanzen und führt im Spätsommer zur Bräunung und zum Abfall der Blätter und jungen Zweige. Kabatina thujae ist eine Pilzart die ein Triebsterben hervorruft das zum absterben kleinerer Bäume führen kann. Die Art ist widerstandsfähig gegenüber Dürre, Kälte und Spätfrösten.
Systematik
Man geht davon aus dass die Varietäten alle aus einer einst weit verbreiteten Zypressenart entstanden sind. Als sich das Klima änderte konnte sich die Art nicht anpassen und überlebte nur in günstigen Regionen. Durch die geringe Populationsgröße, der geographischen Isolierung und durch Unterschiede im Selektionsdruck entwickelten sich aus dieser Art die heutigen Varietäten. Die Einstufung als Varietäten ist von manchen Autoren umstritten, jedoch werden erst chemotaxonomische Untersuchungen die offenen taxonomischen Fragen beantworten können. Die Mexikanische Zypresse (Cupressus lusitanica) ging aus der Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica var. arizonica) hervor.
Varietäten
Es gibt fünf Varietäten, die von manchen Botanikern als eigene Arten angesehen werden:
- Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica var. arizonica Little). Kommt in Süd-Arizona und im südwestlichen New Mexico, südlich bis Durango und Tamaulipas in Höhenlagen von 1.200 bis 1.800 Meter vor. Sie wird in Südeuropa häufig künstlich angebaut.
- Glatte Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica var. glabra Little) (Syn.: C. glabra Sudw.). Kommt in Arizona in Höhenlagen von 1.400 bis 2.200 Meter vor.
- San Pedro Martir - Zypresse (Cupressus arizonica var. montana Little) (Syn.: C. montana Wiggins). Kommt nur in San Pedro Mártir in Mexiko in Höhenlagen von 2.200 bis 2.900 Meter vor.
- Cupressus arizonica var. nevadensis Little (Syn.: C. nevadensis C.B.Wolf). Kommt in der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhenlagen von 1.300 bis 2.000 Meter vor.
- Cuyamaca-Zypresse (Cupressus arizonica var. stephensonii Little) (Syn.: C. stephensonii C.B.Wolf). Kommt selten in den Cuyamaca Mountains und in Siskiyou County und Shasta County in Kalifornien in Höhenlagen von 1.000 bis 1.300 Meter vor. Der größte Teil dieses Bestandes verbrannte im Oktober 2003, die nachfolgende Regeneration war gut.
Gefährdung
Die Varietäten werden wie folgt in der Roten Liste der IUCN eingestuft:
- Cupressus arizonica var. arizonica wird als „nicht gefährdet“ geführt.
- Cupressus arizonica var. glabra wird nicht in der Roten Liste der IUCN geführt.
- Cupressus arizonica var. montana wird als „gefährdet“ geführt.
- Cupressus arizonica var. nevadensis wird als „gefährdet“ geführt.
- Cupressus arizonica var. stephensonii wird als „gefährdet“ geführt.
Quellen
- Paolo Raddi, Alberto Panconesi: Cupressus arizonica. In: Peter Schütt, Horst Weisgerber, Hans J. Schuck, Ulla Lang, Bernd Stimm, Andreas Roloff: Lexikon der Nadelbäume. Verbreitung – Beschreibung – Ökologie – Nutzung; die große Enzyklopädie. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-933203-80-5, S. 151–160.
- Christopher J. Earle: Cupressus arizonica. In: The Gymnosperm Database. 6. Februar 2011, abgerufen am 27. Oktober 2011 (englisch).
Weblinks
- Cupressus arizonica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 12. Mai 2006.