Atacicept


Atacicept

Masse/Länge Primärstruktur ca. 71 kDa
Bezeichner
Externe IDs CAS-Nummer: [1] 845264-92-8 [1]
Arzneistoffangaben
ATC-Code L04AB
Wirkstoffklasse Immunsuppressiva

Atacicept ist ein experimenteller Arzneistoff, der zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten entwickelt wird. Atacicept ist ein rekombinant hergestelltes Fusionsprotein und bindet die entzündungsauslösenden Zytokine BAFF und APRIL, die die Reifung und das Überleben von B-Lymphozyten regulieren.

Struktur

Atacicept (anderer Name: TACI-Ig) besteht aus dem extrazellulären Teil des TACI-Rezeptors (TACI als Abkürzung von Transmembrane Activator and CAML-interactor), der an das Fc-Fragment von menschlichem Immunglobulin G gekoppelt wurde.[2] Atacicept hat eine molare Masse von circa 71 kDa.[1]

Wirkungsmechanismus

Der TACI-Rezeptor befindet sich auf den B-Lymphozyten (kurz: B-Zellen). Bestimmte Zytokine, nämlich BAFF (B cell activating factor) und APRIL (A Proliferation-Inducing Ligand) binden an die TACI-Rezeptoren und fördern Reifung, Entwicklung und Überleben der B-Lymphozyten. Atacicept bindet BAFF und APRIL, so dass sie nicht mehr auf die B-Lymphozyten wirken können. B-Lymphozyten sind unter anderem über die Bildung von Autoantikörpern an der Entwicklung bestimmter Autoimmunkrankheiten beteiligt.

Atacicept ist nicht zugelassen, wird aber derzeit in Studien für verschiedene Autoimmunkrankheiten wie etwa dem systemischen Lupus erythematodes oder der Rheumatoiden Arthritis untersucht.[3]. Die Entwicklungen für Multiple Sklerose und Optikusneuritis wurden eingestellt, nachdem in einer Phase-II-Studie eine verstärkte Krankheitsaktivität beobachtet wurde.[4]

Literatur

  • Gatto B. Atacicept, a homodimeric fusion protein for the potential treatment of diseases triggered by plasma cells. Curr Opin Investig Drugs. 2008; 9:1216–27, PMID 18951301.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 ABDA-Arzneistoffe. Datenbank bei DIMDI
  2. Recommended INN: List 57. WHO Drug Information, Vol. 21 (2007) No. 1, Seite 58
  3. Susanne Heinzl: Neue Antikörper und Peroralia in Sicht. In: Pharmazeutische Zeitung, Nr. 25 (2009). online abrufbar hier
  4. Reuters (28. August 2009): Zymogenetics says Merck Serono discontinues MS trials. Zugegriffen am 10. Oktober 2010.

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