Atemminutenvolumen


Mit Atemminutenvolumen oder Atemzeitvolumen wird in der der Medizin und der Physiologie das Volumen an Atemluft bezeichnet, das pro Zeiteinheit, hier in einer Minute, ein- und wieder ausgeatmet wird.

Ein Erwachsener atmet etwa 12-15 mal pro Minute. Dabei atmet er pro Atemzug ein Atemzugvolumen von 500-700 ml ein. Somit beträgt sein Atemminutenvolumen durchschnittlich acht Liter (13 x 600 ml = 7800 ml).

Diese Werte werden zum Beispiel für die Einstellung einer Beatmungsmaschine oder den Verbrauch an einer Sauerstoffanlage verwendet.

Messung

Das Atemminutenvolumen wird bei der Lungenfunktionsprüfung gemessen. Es lässt sich relativ leicht aus der Atemfrequenz und dem Atemzugvolumen errechnen.

Atemminutenvolumen = Atemzugvolumen x Atemfrequenz

In Beatmungsmaschinen wird ein Sollwert und ein Istwert des Atemzugvolumens gemessen und angezeigt. Außerdem kann man oft noch das spontane (vom Patienten geleistete) Atemminutenvolumen und das durch die Maschine gelieferte Volumen unterscheiden. Ferner wird das Atemzugvolumen bei der Einatmung mit dem Atemzugvolumen der Ausatmung verglichen, um so ein Leckvolumen erkennen zu können.

Atemminutenvolumen unter Belastung

Das Atemminutenvolumen kann bei körperlicher Anstrengung auf das Drei- bis Vierfache gesteigert werden. Bei gut trainierten Sportlern kann sich das maximale AMV auf bis zum 15-fachen des Ausgangswertes steigern.

Erhöhung des Atemminutenvolumens (AMV)

Das AMV ist bei körperlicher Belastung erhöht. Daneben gibt es krankhafte Zustände, die das AMV erhöhen:

  • Jede Hyperventilation geht mit einem erhöhten Atemminutenvolumen einher, so bei
    • Fieber
    • großer Höhe bzw dünner Luft
    • Lungenembolie
    • metabolischer Azidose (Übersäuerung des Blutes), die durch Hyperventilation ausgeglichen wird.
    • Störungen des Atemzentrums

Erniedrigtes Atemminutenvolumen

Im Schlaf sinkt das Atemminutenvolumen noch einmal unter den Tagesruhewert ab.

  • Unter der Einnahme von Beruhigungsmittel kommt es in höherer Dosis zum Absinken des AMV.
  • Bei Menschen die chronisch an einen erhöhten Kohlendioxidwert adaptiert sind, kann die Gabe von Sauerstoff zu einem Absinken des AMV führen.
  • Eine Schädigung des Atemzentrums kann ebenfalls das AMV erniedrigen.

Ein erniedrigtes Atemminutenvolumen wird auch als Hypoventilation bezeichnet.

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