Atlasbär
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Atlasbär | ||||||||||||
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Römisches Mosaik eines Atlasbären | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ursus arctos crowtheri | ||||||||||||
Schinz, 1844 |
Der Atlasbär (Ursus arctos crowtheri, auch Berberbär genannt) ist eine ausgestorbene Unterart des Braunbären, die manchmal auch als eigenständige Art (Ursus crowtheri) angesehen wird. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem Schweizer Zoologen Heinrich Rudolf Schinz aus dem Jahr 1844.
Aussehen
Der Atlasbär hatte wahrscheinlich eine bräunlich-schwarze Fellfarbe und eine weiße Schnauze. Möglicherweise sah er aber auch den syrischen Braunbären ähnlich, doch dies sind nur Mutmaßungen. Seine Schnauze und seine Klauen waren kleiner als die der amerikanischen Schwarzbären, doch war sein Körperbau kräftiger und dicker als dieser. An Skelettfunden konnte man erkennen, dass Atlasbären ungefähr die Größe europäischer Braunbären hatten und um die 200 bis 350 kg wiegen konnten. Sie ernährten sich von kleineren Säugetieren und allem Anschein nach von Wurzeln, Nüssen und anderen Früchten. Vom Atlasbär wird behauptet, dass er äußerst aggressiv war.
Verbreitungsgebiet
Der Atlasbär war der einzige einheimische Bär in Afrika. Er bewohnte das nordafrikanische Atlasgebirge und die umliegenden Gebiete von Marokko über Algerien bis Libyen und lebte in Höhlen. Heute wird angenommen, dass er seit dem 19. Jahrhundert ausgestorben ist.
Abgesehen von Berichten aus römischer Zeit gibt es kaum Quellen, in denen Bären aus Nordafrika erwähnt werden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts fand man fossile und subfossile Überreste, die belegen, dass dort eine Bärenart gelebt hat. Anhand der Knochen stellte man fest, dass er eine Unterart des Braunbären war, allerdings war der Atlasbär so unterschiedlich zu den anderen Unterarten, dass selbst der Status als Unterart fraglich ist, er war vermutlich sogar eine eigene Art.
Aussterben
Tausende dieser Bären wurden von Tierfängern eingefangen und an die Römer verkauft, die die Tiere in Tierhetzen im Circus Maximus, dem Kolosseum, anderen Amphitheatern und kleinen Arenen in römischen Feldlagern zur Belustigung des Publikums von Venatoren oder anderen Tieren töten ließen. Weiter wurden Atlasbären in Damnatio ad bestias (lat. „Verurteilung zu den Bestien“) dazu benutzt, um Verurteilte zu töten, oder einfach als Sport gejagt.
Der letzte sichere Beleg ist ein Weibchen, das 1840 an den Ausläufern des Petuan-Gebirges in Algerien geschossen wurde. Nach unbestätigten Berichten des französischen Naturforschers Jules René Bourguignat (1829–1892) soll es jedoch 1867 im Edough-Massiv im östlichen Algerien noch Bären gegeben haben. Vermutlich wurde der Atlasbär etwa im Jahr 1869 ausgerottet, als das letzte bekannte Exemplar von Jägern in Nordmarokko getötet wurde. Der genaue Zeitpunkt seines Aussterbens ist unbekannt.
Literatur
- David Day: The Doomsday Book of Animals: A Natural History of Vanished Species. Viking Press, 1981, S. 168-170 (inklusive Illustration) ISBN 0-670-27987-0
- Watik Hamdinea, Thévenotb, Michel; Michaux, Jacques (1998). "Histoire récente de l'ours brun au Maghreb". Comptes Rendus de l'Académie des Sciences 321 (7): 565–570. doi:10.1016/S0764-4469(98)80458-7