Aufrechtes Glaskraut



Aufrechtes Glaskraut

Blütenstand

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Tribus: Parietarieae
Gattung: Glaskräuter (Parietaria)
Art: Aufrechtes Glaskraut
Wissenschaftlicher Name
Parietaria officinalis
L.

Das Aufrechte Glaskraut (Parietaria officinalis, Syn.: Parietaria erecta Mert. & W.D.J.Koch) ist eine Pflanzenart in der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Der botanische Gattungsname Parietaria leitet sich vom lateinischen paries, parietis für Wand ab, da diese Art oft in Mauern wächst. Den deutschen Namen Glaskraut erhielten die Arten der Gattung, weil man das Kraut früher zum Reinigen von blinden Gläsern benutzte.

Merkmale

Das Aufrechte Glaskraut ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80, selten bis 150 Zentimeter erreicht. Brennhaare sind nicht vorhanden. Der Stängel ist aufrecht, einfach oder spärlich verzweigt. Die wechselständigen Laubblätter sind groß und glänzen grasartig, ihre länglich-eiförmig Spreite ist meist 10 bis 15, selten 5 bis 20 Zentimeter lang.

Parietaria officinalis ist überwiegend zweihäusig getrennt geschlechtig (diözisch). Es gibt männliche, weibliche und zwittrige Blüten. In den Blattachseln befinden sich dichte, kugelige Blütenstände, die am Grunde freie Hochblätter besitzen. Die unscheinbaren Blüten sind vierzählig. Die Staubblätter sind anfangs wie Uhrfedern gespannt und strecken sich beim Aufblühen. Die Früchte sind schwarz, wenn sie reif sind.

Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 7 [1].

Vorkommen

Das Aufrechte Glaskraut ist in Mittel- und Südeuropa verbreitet; es fehlt auf den Britischen Inseln und auf der Iberischen Halbinsel. Nördlich wurde diese Art bis nach Dänemark vom Menschen eingebürgert; in Deutschland gilt sie als Archäophyt. Besiedelt werden Hartholz-Auwälder sowie halbschattige Knoblauchsrauken-, Kälberkropf- und Klettenkerbel-Staudensäume.

Nutzung

Die grünen Pflanzenteile junger Pflanzen können roh oder gegart gegessen werden.[2] Der Name für die Droge ist Herba Parietariae, es sind die getrockneten oberirdischen Pflanzenteile. Die Wirkung ist harntreibend.

Belege

Einzelnachweise

Literatur

  • Gunter Steinbach (Hrsg.): Wildblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996.
  • Gerhard Madaus: Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, Leipzig 1938. Glaskraut - Online.

Weblinks

Commons: Aufrechtes Glaskraut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage