Baikalente



Baikalente

Baikalerpel (Anas formosa)

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Eigentliche Enten (Anas)
Art: Baikalente
Wissenschaftlicher Name
Anas formosa
Georgi, 1775
Baikalente, Männchen

Die Baikalente (Anas formosa, Syn. Nettion formosum), auch Gluckente genannt, ist ein asiatischer Entenvogel (Anatidae) der Gattung Eigentliche Schwimmenten (Anas). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Nordosten Sibiriens bis zur Halbinsel Kamtschatka. Das Männchen weist im Prachtkleid eine ausgesprochen kontrastreiche Färbung auf. Darauf weist auch die wissenschaftliche Artbezeichnung hin, formosa bedeutet schön.

Merkmale

Die Baikalente hat eine Höhe von 30 bis 40 cm und eine Länge von 40 bis 43 cm. Sie wiegt etwa 500 g.

Die Baikalente ist eine kleine Gründelente, auffällig ist der gestreckte Körper mit langen Handschwingen und der kräftige und lange Schnabel. Erpel und Ente weisen verschiedene Farbbilder auf. Während der Erpel mit einem bunten Kopf in den Farben grün, schwarz, gelb und weiß auffällt, zeichnet sich die Ente durch einen weißen Wangenfleck aus. Beim Erpel sind die einzelnen Farbpartien dabei deutlich voneinander getrennt. Die Brust hat einen warmen, gelbgraunen Ton. Die Flanken sind grau. Die Schulterfedern sind verlängert und sind rotbraun, cremefarben und schwarz. Sie fallen auffällig über die Körperseiten.

Das Weibchen gleicht den anderen Weibchen der Gattung der Eigentlichen Enten. Vom charakteristischen hellen Wangenfleck abgesehen, unterscheidet es sich auch durch die dunklere Punktung, die besonders auffällig an den Flanken ist. Durch das Auge verläuft ein halbmondförmiger schwarzer Streifen und ein dunkler Augenstreifen läuft außerdem zum Nacken.

Vorkommen

Baikalenten findet man den Sommer über hauptsächlich an den Ufern großer sibirischer Flüsse in nicht zu großen Höhenlagen, die Hauptüberwinterungsgebiete sind dagegen die Seen in Japan und China. Im Juli setzt die Mauser ein. Einige Erpel ziehen dafür ans nördliche Eismeer, andere bleiben im Brutgebiet.

Baikalenten überwintern im Süden Japans sowie im Osten Chinas und Taiwans. Einige Bailkalenten erreichen während ihres Überwinterungszuges auch Assam und Nordindien.

Ernährung

Die Baikalente ernährt sich von Kleintieren und Pflanzen, die sie beim Gründeln ausfiltern.

Fortpflanzung

Die Baikalente ist ein häufiger Brutvogel in Ostsibirien, man trifft sie in Sümpfen, Auen und Flussdeltas an. Nach der Paarung Mitte Mai werden schnell die Nester im Ufergras, unter Zweigen versteckt gebaut. Dafür werden Mulden gegraben und mit Daunen ausgelegt. Das Gelege besteht aus sieben bis neun grüngrauen Eier. Es brütet allein das Weibchen. Das Männchen zieht noch während der Brut des Weibchens in die Mausergebiete. Nach etwa 26 Tagen schlüpfen die jungen Entenküken mit einem Gewicht von 30 g.

Gefährdung und Schutz

Seit 1840, dem Jahr des Erstimports, wird sie auch in Europa als Zuchtente gehalten. Sie gilt auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet. Die Baikalente war in Asien einst eine der am weitesten verbreiteten und häufigsten Enten. Das Verbreitungsgebiet und die Populationszahlen nahmen jedoch auf Grund intensiver Bejagung und Habitatverlusten in den letzten Jahren stark ab.[1]

Belege

Literatur

  • John Gooders und Trevor Boyer: Ducks of Britain and the Northern Hemisphere, Dragon's World Ltd, Surrey 1986, ISBN 1-85028-022-3
  • Richard Sale: A Complete Guide to Arctic Wildlife, Verlag Christopher Helm, London 2006, ISBN 0-7136-7039-8

Weblinks

Einzelbelege

  1. Sale, S. 16