Barotropie
Unter Barotropie (von griechisch baros „Druck“ und tropos „Drehung, Richtung“) versteht man, dass Flächen gleichen Druckes (Isobaren) und gleicher Temperatur (Isothermen) parallel zueinander verlaufen. Dies führt dazu, dass die horizontalen Strömungen in dieser Schicht konstant sind. Das Gegenstück zur Barotropie ist die Baroklinität.
Es gilt zu beachten, dass die zur Illustration verwendeten Abbildungen nicht der Realität entsprechen. Sie zeigen extrem übertriebene Neigungen, die in der Realität jedoch meist äußerst klein und daher schwer messbar sind.
Barotropie in der Atmosphäre
In der barotropen Atmosphäre stehen die Flächen gleicher Temperatur parallel zu denen gleichen Druckes. Daher ist die mittlere Temperatur zwischen zwei Flächen gleichen Druckes überall dieselbe und ihre Neigung konstant mit der Höhe. Hieraus resultiert eine dem Betrag und der Richtung nach konstante Windgeschwindigkeit.
Barotropie in der Bodenmechanik
In der Bodenmechanik wird mit Barotropie die Abhängigkeit des Reibungswinkels vom mittleren Druckniveau bezeichnet. Dabei nimmt der Reibungswinkel mit zunehmendem mittleren Druck ab. Das Phänomen wird in der Regel vernachlässigt und findet meist nur bei der Betrachtung niedriger Spannungszustände Anwendung. [1]
Barotropie im Ozean
Im Ozean geht man vor allem in der als relativ homogen angenommenen Tiefenschicht von barotropen Verhältnissen aus.
Die Isopyknenoberflächen (Flächen konstanter Dichte) und die Isobarenoberflächen sind parallel zueinander gerichtet. Ihre Neigung bleibt mit zunehmender Tiefe konstant. Daher ist der horizontale Druckgradient von B nach A, sowie auch die geostrophische Strömung konstant mit der Tiefe.
Literatur
- Walter Roedel: Physik unserer Umwelt: Die Atmosphäre. Springer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-67180-3.
- Gösta H. Liljequist, Konrad Cehak: Allgemeine Meteorologie. Springer-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-540-41565-3.
- Dimitrios Kolymbas: Geotechnik - Bodenmechanik und Grundbau. Springer Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-540-62806-1.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Dimitrios Kolymbas: Geotechnik - Bodenmechanik und Grundbau. Springer Verlag, Berlin 1998, S. 104.