Base Excess


Base Excess (BE), deutsch auch als Basenabweichung oder Basenüberschuss bzw. Basendefizit bezeichnet, ist ein berechneter Parameter, der anhand einer Blutgasanalyse bestimmt wird und Aussagen über stoffwechselbedingte (metabolische) Störungen des Säure-Basen-Haushaltes ermöglicht. Vereinfacht ausgedrückt, stellt er die Mengen an Säuren oder Basen dar, welche nötig sind, um einen veränderten pH-Wert des Körpers wieder zurück auf dessen Normalwerte einzustellen. Begriff und Prinzip wurden im Jahr 1958 von Astrup und Siggaard-Andersen eingeführt.

Der Base Excess kennzeichnet die Abweichung vom Referenzbereich der Gesamtpufferbasen, im Extrazellularraum als BE(ecf), im Blut als BE(B). Dieser liegt (laborabhängig unterschiedlich) bei etwa 48 mmol/l. Die Normalwerte für den BE liegen je nach Labor bei 0 +/- 2 mmol/l oder +/- 3 mmol/l.

In der Klinik eignet sich die Basenabweichung zur Beurteilung der nicht-atmungsbedingten Anteile bei einer Störung im Säure-Basen-Haushalt.

Anhand der Basenabweichung kann bei der metabolischen Azidose der Bedarf an NaHCO3 zur symptomatischen Behandlung abgeschätzt werden: $ [NaHCO_{3}]=-BE*KG(kg)/3 $

Beispiel: Ein 75 kg schwerer Patient mit einer negativen Basenabweichung von -8 mmol/l hat also ein ungefähres Defizit von 200 mmol

Literatur

Schaffartzik W: Base excess - Parameter mit herausragender klinischer Bedeutung. Anaesthesist. 2007 May;56(5):478-81. PMID 17356859

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