Basellgewächse
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Basellgewächse | ||||||||||||
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Basella alba | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Basellaceae | ||||||||||||
Raf. |
Die Basellgewächse (Basellaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen. Einige Arten besitzen Pflanzenteile die vom Menschen gegessen werden. Einige Anredera- und Basella-Arten werden als Zierpflanzen verwendet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Basellgewächse sind meist ausdauernde krautige Pflanzen oder selten Halbsträucher. Sie wachsen selbstständig aufrecht oder häufig als Kletterpflanzen. Die Wurzeln sind faserig bis verdickt. Einige Arten bilden Rhizome oder Knollen, die sowohl unterirdisch als auch oberirdisch sein können, als Überdauerungsorgane. Die basalen Bereiche der Sprossachsen sind häufig verdickt, einige Arten sind hierdurch etwas sukkulent. Die Sprossachsen mancher Arten können mehrere Meter lang werden. Alle Pflanzenteile sind meist unbehaart.
Die gestielten oder ungestielten Laubblätter sind meist wechselständig, selten fast gegenständig angeordnet. Die einfache Blattspreite ist häufig etwas fleischig. Der Blattrand ist meist glatt, selten durch Drüsen gezähnt. Die Stomata sind paracytisch. Nebenblätter sind nicht vorhanden.
Blütenstände und Blüten
In achsel- oder endständigen, mit oder ohne Blütenstandsschäften, ährigen, rispigen oder traubigen Blütenständen mit etwa drei haltbaren oder früh abfallenden Tragblättern stehen viele Blüten zusammen. Unter jeder gestielten oder ungestielten Blüte befinden sich zwei gegenständige, haltbare oder früh abfallende Deckblätter.
Die kleinen, radiärsymmetrischen, zwittrigen (selten funktional eingeschlechtigen) Blüten sind manchmal kleistogam und meist fünfzählig. Es ist ein Blütenbecher (Hypanthium) vorhanden. Die nur zwei gegenständigen, kronblattähnlichen, häutigen bis sehr dicken oder selten fleischigen Kelchblätter sind frei oder manchmal an ihrer Basis verwachsen stehen zu den Deckblättern um 180° versetzt und sind mindestens mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Während der Blütezeit sind die Kelchblätter grünlich, weißlich bis rötlich und während der Fruchtreife sind sie bräunlich bis mehr oder weniger schwarz. Die meist fünf (selten vier bis 13) Kronblätter sind nur an ihrer Basis bis höchstens zwei Drittel ihrer Länge verwachsen und sind in Form und Farbe den Kelchblättern ähnlich. Möglicherweise sind, ähnlich wie zumindest in Teilen der Portulakgewächsen, Kelch- und Kronblätter nicht echt und die Kelchblätter sind vielleicht verschobene, modifizierte Hochblätter (Brakteen), während die Kronblätter verschobene Kelchblätter darstellen und echte Kronblätter fehlen (H. P. Sharma 1961 oder C. R. Sperling 1987).
Es ist ein Kreis aus meist fünf (selten vier bis neun) Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind nur an ihrer Basis bis höchstens zwei Drittel ihrer Länge mit den Kronblättern verwachsen. Die colpaten oder poraten Pollenkörner besitzen eine perforate oder selten reticulate oder spinulose Oberfläche. Drei Fruchtblätter sind zu einem einkammerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen und besitzen in basaler Plazentation nur eine amphitrope bis campylotrope, bitegmische Samenanlage. Es sind ein bis drei Griffel und immer drei Narben vorhanden. Das Nektarium ist ringförmig.
Diasporen und Samen
Die Blütenhüllblätter sind bei Fruchtreife dünnwandig und trocken oder fleischig und umhüllen teilweise oder völlig die Nussfrüchte - sie bilden zusammen die Diaspore, die auch „Utrikel“ genannt wird und geflügelt sein kann. Die kugeligen, meist rostfarbenen Samen besitzen eine häutige Samenschale, viel Endosperm und einen grünen, spiralig gedrehten, halbkreis- oder hufeisenförmigen Embryo.
Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen
Es sind Betalaine vorhanden. Wenn Flavonole vorhanden sind dann Quercetin. Es werden Calciumoxalat-Kristalle akkumuliert.
Die Chromosomenzahlen betragen n = 11, 12, 22.
Systematik und Verbreitung
Die Basellgewächse sind heute weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in der Neotropis. Weitere ursprüngliche Heimatgebiete liegen in Afrika einschließlich Madagaskar. Heute findet man sie auch in Eurasien und Australien. Die meisten Arten gedeihen in trockenen Habitaten.
Von G. Bentham und J. D. Hooker wurden 1862-1883 diese Gattungen in die Chenopodiaceae oder von A. P. de Candolle und A. L. P. P. de Candolle 1823-1873 oder von G. Nageshwar und M. Radhakrishnaiah 1993 in die Portulacaceae eingeordnet. Die nach den Prioritätsregeln gültige Veröffentlichung des Familienname Basellaceae erforlgte 1837 von Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz in Flora Telluriana, 3, S. 44; die Veröffentlichung von Christian Horace Bénédict Alfred Moquin-Tandon erfolgte erst 1840. Die Typusgattung ist Basella L.. Synonyme für Basellaceae Raf. sind: Anrederaceae J.Agardh und Ullucaceae Nakai [1].
Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales stehen die Basellaceae, Halophytaceae, Didiereaceae, und Montiaceae in einer Klade. Diese Klade ist auch nahe mit den Kakteengewächsen (Cactaceae), Portulakgewächsen (Portulacaceae), Anacampserotaceae und Talinaceae verwandt. Die Familie der Basellaceae ist im heutigen Umfang mit nur vier Gattungen und etwa 19 bis 25 Arten monophyletisch (Roger Eriksson 2007).
Gattungen und Arten
Die Pflanzenfamilie der Basellgewächse (Basellaceae) ist mit nur vier Gattungen und etwa 19 bis 25 Arten im heutigen Umfang recht klein [1]:
- Anredera Juss. (Syn.: Boussingaultia Kunth, Tandonia Moq.): Sie enthält zwei bis zehn Arten mit Vorkommen in Neotropis von Texas, Florida und den Karibischen Inseln bis Galapagos und Argentinien:
- Anredera baselloides (Kunth) Baill. [2]
- Madeirawein (Anredera cordifolia (Ten.) Steenis) [3]
- Anredera diffusa (Moq.) Sperling
- Anredera scandens (L.) Moquin-Tandon
- Anredera vesicaria (Lam.) C.F.Gaertn.
- Basella L. (Syn.: Gandola L.): Sie enthält vier bis fünf Arten eine in Afrika, drei in Madagaskar [4] und eine pantropisch:
- Malabarspinat (Basella alba L.): Wird pantropisch angebaut um die genießbaren Blätter zu ernten oder Farbstoff zu gewinnen. Medizinische Wirkungen wurden untersucht. [5]
- Basella excavata Scott-Elliot: Die Heimat ist nur Madagaskar.
- Basella leandriana H.Perrier: Die Heimat ist nur Madagaskar.
- Basella madagascariensis Boivin ex H.Perrier de la Bathie: Die Heimat ist nur Madagaskar.
- Tournonia Moq.: Mit etwa zwei Arten vom westlichen Kolumbien bis nördlichen Ekuador.
- Ullucus Caldas (Syn.: Melloca Lindl.): Mit etwa drei Arten von Venezuela bis nördlichen Argentinien, beispielsweise:
Quellen
- Die Familie der Basellaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Roger Eriksson: Neotropical Basellaceae: Online bei The Royal Botanic Gardens, Kew. (Abschnitt Beschreibung.)
- Michael A. Vincent: Basellaceae in der Flora of North America, Volume 4, S. 505: Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Nutzung)
- Dequan Lu & Michael G. Gilbert: Basellaceae in der Flora of China, Volume 5, 2003, S.445-446: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Roger Eriksson: A synopsis of Basellaceae, in Kew Bulletin, 62, 2007, S. 297-320. (Abschnitt Systematik)
- C.R. Sperling & V. Bittrich: Basellaceae, in K. Kubitzki & al. (Hrsg.): Families and genra of vascular plants, 2, 1993, S. 143-146.
- S. Carlquist: Wood, stem, and root anatomy of Basellaceae with relations to habit, systematics, and cambial variants, Flora 194(1), 1999: S. 1-12.
- Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulentenlexikon Band 2 - Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen) ausgenommen Aizoaceae, Asclepiadaceae, Cactaceae und Crassulaceae, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 2002. ISBN 3-8001-3915-4
- Familienbeschreibung der Basellaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eintrag bei GRIN.
- ↑ Steckbrief von Anredera baselloides.
- ↑ Steckbrief von Anredera cordifolia.
- ↑ Eintrag bei A Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar.
- ↑ Michael A. Vincent: Basellaceae in der Flora of North America, Volume 4, S. 505: Online.
- ↑ Arne Rousi & al.: The Fruit of Ullucus (Basellaceae), an Old Enigma, in Taxon, 37 (1), 1988, S. 71-75.