Beelzebufo
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Beelzebufo | ||||||||||||
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Beelzebufo ampinga, im Maul ein kleiner, gefiederter Dinosaurier (künstlerische Rekonstruktion) | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide | ||||||||||||
70 bis 65 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Beelzebufo | ||||||||||||
Evans, Jones & Krause, 2008 |
Beelzebufo ampinga (= „gepanzerte Teufelskröte“, von Beelzebub = Teufel, Bufo (lateinisch) = Kröte, ampinga (malagasy) = Schild) ist ein ausgestorbener Frosch, welcher in der Oberkreidezeit vor etwa 65 bis 70 Millionen Jahren lebte und dessen fossile Überreste auf Madagaskar entdeckt wurden.
Fossilbeschreibung
1993 waren das erste Mal Überreste des Frosches entdeckt worden. Insgesamt wurden in der Maevarano-Formation auf Madagaskar an 26 Fundstellen in einem Umkreis von 1,8 Kilometern mehr als 60 Einzelknochen gefunden, darunter Schädelfragmente sowie fast alle Teile des porstcranialen Skeletts. Der robuste, stark verknöcherte Schädel von Beelzebufo war 20 Zentimeter breit und breiter als lang. Die Verbindung zwischen Oberkiefer und Schädel war besonders stabil. Das Tier erreichte eine Länge von mehr als 40 Zentimetern; damit war er größer als der längste rezente Froschlurch, der afrikanische Goliathfrosch (Conraua goliath).
Systematik
Beelzebufo ähnelt in seiner Morphologie den heutigen südamerikanischen Hornfröschen (Ceratophrys). Es wird als ihr Schwestertaxon zusammen mit diesen in die Unterfamilie Ceratophryinae gestellt. Seine Lebensweise ähnelte vermutlich ebenfalls der seiner heutigen Verwandten; demnach lebte Beelzebufo terrestrisch; wahrscheinlich haben sich die Tiere auch eingegraben. Die starken Kiefer und die scharfen Zähne lassen vermuten, dass Beelzebufo auch kleine Wirbeltiere gefressen hat.
Namensgebung
Der wissenschaftliche Name Beelzebufo setzt sich zusammen aus der griechischen Bezeichnung „Beelzebul“ für Teufel und dem lateinischen Namen „Bufo“ für Kröte. Damit soll auf die besondere Größe und Erscheinung des Amphibs verwiesen werden. Das Artepitheton ampigna ist dem Malagasy entnommen und bedeutet „Schild“, wodurch die starke Verknöcherung des Schädels in die Namensgebung einfließt.
Bedeutung des Fossilfundes
Heute sind die Madagaskarfrösche (Mantellidae), Engmaulfrösche (Microhylidae) und Riedfrösche (Hyperoliidae) die einzigen Froschlurche auf Madagaskar. Es gibt dort keine Hornfroschverwandten mehr, die bis zu diesem Fund nur aus Südamerika bekannt waren. Die Entdeckung von Beelzebufo ist ein Hinweis, dass in der Kreidezeit eine Landverbindung zwischen Südamerika über die Antarktis nach Madagaskar existiert haben könnte.
Quelle
- Susan E. Evans, Marc E. H. Jones, David W. Krause: A giant frog with South American affinities from the Late Cretaceous of Madagascar. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 10.1073/pnas.0707599105 Abstract