Beintastler
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Beintastler | ||||||||
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Beintastler (Protura) | ||||||||
Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Protura | ||||||||
Silvestri, 1907 |
Die Beintastler (Protura) sind eine Klasse der Sechsfüßer. Von den 700 bekannten Arten der Gruppe sind etwa 200 auch in Mitteleuropa verbreitet. Die meisten Arten werden 0,5 bis 2,5 Millimeter lang. Entdeckt wurden die Beintastler erst 1907.
Beintastler leben vor allem im Boden bis in eine Tiefe von zehn Zentimetern. Einige Arten sind auch im Moos zu finden, andere unter Steinen, Laub oder Rindenstücken. Allgemein sind sie feuchteliebend und saugen Pilzfäden im Boden aus.
Bau der Beintastler
Der Körper der Beintastler besteht aus mehr oder weniger gleichartigen, beinah farblosen Segmenten, wobei die ersten drei Segmente (Thorax) wie bei allen Sechsfüßern Beine tragen. Antennen fehlen den Tieren vollständig, stattdessen sind die Vorderbeine nach vorn ausgerichtet und dienen als Tastorgane, dadurch erhielten die Tiere ihren deutschen Namen. Außerdem tragen sie am Kopf weitere Sinnesorgane für die Wahrnehmung von Feuchte, Temperatur und chemischer Qualität des Bodens, die so genannten Pseudoculi. Die Mundwerkzeuge befinden sich in einer taschenartigen Struktur des Kopfes und sind zu spitzen Organen zum Anstechen von Pilzfäden umgewandelt.
Der Hinterleib der Tiere besteht aus zwölf Abschnitten, wobei die ersten drei Einzelsegmente noch Reste der ursprünglich an allen Segmenten vorhandenen Extremitäten tragen. Die Reste werden Styli genannt.
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Beintastlermännchen tragen zwei penisartige Strukturen, die eventuell von den Cerci abgeleitet sind sowie ein Paar zangenförmiger Anhänge, die bei der Paarung eingesetzt werden. Die Jungtiere schlüpfen mit nur zehn Hinterleibsabschnitten, die übrigen werden im Verlauf mehrerer Häutungen ergänzt.
Stellung der Beintastler im System
Die Beintastler werden klassisch innerhalb einer gemeinsamen Gruppe mit den Springschwänzen (Collembola) und Doppelschwänzen (Diplura) als Sackkiefler (Entognatha) zusammengefasst und den Freikieflern (Ectognatha) oder Insekten als Schwestergruppe gegenübergestellt. Als Begründung für diese Taxon-Bildung gilt die Mundtasche, in der die Mundwerkzeuge liegen und die bei allen drei Gruppen vorhanden ist.
Systematik
Folgende Familien sind beschrieben:
- Acerentomidae
- Eosentomidae
- Protentomidae
- Sinentomidae