Beutellöwen



Beutellöwen

Skelett eines Beutellöwen

Zeitliches Auftreten
Oberes Oligozän bis Pleistozän
25 Mio. Jahre bis 50.000 Jahre
Fundorte
  • Australien
Systematik
Säugetiere (Mammalia)
Beutelsäuger (Metatheria)
Australidelphia
Diprotodontia
Beutellöwen
Wissenschaftlicher Name
Thylacoleonidae
Gill, 1872

Die Beutellöwen (Thylacoleonidae) sind eine Familie ausgestorbener Beuteltiere, die wahrscheinlich bis vor 50.000 Jahren in Australien gelebt haben. Sie waren die größten Beutegreifer unter den australischen Säugetieren. Einige frühe Formen waren nur so groß wie Hauskatzen, spätere Arten der Gattung Wakaleo immerhin in der Größe einem Leoparden vergleichbar, während die größte und jüngste Art, Thylacoleo carnifex, in der Größe zwischen einem weiblichen und einem männlichen Löwen schwankte, sie hatten eine Körpermasse etwa zwischen 110 und 160 kg, möglicherweise sogar noch mehr. Obwohl ihr Körper relativ kurz war, waren Thylacoleniden deutlich schwerer als die meisten vergleichbar langen Raubtiere, da sie deutlich kräftiger gebaut waren.

Merkmale und Lebensweise

Den Namen Beutellöwen tragen die Tiere aufgrund ihres Schädels, der den katzenartigen Raubtieren in der Form ähnelt, eine Verwandtschaft besteht nicht. Sie werden in die Ordnung Diprotodontia eingeordnet, ihre nächsten heute noch lebenden Verwandten sind die pflanzenfressenden Wombats und Koalas. Wie diese lebten sie primär in den Bäumen der Wälder, von denen aus sie jagten.

Systematik

Insgesamt werden heute drei Gattungen der Beutellöwen anerkannt.

  • Gattung †Priscileo
    • Priscileo pitikantensis (Oberes Oligozän)
    • Priscileo roskellyae (Mittleres Miozän)
  • Unterfamilie Wakaleoninae
    • Gattung †Wakaleo
      • Wakaleo alcootaensis (Oberes Miozän)
      • Wakaleo oldfieldi (Unteres - Oberes Miozän)
      • Wakaleo vanderleueri (Mittleres - Oberes Miozän)

Die bekannteste und wahrscheinlich auch größte Art der Beutellöwen ist Thylacoleo carnifex, dessen Anpassung an fleischliche Nahrung am weitesten fortgeschritten war. Man geht davon aus, dass er sich ausschließlich von Fleisch ernährte und er seine Beute mit den dolchartig vergrößerten Schneidezähnen tötete. Der Prämolar war stark vergrößert und bildete einen Reißzahn mit scharfer Schnittkante, die Backenzähne waren dagegen fast vollständig reduziert. Außerdem hatte er scharfe Daumenkrallen und man geht davon aus, dass er in der Lage war, auch sehr große Beutetiere zu töten.

Etwas kleiner waren die Arten der Gattung Wakaleo, doch auch diese konnten leopardengroß werden. Die kleinste bekannte Art der Beutellöwen war Priscileo roskellyae, die etwa hauskatzengroß wurde.