Wombats
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Wombats | ||||||||||||
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Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vombatidae | ||||||||||||
Burnett, 1830 | ||||||||||||
Gattungen | ||||||||||||
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Die Wombats (Vombatidae, Plumpbeutler) sind eine Familie in Australien lebender Beutelsäuger (Metatheria). Es handelt sich um höhlengrabende Pflanzenfresser mit bärenähnlichem Aussehen.
Etymologie
Der Name „Wombat“ stammt aus der nahezu ausgestorbenen Sprache der Darug, einem Stamm der Aborigines, der ursprünglich das Gebiet, in dem sich heute die Stadt Sydney befindet, bewohnte.[1]
Beschreibung
Wombats erreichen eine Kopfrumpflänge von 70 bis 120 Zentimetern und ein Gewicht von 20 bis 40 Kilogramm. Ausgewachsene Wombatweibchen übertreffen für gewöhnlich die Männchen in Größe und Gewicht. Ihr Körper ist stämmig gebaut, die Gliedmaßen sind kurz und kräftig. Die breitsohligen Füße enden in fünf Zehen, von denen die Vorderfüße fünf und die Hinterfüße vier große, sichelförmig gekrümmte Grabkrallen tragen. Der große Kopf ist breit und die Ohren sind mittellang, rundlich bis dreieckig. Die Augen sind relativ klein und das Nasenfeld ist je nach Art nackt oder behaart. Der Schwanz ist zu einem kleinen, nackten Stummel reduziert. Das vergleichsweise feste Haar ist kurz bis mittellang und variiert je nach Wombatart von Gelb-, Grau- bis Schwarzbraun.
Die Bezeichnung „Wombat“ wurde von den Aborigines in New South Wales übernommen, welche die Tiere – je nach Gegend – „Wombach“, „Womback“ oder auch „Womat“ nannten. Die ersten europäischen Siedler nannten ihn bei seiner Entdeckung 1798 „Native Badger“ – in der irrtümlichen Annahme, es sei ein Dachsverwandter.
Bemerkenswert ist das unter den Beuteltieren einzigartige Gebiss, das Ähnlichkeiten mit dem der Nagetiere aufweist. Sie haben im Ober- und Unterkiefer je ein Paar wurzellose Schneidezähne, die Backenzähne sind einfach gebaut und ebenfalls wurzellos. Hierdurch wachsen die Zähne beständig nach und die Tiere sind in der Lage, hartes, abrasives Futter zu fressen. Da die Eckzähne fehlen, klafft zwischen Vorder- und Backenzähnen eine Lücke (Diastema). Die Zahnformel lautet 1/1-0/0-1/1-4/4, somit haben Wombats mit insgesamt 24 die wenigsten Zähne aller Beuteltiere.
Verbreitung
Wombats leben im südlichen und östlichen Australien, in den Bundesstaaten South Australia, Victoria, New South Wales, Queensland und Tasmanien.
Lebensweise
Wombats zählen zu den größten grabend lebenden Säugetieren überhaupt. Mit ihren scharfen Krallen errichten sie Wohnhöhlen in der Erde, welche sich auch zu komplexen Tunnelsystemen ausweiten können. Diese Höhlen können bis zu 20 Meter lang sein und 3,5 Meter tief liegen. Wenn sich die Aktionsräume überlappen, können diese zu unterschiedlichen Zeiten von verschiedenen Wombats bewohnt werden. Sie sind überwiegend nachtaktiv, tagsüber ruhen sie in ihrem Bau, in der Dämmerung und nachts gehen sie auf Nahrungssuche.
Erwachsene Wombats haben wenige natürliche Gegner, ihr größter Fressfeind ist der Dingo. Ihr Hinterteil ist durch eine dicke Haut, Knorpel und Knochen verstärkt. Hiermit können sie bei Gefahr den Zugang zur Wohnhöhle blockieren und so die meisten Angreifer abwehren oder an der Decke der Wohnhöhle erdrücken. Für die weitaus meisten Tötungen sind Menschen (auch der Straßenverkehr) verantwortlich. In Gegenden, in denen der menschliche Einfluss gering ist, wird die Größe der Population durch die Verfügbarkeit der Futterpflanzen bestimmt.
Wombats besitzen einen Aktionsraum, der je nach Umweltgegebenheiten 5 bis 25 Hektar groß sein kann. Als Territorium wird meist der bevorzugte Futterplatz durch Kotmarkierungen und aggressives Verhalten markiert und verteidigt.
Männliche Wombats zeigen Drohgebärden, zum Beispiel wenn ein Nahrungskonkurrent durch einen bevorzugten Fressplatz geht. Der Kopf wird von Seite zu Seite geschwenkt und die Zähne gebleckt und damit geknirscht, zusätzlich werden knurrende Geräusche abgegeben. Dies ist oft ausreichend, um den Eindringling zu vertreiben. Bekannt ist auch das Verscheuchen von Eindringlingen durch Hinterherjagen. Kommt es zu Kämpfen, kann es zu ernst zu nehmenden Bissverletzungen kommen.
Wombats können über kurze Strecken Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen und entziehen sich Gefahren auch durch Klettern und Schwimmen.
Ernährung
Vorzugsweise in der Abendzeit verbringen Wombats zwischen drei und acht Stunden mit Grasen. Gefressen werden hauptsächlich einheimische, aber auch eingeschleppte Gräser, wobei junge Triebe bevorzugt werden. Weiterhin krautige Pflanzen und Moose, seltener auch Wurzeln von Sträuchern und Bäumen, sowie Pilze.
Die Möglichkeit Nahrung gezielt auszuwählen wird durch die geteilte Oberlippe unterstützt. Hierdurch können die Schneidezähne sehr nahe an den Boden gebracht und die kleinsten grünen Triebe erfasst werden. Der Geruchssinn spielt bei der Futterauswahl für diese überwiegend nachtaktiven Tiere vermutlich eine große Rolle.
Sie besitzen einen sehr langsamen, extrem effizienten Stoffwechsel. Um eine Mahlzeit zu verdauen, brauchen sie bis zu 3 Tage.[2] Wombats gehören zu den effizientesten Wasserkonsumenten unter den Säugetieren. (Zum Vergleich: die ebenfalls an australische Verhältnisse angepassten Kängurus verbrauchen viermal soviel Wasser.)
Fortpflanzung
Wombats vermehren sich üblicherweise das ganze Jahr über, in sehr trockenen Gegenden allerdings eher saisonal. Weibchen haben einen nach hinten geöffneten Beutel, sodass dieser bei der Bauaktivität nicht mit Erde vollgeschaufelt wird. Obwohl zwei Zitzen existieren, wird fast immer nur ein Junges aufgezogen. Der Nachwuchs wächst sechs bis acht Monate lang im Beutel heran und bleibt dann noch etwa ein Jahr in der Nähe der Mutter.
Die Geschlechtsreife wird nach zwei Jahren erreicht. Die Lebenserwartung beträgt in Freiheit mindestens fünf, in Gefangenschaft über 20 Jahre. Der nach Angaben des Duisburger Zoos älteste, in Gefangenschaft gehaltene Wombat, ein Wombatweibchen, wurde 34 Jahre alt. Es befand sich neun Jahre in diesem Zoo und starb Anfang September 2008. Es war auch für die Welterstzucht in einem Zoo der tasmanischen Unterart des Nacktnasenwombats verantwortlich.
Systematik
Wombats gehören zur Ordnung Diprotodontia, die durch gemeinsame Merkmale des Kieferbaus und der Fußknochen definiert wird. In dieser Ordnung sind auch Kängurus, Kletterbeutler und Koalas zu finden.
Die Familie der Vombatidae umfasst zwei lebende Gattungen: Nacktnasenwombats (Vombatus) und Haarnasenwombats (Lasiorhinus). Fünf weitere Gattungen sind ausgestorben.
Man unterscheidet die folgenden drei Arten in zwei Gattungen:
- Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus)
- Nördlicher Haarnasenwombat (Lasiorhinus krefftii)
- Südlicher Haarnasenwombat (Lasiorhinus latifrons)
Das Auftreten wombatähnlicher Tiere kann bis rund 25 Millionen Jahre (Oligozän) zurückverfolgt werden. Die Familie der Vombatidae trat vor rund 18 Millionen Jahren (Miozän) auf.
Die nächstähnliche Tierfamilie ist die der Koalas. Mit ihnen teilen die Wombats Ähnlichkeiten u.a. im Gebissaufbau, Schädelbasis und den sichelförmigen Kopf der Spermien. Allerdings gibt es eine Reihe von morphologischen Unterschieden, die beide Familien voneinander trennen. Ebenfalls den Wombats ähnlich waren die Diprotodons, Beuteltiere von der Größe eines Nashorns, die erst vor rund 40.000 Jahren ausstarben.
Bedrohung
Mit der Besiedlung Australiens durch die Europäer wurde das Verbreitungsgebiet der Wombats eingeschränkt. Die Gründe dafür liegen in der Zerstörung ihres Lebensraumes, in der Nahrungskonkurrenz mit eingeschleppten Arten und in der direkten Bejagung. Vom Nördlichen Haarnasenwombat gibt es nur rund 110 Exemplare, die in einem kleinen Naturpark in Queensland leben. Diese Art wird von der IUCN als stark bedroht gelistet. Die beiden anderen Arten sind noch häufiger und gelten nicht als gefährdet.
Literatur
- Arnfried Wünschmann: Die Plumpbeutler (Vombatidae). A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt 1970, ISBN 3-7403-0210-0.
- Christopher Johnson, In: David W. Macdonald (Hrsg.): The Encyclopedia of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-956799-7.(?!) – (eng.).