Blütenhülle
Die Blütenhülle oder Perianth ist die Gesamtheit der sterilen Blattorgane in der Blüte von Bedecktsamigen Pflanzen. Sie sitzt unten bzw. außen. Die Funktion der Blütenhülle ist der Schutz der fertilen Organe im Knospenstadium und die Anlockung von Bestäubern während der Anthese.[1]
Formen
Als ungleichförmig oder heterochlamydeisch wird eine Blütenhülle bezeichnet, die in Kelch und Krone gegliedert ist. Eine gleichförmige oder homoiochlamydeische Blütenhülle ist nicht in Kelch und Krone gegliedert und wird als Perigon bezeichnet. [2]
Fehlt die Blütenhülle, wie etwa bei Fraxinus excelsior, wird die Blüte als nackt oder apochlamydeisch bezeichnet. [2]
Die Glieder der Blütenhülle können miteinander verwachsen sein. Dies nennt man beim Perigon Syntepalie, beim Kelch Synsepalie, bei der Krone Sympetalie. [2]
Historisches
Der Begriff Perianth wurde zunächst von Jungius 1678 verwendet. Er wie auch Ray 1682 und Linné 1751 verwenden Perianth für den Kelch. Die Krone wurde damals als die eigentliche Blüte angesehen. Erst seit Mirbel 1815 wird Perianth im heutigen Sinn für die ganze Blütenhülle verwendet. [3]
Weblinks
Nachweise
- ↑ Eduard Strasburger (Begr.), Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-1455-7, S. 803–804.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 93f.
- ↑ Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. Morphologie, Anatomie, Taxonomie, Evolution. Mit englisch-deutschem und französisch-deutschem Register. 2. erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2008, ISBN 978-3-937872-94-0, S. 236 (Lizenzausgabe von 2003).