Borstgras
Borstgras | ||||||||||||
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Borstgras (Nardus stricta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Nardus | ||||||||||||
L. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Nardus stricta | ||||||||||||
L. |
Borstgras (Nardus stricta), auch Hirschhaar oder Bürstling genannt, ist die einzige Pflanzenart in der Gattung Nardus innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Beschreibung
Das Borstgras ist ein ausdauerndes Gras, das in graugrünen, brettartigen Horsten wächst und eine Wuchshöhe zwischen 10 und 30 Zentimetern erreicht. Die Horste werden von den gelblichen Blättern des Vorjahres umhüllt. Die Laubblattspreiten sind borstlich und dabei wild und dicht gebüschelt (sogenannter „Punkerschopf“). Die Blattscheide besitzt ein Gelenk, an dem die unteren Blätter sich waagerecht nach außen biegen. Das zugespitzte Blatthäutchen wird bis zwei Millimeter lang. Die Halme sind dünn und unter den Ähren rau.
Die einblütigen, 7 bis 15 Millimeter langen Ährchen sind schmal, einseitswendig, schwach konvex und anfangs borstenförmig (daher der Name). Sie sind purpurfarben bis bläulich und ohne Hüllspelze. Die Deckspelze ist kurzgrannig und sehr dunkel. Bei Reife stehen die Ährchen kammförmig ab.
Um den Horst entsteht eine dichte Streudecke, da die toten Blätter schwer zersetzbar sind. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.
Verbreitung und Standorte
Borstgras kommt vor allem in weiten Teilen Europas vor. Außerhalb Europas gibt es Vorkommen im Kaukasus, in Ostsibirien, in der Türkei und in Nordafrika. Die Art wurde auch nach Nordamerika und Grönland verschleppt.
Als Standort bevorzugt die kalkmeidende Pflanze bodensaure Magerrasen, insbesondere Weiderasen (in Wäldern ist es ein Beweidungsrelikt). Sie kommt nur auf periodisch (oder physiologisch) trockenen Böden vor. In Österreich ist sie häufig in allen Bundesländern (in Wien selten) von der (collinen) montanen bis unteralpinen Höhenstufe. Borstgras wird durch Beweidung und lange Schneedecken begünstigt.
Es handelt sich unter anderem um die namengebende Charakterart der alpinen Pflanzengesellschaft Nardetum strictae (Borstgrasweide, hochmontane Borstgrasmatten).
Sonstiges
Borstgras ist empfindlich gegenüber Kalkung und Düngung. Es ist ein Rohhumuszeiger und Trockentorfbildner. Das Gras zeigt extensive Weidewirtschaft an. Es wird vom Vieh nur im jungen Zustand gefressen. Geschätzt ist es als Bodenbefestiger auf Graudünen.
Der Name Nardus wurde von Linné willkürlich auf diese Gattung übertragen. Im Altertum war nardos (aus dem Indischen) ein Duftöl (Narde) lieferndes Baldriangewächs, später bezeichnete man so auch die aromatisch riechenden Grundachsen verschiedener Bartgrasarten.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz, 2005. ISBN 3-85474-140-5
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser: Süssgräser, Sauergräser, Binsen, 10. Auflage, Kosmos, 1991. ISBN 3-440-06201-5
- Hans Joachim Conert: Poaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 1, Teil 3, Blackwell Wissenschaftsverlag, Berlin 1994. ISBN 3-8263-3015-3.
Weblinks
- Borstgras. FloraWeb.de
- Weltweite Verbreitung von Nardus stricta