Brenndolden
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Brenndolden | ||||||||||||
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Silaublättrige Brenndolde (Cnidium silaifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cnidium | ||||||||||||
Cusson |
Die Brenndolden (Cnidium) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Beschreibung
Bei Cnidium-Arten handelt es sich um meist ausdauernde, manchmal auch zwei- oder selten einjährige krautige Pflanzen. Sie bilden normalerweise einen, seltener mehrere, schlanke Stängel.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide, Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Grundblätter sind zwei- bis drei- oder ein- bis zweifach gefiedert, wobei die Endfiederabschnitte meist recht schmal, linear lanzettlich oder linealisch, seltener auch oval sind. Die Stängelblätter sind nach und nach reduziert, kleiner, und sitzen auf einer erweiterten Blattscheide.
Die end- und seitenständigen, lang gestielten, doppeldoldigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Die linealischen oder schmal lanzettlichen Hüllblätter stehen zu mehreren und fallen bei den meisten Arten nicht ab. Auch linealische Hüllchenblätter existieren. Die Blüten sind zwittrig. Kelchblätter existieren meistens nicht; ab und zu sind sie vorhanden, aber winzig. Die weißen oder rötlich überlaufenen Kronblätter sind an ihrer Basis keilförmig verschmälert sowie am oberen Ende gekerbt und genau in der Kerbe geht ein zurückgekrümmter, schmaler Lappen ab.
Die ovalen bis fast rundlichen, leicht abgeflachten Früchte besitzen fünf schwach geflügelte Rippen, wobei die seitlichen Rippen etwas breiter sind.
Vorkommen
Die Gattung Cnidium ist mit etwa sechs bis elf Arten in den gemäßigten und kühleren Regionen Europas und Asiens verbreitet, je nach Auffassung der Gattung auch in Nordamerika. In Mitteleuropa sind nur Cnidium dubium und Cnidium silaifolium zu finden. In China kommen fünf Arten vor, eine davon nur dort.
Die meisten Arten kommen an offenen Standorten wie auf Grasland, an Feldrändern oder an der Küste vor, wobei sie nicht allzu trockene Standorte vorziehen.
Systematik
Ob eine klare Abgrenzung der Gattung der Brenndolden (Cnidium) zu nahe verwandten Gattungen, insbesondere zu den Silgen (Selinum) möglich ist, ist unklar. Von einigen Autoren wird deshalb eine Zusammenfassung der beiden Gattungen unter Selinum befürwortet. Wegen der unklaren Abgrenzung zu ähnlichen Gattungen besteht die Gattung je nach Auffassung des Autors aus zwischen sechs und etwa 20 Arten.
Cnidium-Arten (Auswahl):
- Cnidium bhutanicum M.F.Watson
- Cnidium cnidiifolium (Turcz.) Schischk.
- Cnidium dauricum (Jacquin) Fisch. & C.A.Meyer
- Cnidium divaricatum (Jacq.) Ledeb.
- Gewöhnliche Brenndolde oder Sumpf-Brenndolde (Cnidium dubium (Schkuhr) Thell.)
- Cnidium monnieri (L.) Cusson: Sie stammt aus dem östlichen Asien. Ihre Samen werden als Medizin und als Aphrodisiakum verwendet.
- Cnidium japonicum Miquel
- Cnidium monnieri (L.) Cusson:
- Cnidium monnieri var. formosanum (Y.Yabe) Kitagawa
- Cnidium monnieri (C.B.Clarke) Ridley var. monnieri
- Silaublättrige Brenndolde (Cnidium silaifolium (Jacq.) Simonk.): Sie ist eine in Mitteleuropa lokal eingebürgerte Art, die aus dem Mittelmeergebiet stammt.
- Cnidium salinum Turcz.
- Cnidium sinchianum K.T.Fu: Dieser Endemit dedeiht an schattigen und feuchten Standorten nur in Xingjia Shan in der chinesischen Provinz Shaanxi.
Nicht mehr zu dieser Gattung gehört:
- die ostasiatische Heilpflanze Cnidium officinale Makino → Ligusticum officinale (Makino) Kitag.
Quellen
- Pu Fading (溥发鼎) & Mark F. Watson: Cnidium, S. 136 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 14 - Apiaceae through Ericaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 11. Februar 2005. ISBN 1-930723-41-5. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.