Buntes Perlgras
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Literatur/Parameterfehler
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Parameter:Datum
- Perlgräser
Buntes Perlgras | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Buntes Perlgras (Melica picta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melica picta | ||||||||||||
K. Koch |
Das Bunte Perlgras (Melica picta) ist ein in Mitteleuropa selten vorkommender Angehöriger der Süßgräser (Poaceae). Es ist eng mit dem in Mitteleuropa verbreiteten und meist häufig vorkommenden Nickenden Perlgras (Melica nutans) verwandt. Es unterscheidet sich von diesem unter anderem durch ein längeres Blatthäutchen („Ligula“).
Beschreibung
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 60 cm und wächst in dichten Rasen. Es besitzt keine Ausläufer. Der Halm ist dünn, etwa 1 bis 2 mm dick, etwas schlaff und wenig rau. Die flachen Stängelblätter sind relativ hell und etwas graugrün gefärbt. Manchmal sind sie zerstreut behaart. Sie erreichen eine Länge von etwa 15 cm und eine Breite von 5 mm. Die unteren Blattscheiden sind amethystfarbig überlaufen. Das Blatthäutchen ist weißlich gefärbt und erreicht eine Länge von bis zu 2,5 mm.
Die armblütige Traube, die im unteren Teil schwach rispenförmig ausgebildet ist, besteht aus meist 10 bis 12 Ährchen. Sie erreicht eine Länge von kaum 10 cm. Die nickenden Ährchen sitzen an kurzen, etwa 5 bis 10 mm langen Stielchen. Sie erreichen eine Länge von etwa 7 bis 8 mm und sind meist zweiblütig. Die Hüllspelzen sind etwa gleich lang wie das verkehrt-eiförmige Ährchen und meist grünlich gefärbt. Am Rand sind sie weißhäutig und besitzen häufig einen rötlich-violetten Fleck oder Streifen am Grund bzw. vor dem Rand. Die Deckspelzen sind ziemlich dick, kahl, stumpf, besitzen keine Grannen, sind gewölbt, glänzend und undeutlich fünfnervig. An der Spitze sind sie trockenhäutig.
Das Bunte Perlgras, das seinen Namen den glänzenden, perlenartigen, wie auf einer Schnur aufgereihten Ährchen verdankt, blüht vorwiegend in den Monaten Mai und Juni.
Vorkommen
Das Bunte Perlgras ist ein gemäßigtkontinental-ostsubmediterranes Florenelement. Seine Verbreitung reicht vom Kaukasus über Südrussland bis nach Südost- und Mitteleuropa. Als Wärmezeitrelikt[1] kommt es auch in Südfinnland vor.
In Mitteleuropa erreicht das Bunte Perlgras die Nordwestgrenze seiner Verbreitung. In Deutschland kommt die Art meist selten und zerstreut mit Vorkommensschwerpunkten am nördlichen Harzrand, im Thüringer Becken, in Unterfranken und in der Schwäbischen und Fränkischen Alb vor. In Österreich, wo die Art im Burgenland, in Niederösterreich, Wien und in der Steiermark vorkommt, ist das Bunte Perlgras stark gefährdet. In der Schweiz fehlt es gänzlich.
Melica picta wächst in Trocken- und Steppenwaldgesellschaften. So kommt es in Laubmischwäldern und Eichengebüschen vor. Es bevorzugt mäßig frische, lehmige oder tonige Böden.
Quellen
- Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz (Begr.), Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. 18. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- August Garcke (Begr.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Hrsg.: Konrad von Weihe. 23. Auflage. Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Hans Joachim Conert: Melica. In: Gustav Hegi [Begr], Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band I. Teil 3: Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). 3., vollst. neubearb. Auflage. Parey Buchverlag, Berlin 1979–1998, ISBN 3-8263-2868-X, S. 465–466 (6. Lieferung, 1992).
- Buntes Perlgras. FloraWeb.de
Einzelnachweise
- ↑ Werner Hempel: Revision und Phylogenie der Arten der Gattung Melica L. (Poaceae) in Eurasien und Nordafrika. In: Feddes Repertorium. Band 122, Nr. 1–2, S. 1–253, DOI:10.1002/fedr.201100029.
Weblinks
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (in die Verbreitungskarte von Melica nutans eingezeichnet, schwed.).