Catopsis
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Catopsis berteroniana in der Sierra de Lema | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Catopsis | ||||||||||||
Griseb. |
Die Catopsis sind eine Pflanzengattung in der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die 18 bis 21 Arten besitzen Verbreitungsgebiete von Florida bis ins östliche Brasilien sowie auf den karibischen Inseln. Einige Arten werden relativ selten als Zierpflanzen verwendet. Man nennt sie auch Riementillandsien.
Die Hauptunterschiede von Catopsis-Arten zu den übrigen Gattungen der Tillandsioideae ist, dass sie asymmetrische Kelchblätter und anders geformte Samenanhängsel besitzen.
Beschreibung
Catopsis-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen meist epiphytisch oder manchmal lithophytisch. Die Laubblätter stehen in Rosetten zusammen und bilden einen Blatttrichter. Die einfachen, grünen Laubblätter sind oft weiß-kreidig bereift.
Auf einem mehr oder weniger langen Blütenstandsschaft steht ein einfacher oder zusammengesetzter Blütenstand mit meist vielen Blüten. Die für die Familie relativ kleinen und relativ unscheinbaren Blüten sind mehr oder weniger radiärsymmetrisch und dreizählig mit doppelter Blütenhülle. Je nach Art sind die Blüten zwittrig oder als Besonderheit in der Unterfamilie Tillandsioideae eingeschlechtig; wenn die Blüten eingeschlechtig sind dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die drei Kelchblätter (Sepalen) sind asymmetrisch. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die drei freien Kronblätter sind relativ unauffällig und gelb, weiß oder grünlich-weiß. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen.
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen an ihrem oberen Ende eine Haarkrone, die in der Kapselfrucht stark gefaltet ist.
Besonderheit
Eine der Arten - Catopsis berteroniana - unterscheidet sich von den Arten der Gattung, da sie als präkarnivor angesehen wird. Dies bedeutet, dass sie einige Züge einer fleischfressenden Pflanze aufweist. Die Beute (Insekten) ertrinkt in den mit Wasser gefüllten Blatttrichtern, es existiert aber keine Verdauung mit Enzymen (im Gegensatz zu den fleischfressenden Pflanzen); die Pflanze benötigt Bakterien im Zisternenwasser als Hilfe.
Systematik
Die Gattung Catopsis wurde 1864 durch August Grisebach in Nachrichten von der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften und von der Georg-Angusts-Universitat, 1864, 10, S. 12 aufgestellt und von der Gattung Tillandsia abgetrennt. Ein Synonym für Catopsis Griseb. ist Pogospermum Brongn.
Es gibt etwa 18 bis 21 Catopsis-Arten:
- Pudrige Riementillandsie (Catopsis berteroniana (Schultes f.) Mez); Heimat: Südflorida, Mittelamerika, Westindien, Venezuela, Trinidad, Ostbrasilien
- Catopsis compacta Mez
- Catopsis delicatula L.B.Sm.
- Reichblütige Riementillandsie (Catopsis floribunda L.B.Sm.); Heimat: Südflorida, Westindien, Mittelamerika, tropisches Südamerika
- Hahns Riementillandsie (Catopsis hahnii Baker); Heimat: Südmexiko, Guatemala, Honduras, Nicaragua
- Catopsis juncifolia Mez & Wercklé
- Catopsis micrantha L.B.Sm.
- Catopsis minimiflora Matuda
- Kurzblättrige Riementillandsie (Catopsis morreniana Mez; Syn.: Catopsis brevifolia Mez & Wercklé); Heimat: Südmexiko, Mittelamerika
- Catopsis nitida (Hook.) Griseb.
- Nickende Riementillandsie (Catopsis nutans (Swartz) Griseb.); Heimat: Mittelamerika, Westindien, tropisches Südamerika: Mit zwei Varietäten:
- Catopsis nutans var. nutans
- Catopsis nutans var. robustior L.B.Sm.
- Catopsis paniculata E.Morren
- Catopsis pisiformis Rauh
- Schlanke Riementillandsie (Catopsis sessiliflora (Ruiz & Pav.) Mez); Heimat: Südmexiko, Mittelamerika, tropisches Südamerika
- Catopsis subulata L.B.Sm.
- Catopsis wangerinii Mez & Wercklé
- Catopsis wawreana Mez
- Catopsis werckleana Mez
Literatur
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3 Catopsis auf Seite 310 bis 311.
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7