Copeptin
Copeptin | ||
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Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 39 Aminosäuren | |
Präkursor | AVP-NPII | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | AVP | |
Externe IDs | OMIM: 192340 UniProt: P01185 MGI: 88121 |
Copeptin (alternative Bezeichnung C-terminales proAVP) ist ein chemischer Verwandter des körpereigenen Hormons Vasopressin (AVP), welches unter anderem zur Blutdruckregelung dient. Möglicherweise kann es künftig in der Diagnostik von Patienten auf Intensivstationen sowie in der Kardiologie Verwendung finden.
Copeptin, ein 39 Aminosäuren langes Glykopeptid, entsteht aus dem C-terminalen Teil des Prohormons von Vasopressin (ADH) und wird gemeinsam mit reifem Vasopressin sowie Neurophysin II durch Prozessierung des Prohormons freigesetzt.
Die physiologische Bedeutung von Copeptin ist noch weitgehend unbekannt. Diskutiert wird jedoch eine Beteiligung beim Transport von reifem Vasopressin zur Neurohypophyse.
Reifes Vasopressin ist sehr instabil und verschiedene technische Hindernisse haben bisher die diagnostische Messung von Vasopressin in der klinischen Routine eingeschränkt. Copeptin ist im Blut von Blutspendern und Patienten messbar. Im Gegensatz zu reifem Vasopressin scheint Copeptin nach Blutentnahme sehr stabil und leicht bestimmbar zu sein. Da Copeptin und Vasopressin in gleichem Verhältnis aus dem Prohormon abgespalten werden, ist Copeptin ein möglicher Surrogatmarker für das schwieriger zu bestimmende Vasopressin.
Nach neuesten Studien sind Copeptin-Werte insbesondere bei Patienten mit schweren Erkrankungen wie Sepsis, aber z. B. auch bei Herzinsuffizienz, erhöht. Gegenwärtig wird Copeptin als mögliche Alternative zur Vasopressin-Bestimmung bei verschiedenen Erkrankungen untersucht.[1]
Neue Erkenntnisse wurden 2009 auf dem Amerikanischen Kardiologenkongress ACC in Orlando vorgestellt. Nach einer dort präsentierten Studie kann durch eine Kombination mit Copeptin und Troponin die frühe Diagnose des Herzinfarkts verbessert werden.[2] [3]
Weitere Untersuchungen konzentrieren sich derzeit auf die Bedeutung von Copeptin beim Schlaganfall. Hier zeigen erste Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen Copeptin-Werten und der Prognose und Mortalität der Erkrankung. [4]
Einzelnachweise
- ↑ Morgenthaler,Trends Endocrinol Metab. 2008 Mar;19(2):43-9. Khan, Circulation. 2007 Apr 24;115(16):2103-10. PMID 18291667
- ↑ http://www.cardiosource.com/cvn/index.asp?videoid=990
- ↑ Reichlin et al. J Am Coll Cardiol. 2009 Jun 30;54(1):60-8. PMID 19555842
- ↑ Katan et al. Ann Neurol. 2009 Dec;66(6):799-808. PMID 20035506