Copernicia
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Copernicia | ||||||||||||
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Copernicia prunifera | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Copernicia | ||||||||||||
Mart. ex Endl. |
Copernicia ist eine amerikanische Palmengattung. Von den Blättern einiger Arten wird Wachs gewonnen, so von der Carnaubapalme (Copernicia prunifera) das Carnaubawachs. Andere Arten werden als Zierpflanzen angepflanzt.
Merkmale
Die Vertreter sind mittelgroße bis große, meist einzelstämmige Palmen. Sie wachsen langsam, sind bewehrt, zwittrig und mehrmals blühend. Der Stamm ist mit den Blattscheiden der abgestorbenen Blätter teilweise oder ganz bedeckt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.
Blätter
Die Blätter sind fächerförmig (palmat oder costapalmat) und induplicat (sie reißen entlang der Faltkanten an der adaxialen Seite der Blätter auf). Die Blattscheide ist faserig, der Blattstiel kann fehlen, kurz oder lang sein. Seine Ränder sind mit Zähnen besetzt. Die adaxiale Hastula ist kurz bis sehr lang, lederig, dreieckig, unbewehrt oder stachelig, eine abaxiale Hastula fehlt. Die Blattspreite ist keilförmig bis kreisförmig. Auf einem Viertel bis Drittel der Länge zur Basis ist sie in einfach gefaltete Segmente geteilt. Ihr Rand ist häufig stachelig. Sie sind steif, dick, die Rippen sind dicht behaart.
Blütenstände
Die Blütenstände stehen zwischen den Blättern (intrafoliar) und reichen häufig über die Blätter hinaus. Sie sind häufig dicht behaart und bis zu sechsfach verzweigt. Der Blütenstandsstiel ist lang, schmal und im Querschnitt elliptisch. Das Vorblatt ist röhrig. Es gibt null bis ein Hochblatt am Blütenstandsstiel, das scheinbar zweiflügelig ist und an der Spitze gespalten. Die Blütenstandsachse ist gleich lang wie oder länger als der Stiel. Die Hochblätter an der Blütenstandsachse sind röhrig, mit eng anliegender Scheide. An jedem Seitenzweig erster Ordnung steht ein Vorblatt, die folgenden Hochblätter sind röhrig mit eng anliegender Scheide und an der Spitze gespalten. Sie werden nach außen zu kleiner und fehlen an den Rachillae, können aber auch dort vorhanden sein. Die Rachillae (blütentragende Achsen) sind kurz bis mittellang, gedrungen bis schlank, häufig zurückgekrümmt. An ihnen sitzen spiralig angeordnet häutige Hochblätter, von denen jede eine einzelne Blüte oder 2 bis 4 Blüten trägt. Die Gruppe und jede einzelne Blüte werden von einem Hochblatt getragen.
Blüten
Die Blüten sind zwittrig. Ihre Kelchblätter sind zu einem dreilappigen Becher mit dicker Basis verwachsen, die Lappen sind meist spitz. Die Krone ist meist im unteren Teil röhrig, oben mit drei valvaten Lappen, die an der Innenseite deutliche Taschen und Furchen aufweisen. Die sechs Staubblätter sind mit ihren Staubfäden zu einem Becher verbunden, der am Mund der Kronröhre steht. Die freien Filamentlappen sind zu schmalen Enden verschmälert. Die Antheren sind meist klein, oval oder länglich, dorsifix und latrors. Die drei Fruchtblätter sind an der Basis frei. Die Griffel sind unten breit, sich verschmälernd und verwachsen. Die Narbe ist punktförmig. Die Samenanlagen stehen aufrecht, basal und sind anatrop. Der Pollen ist ellipsoidisch und leicht bis deutlich asymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse miss 24 bis 38 Mikrometer.
Früchte
Die Früchte sind eiförmig oder kugelig. Meist entwickelt sich die Frucht nur aus einem der drei Fruchtblätter. Das Exokarp ist glatt, das Mesokarp etwas fleischig mit Fasern, das Endokarp ist mäßig dick und krustenartig. Der Samen ist eiförmig bis kugelig, sitzt basal und hat eine große, ovale basale Narbe (Hilum). Das Endosperm ist tief gefurcht (ruminat). Der Embryo steht subbasal.
Verbreitung
Von den Arten kommen drei in Südamerika, zwei auf Hispaniola und die übrigen auf Kuba vor. Die karibischen Arten wachsen in Savannen und offenen Wäldern der Tiefebenen an eher trockenen Standorten. Die südamerikanischen Arten bilden natürliche Reinbestände.
Systematik
Die Gattung Copernicia wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Trachycarpeae gestellt. Innerhalb der Tribus kann sie jedoch keiner Subtribus zugeordnet werden. Die Monophylie der Gattung wurde noch nicht untersucht.
In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]
- Copernicia alba
- Copernicia baileyana
- Copernicia berteroana
- Copernicia brittonorum
- Copernicia cowellii
- Copernicia curbeloi
- Copernicia curtissii
- Copernicia ekmanii
- Copernicia fallaensis
- Copernicia gigas
- Copernicia glabrescens
- Copernicia hospita
- Copernicia humicola
- Copernicia longiglossa
- Copernicia macroglossa
- Copernicia molineti
- Copernicia oxycalyx
- Carnaubapalme (Copernicia prunifera), liefert das Carnaubawachs
- Copernicia rigida
- Copernicia roigii
- Copernicia tectorum
- Copernicia yarey
Der Gattungsname ehrt den Astronomen Nikolaus Kopernikus.
Nutzung
Die Carnaubapalme ist wirtschaftlich bedeutend als Lieferant des Carnaubawachses. Alle Arten werden mehr oder weniger stark genutzt: ihre Blätter liefern Material zum Dachdecken, die Stämme werden als Baumaterial verwendet, die Fasern werden zu Pinseln und Seilen verarbeitet. Die aus Stämmen und Früchten gewonnene Stärke ist essbar. Sämlinge werden als Tierfutter genutzt.
Belege
- John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 281f.
Einzelnachweise
- ↑ Copernicia in der World Checklist of Selected Plant Families, abgerufen 22. Dezember 2009.
Weblinks
- Copernicia auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden