Cuvieronius
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Cuvieronius | ||||||||||
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Lebendrekonstruktion von Cuvieronius hyodon | ||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Pliozän bis Spätpleistozän | ||||||||||
? Mio. Jahre bis 11.000 Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Cuvieronius | ||||||||||
Osborn, 1923 |
Cuvieronius (= Cordillerion) war eine Rüsseltier-Gattung der Familie Gomphotheriidae und lebte im Pliozän und im Pleistozän in Amerika.
Aussehen
Cuvieronius unterscheidet sich von Stegomastodon und Haplomastodon, die zur selben Zeit in Südamerika lebten, durch seinen breiten, langen Schädel, die geringere Körpergröße und die einfacheren Molaren (Backenzähne). Die Tiere waren relativ klein (nur etwa 2,2 m lang), was wohl eine Anpassung an gebirgige Lebensräume war. Das kennzeichnende Merkmale der Gattung waren die 2 m langen, leicht gekrümmten Stoßzähne, um die sich ein spiralförmiges Band aus Zahnschmelz wandte, die kurze Symphyse des Unterkiefers und die Ausprägung der Molaren. Diese wiesen einen lophodonten Aufbau mit querstehenden Zahnschmelzbändern auf, wobei die vorderen beiden Molaren je drei dieser Schmelzbänder besaßen und charakteristisch ist für trilophodonte Gomphotherien. Der letzte Molar dagegen umfasste vier oder fünf Schmelzleisten. Die Endpunkte der jeweiligen Leisten lagen dabei leicht gegeneinander versetzt.[1] Es ist denkbar, dass die südamerikanische Art, die in recht unwirtlichen Lebensräumen vorkam, sogar ein Fell hatte.
Verbreitung
Cuvieronius lebte vom Pliozän bis ins Pleistozän im südlichen Nordamerika von Arizona bis Florida. Von dort aus gelangte es über die mittelamerikanische Landbrücke nach Südamerika, wo es ab dem Spätpliozän nachgewiesen ist.[1] Es überlebte bis ins späte Pleistozän, möglicherweise sogar bis ins Frühholozän. Aus Südamerika ist nur eine Art, Cuvieronius hyodon bekannt. Diese war auf die Andenregion beschränkt und lebte im heutigen Ekuador, Peru, Bolivien, Chile und Westargentinien.[2] Die Gattung verschwand zusammen mit vielen anderen Großtierarten Südamerikas am Beginn des Holozän im Zuge einer weltweiten Quartären Aussterbewelle.
Lebensweise
Cuvieronius hyodon war ein Gebirgsbewohner, dessen Lebensraum vor allem die Hochplateaus der Anden bis in eine Höhe von etwa 4000 m (Peru) war. Im Gegensatz zu den anderen südamerikanischen Gomphotherien, die eher in warmen Zonen zu finden waren, dürfte Cuvieronius auch mit kühlen Witterungsverhältnisen fertig geworden sein. Anhand von Isotopenuntersuchungen an den Zähnen wurde festgestellt, dass die Tiere sich anscheinend sowohl von Laub als auch von Grasnahrung ernährten.[3] In Taima-Taima in Venezuela wurden etwa 13.000 Jahre alte Überreste diese Gomphotherien-Gattung zusammen mit denen von Pferden (Equus), Riesengürteltieren (Glyptodon) und unbestimmten Raubtieren gefunden. Ähnliche Fundsituationen liegen von den rund 11.000 Jahre alten Fundstellen Quereo und Tagua-Tagua (beide Chile) vor, wo neben den Rüsseltieren auch Reste von Hirschen (Blastocerus) und Menschen (Homo) vorliegen. Sie gehören zu den jüngsten Nachweisen von Cuvieronius, Die Verbindung von menschlichen Überresten mit denen von Cuvieronius ist ein Hinweis dafür, dass die frühen Menschen die Rüsseltiere möglicherweise gejagt haben, Untersuchungen an den Knochen ergaben einzelne Hinweise auf menschliche Manipulation in Form von Schnittmarken.[2]
Systematik
Cuvieronius gehört zu den trilophodonten Gomphotherien,[4]die durch drei Schmelzbänder auf den ersten beiden Molaren charakterisiert sind. Innerhalb der Gomphotherien gehört die Gattung zur stammesgeschichtlich jüngeren Unterfamilie der Rhynchotheriinae,[5] möglicherweise entstand es aus dem ebenfalls in Mittel- und Südamerika verbreiteten Rhynchotherium.[2]
Mehrere Arten wurden von Cuvieronius beschrieben, Bis in jüngerer Zeit waren von diesen mit Cuvieronius hyodon und Cuvieronius tropicus zwei allgemein anerkannt. Neuere Untersuchungen, vor allem an den Backenzähnen, ergaben keine systematische Abgrenzungsmöglichkeit von C. tropicus zu C. hyodon, so dass erstere mit letzterer gleichgesetzt wurde und Cuvieronius mit C. hyodon momentan nur eine Art einschließt,[6] was weitgehend heute anerkannt ist.[1]
Weblinks
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Literatur
- Paul S. Martin, Richard G. Klein (Hrsg.): Quaternary Extinctions. A Prehistoric Revolution. The University of Arizona Press, Tucson AZ 1984, ISBN 0-8165-1100-4.
- Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band 3: Vertebraten. Teil 3: Mammalia. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Gustav Fischer Verlag, Jena 1989, ISBN 3-334-00223-3.
- J. L. Prado et al.: The Pleistocene Gomphotheres (Proboscidea) from South America: diversity, habitats and feeding ecology. In: G. Cavarretta (Hrsg.): La terra degli elefanti. = The world of elephants. Atti del 1. congresso internazionale, Roma, 16 – 20 ottobre 2001. Consiglio nazionale delle ricerche, Rom 2001, ISBN 88-8080-025-6, S. 337–340 (PDF; 42 KB).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Spencer G. Lucas und Guillermo E. Alvarado: Fossil Proboscidea from the Upper Eozoic of Central America: Taxonomy, evolutionary and paleobiogeographic significance. Revista Geológica de América Central, 42, 2010, S. 9–42
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Rodolfo M. Casmiquela, Jeheskel Shoshani und Thomas D. Dillehay: South American proboscideans: general introduction and reflection on Pleistocene extinction. In: Jeheskel Shoshani und Pascal Tassy (Hrsg.): The Proboscidea. Evolution and palaeoecology of the Elephants and their relatives. Oxford, New York, Tokyo, 1996, S. 316–320
- ↑ J. L. Prado M. T. Alberdi, B. Azanza, B. Sánchez und D. Frassinetti: The Pleistocene Gomphotheres (Proboscidea) from South America: diversity, habitats and feeding ecology. In: G. Cavarretta (Hrsg.): The World of Elephants – International Congress. Consiglio Nazionale delle Ricerche. Rom, 2001,, S. 337–340
- ↑ María Teresa Alberdi, José Luis Prado, Edgardo Ortiz-Jaureguizar, Paula Posadas und Mariano Donato: Paleobiogeography of trilophodont gomphotheres (Mammalia: Proboscidea). A reconstruction applying DIVA (Dispersion-Vicariance Analysis). Revista Mexicana de Ciencias Geológicas 28 (2), 2011,Sp. 235–244
- ↑ Jan van der Made: The Evolution of the Elephants and their relatives in the context of a changing climate and geography. In: Harald Meller (Hrsg.): Elefantenreich – Eine Fossilwelt in Europa. Halle/Saale, 2010, S.340–362
- ↑ María Teresa Alberdi, José Luis Prado und R. Salas: The Pleistocene Gomphotheriidae (Proboscidea) from Peru. Neues Jahrbuch der Geologisch-Paläontologischen Abhandlungen 231, 2004, S. 423-452