Dares (Gattung)
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Dares | ||||||||||||
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Dares verrucosus, | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dares | ||||||||||||
Stål, 1875 |
Warnung: Der Anzeigetitel „<i>Dares</i> (Gattung)“ überschreibt den früheren Anzeigetitel „<i>Dares</i> (Gattung)“.
Die vor allem auf Borneo beheimatete Gattung Dares vereint relativ kleine und dunkel gefärbte Gespenstschrecken-Arten.[1]
Merkmale
Die Vertreter dieser Gattung sind mit 25 bis 45 Millimetern im männlichen und 30 bis 55 Millimetern im weiblichen Geschlecht durchweg sehr klein. Beide Geschlechter sind stets flügellos und in unterschiedlichen Beige-, Gelb- und Brauntönen gefärbt. Bei den Männchen bilden diese Farben meist mehr oder weniger arttypische Muster. Ebenfalls charakteristisch für die jeweilige Art ist die Anordnung der recht langen und spitzen Stacheln der Männchen, die auf dem Kopf, dem Thorax und mehr oder weniger ausgeprägt auf dem Abdomen zu finden sind. Die häufig nicht so kontrastreich gezeichneten Weibchen sind nicht stachlig, sondern auf dem ganzen Körper mit Tuberkeln bedeckt. Im Habitus erscheinen sie viel breiter als die eher schlanken Männchen. Bei adulten, eierlegenden Weibchen ist das Abdomen deutlich verdickt. Wobei auch bei ihnen der mittlere Abdomenbereich zu den Seiten abgeflacht und stark verbreitert ist. Wie für die Dataminae typisch haben sie keinen Legestachel zur Eiablage.[2][3][4]
Lebensweise und Fortpflanzung
Die nachtaktiven Tiere verstecken sich tagsüber in der Laubschicht des Bodens oder an bzw. hinter Rinde. Sie sind tagsüber sehr träge und stellen sich tot wenn sie entdeckt werden. Bei Berührung lassen sie sich mit lang ausgestreckten Vorderbeinen und Fühlern, sowie an den Körper angelegten, angewinkelten Mittel- und Hinterbeinen zu Boden fallen, wo sie in Schreckstarre verharren. Die Weibchen legen während ihres durchschnittlich zweijährigen Lebens lediglich ein bis drei Eier pro Woche in den Boden ab. Diese sind 2,5 bis 4,0 Millimeter lang und 2,5 bis 3,1 Millimeter breit und je nach Art mehr oder weniger behaart. Die 7 bis 15 Millimeter langen Nymphen schlüpfen nach drei bis sechs Monaten und benötigen mehr als ein halbes Jahr um adult zu werden.[2][3][5][6]
Systematik
Im Jahr 1875 errichtete Carl Stål in der Erstbeschreibung von Dares validispinus die Gattung Dares. Außerdem überstellte er in diese Gattung eine bereits 1859 von John Obadiah Westwood als Acanthoderus ulula beschriebene Art. Als Typusart legte William Forsell Kirby 1904 Dares validispinus fest. Joseph Redtenbacher beschrieb 1906 zwei weitere bis heute gültige Arten, sowie zwei Arten die später als Synonyme zu Dares ulula erkannt wurden. Erst Philip Bragg fand bei seinen umfangreichen Arbeiten über die auf Borneo lebenden Phasmiden fünf weitere Dares-Arten, die er alle 1998 beschrieb. In derselben Arbeit beschrieb er auch eine gut 20 Jahre zuvor auf der philippinischen Insel Palawan gefundene Art als Dares philippinensis. Im Jahr darauf veröffentlichten Oliver Zompro und Ingo Fritzsche die Beschreibung der bisher letzten neuen Art dieser Gattung Dares ziegleri. Der Status dieser Art war zeitweilig umstritten. Ungewöhnlich ist schon, dass sie nicht auf Borneo oder in der näheren Umgebung Borneos gefunden wurde, sondern relativ weit entfernt in Thailand. Bereits 2004 zog Zompro den Namen wieder ein und synonymisierte ihn mit Datames guangxiensis (heute gültiger Name Pylaemenes guangxiensis), welche er gleichzeitig in die Gattung Dares stellte. Paul D. Brock und M. Okada hoben sowohl diese Synonymisierung als auch die Zuordnung von Pylaemenes guangxiensis zu Dares wieder auf.[1][2][7][8]
Gültige Arten sind demzufolge:
- Dares breitensteini Redtenbacher, 1906
- Dares kinabaluensis Bragg, 1998
- Dares mjobergi Bragg, 1998
- Dares murudensis Bragg, 1998
- Dares navangensis Bragg, 1998
- Dares philippinensis Bragg, 1998
- Dares planissimus Bragg, 1998
- Dares ulula (Westwood, 1859)
- (Syn. = Dares calamita Redtenbacher, 1906)
- (Syn. = Dares corticinus Redtenbacher, 1906)
- Dares validispinus Stål, 1875
- Dares verrucosus Redtenbacher, 1906
- Dares ziegleri Zompro & Fritzsche, 1999
Daneben existiert in der Terraristik noch eine weitere, bisher nicht bestimmte oder beschrieben Art, welche 2006 von Bragg und Paul Jenning entdeckt wurde und bisher nach ihrem Fundort im Crocker Range National Park als Dares sp. „Crocker Range“ bezeichnet wird.[5]
Terraristik
Neben der bereits erwähnten unbestimmten Art sind vier Arten in den Terrarien der Liebhaber zu finden. Dares validispinus wurde bereits 1979 erstmals eingeführt und erhielt von der Phasmid Study Group die PSG-Nummer 38. Dares verrucosus wurde seit 1984 mehrfach eingeführt und erhielt die PSG-Nummer 69. Seit 1991 wurde mehrfach die unter der PSG-Nummer 117 geführte Dares ulula importiert. Sie gilt als die heikelste der in Zucht befindlichen Arten. Etwa seit 2010/2011 wird als fünfte Art Dares philippinensis gehalten und gezüchtet.
Dares-Arten benötigen nur kleine Terrarien mit hoher Luftfeuchtigkeit und Bodengrund zur Eiablage. Fast alle lassen sich mit Blättern von Brombeeren oder Eichen ernähren.[5][6][9][10]
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 Paul D. Brock: Phasmida Species File Online. Version 2.1/4.0. (abgerufen am 27. Dezember 2010)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Philip E. Bragg: Phasmids of Borneo, Natural History Publikations (Borneo) Sdn. Bhd., Kota Kinabalu, Sabah, Malaysia, 2001, ISBN 983-812-027-8
- ↑ 3,0 3,1 Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium, bede, Ruhmannsfelden 2000, S. 61 u. 136, ISBN 3-933646-89-8
- ↑ Eugène Bruins: Illustrierte Terrarien Enzyklopädie - Dörfler Verlag, Eggolsheim 2006, S. 72-73, ISBN 978-3-89555-423-0
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Phasmidenseite von Frank H. Hennemann & Oskar V. Conle
- ↑ 6,0 6,1 stabschrecken.com: Haltungsberichte -Stabschrecken, Gespenstschrecken, Wandelnde Blätter, iter novellum Verlag, Saarbrücken 2010, S.71, ISBN 978-3-00-031913-6
- ↑ Oliver Zompro: Revision of the genera of the Areolatae, including the status of Timema and Agathemera (Insecta, Phasmatodea), Goecke & Evers, Keltern-Weiler 2004, S. 218-226, ISBN 978-3931374396
- ↑ Paul D. Brock & Masaya Okada: Taxonomic notes on Pylaemenes Stål 1875 (Phasmida: Heteropterygidae: Dataminae), including of the description of the male of P. guanxiensis (Bi & Li, 1994). Journal of Orthopthera Research 2005, 14(1), S. 23-26
- ↑ Phasmid Study Group Culture List (engl.)
- ↑ Holger Dräger: Gespenstschrecken der Familie Heteropterygidae Kirby, 1896 (Phasmatodea) – ein Überblick über bisher gehaltene Arten, Teil 2: Die Unterfamilie Dataminae Rehn & Rehn , 1839, ZAG Phoenix, Nr. 5 Juni 2012 Jahrgang 3(1), S. 22-45, ISSN 2190-3476