Darevskis Kreuzotter



Darevskis Kreuzotter

Vipera darevskii (Männchen)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Gattung: Echte Ottern (Vipera)
Art: Darevskis Kreuzotter
Wissenschaftlicher Name
Vipera darevskii
Vedmederja, Orlov & Tunyev, 1986

Darevskis Kreuzotter (Vipera darevskii) ist eine Art der Echten Ottern (Vipera) innerhalb der Vipern (Viperidae). Ihre Verbreitung ist auf das Dshavachetskij-Bergmassiv im Grenzgebiet Armeniens beschränkt. Der wissenschaftliche Name ehrt den russischen Zoologen Ilya Sergevich Darevsky (* 1925).

Merkmale

Darevskis Kreuzotter ist eine sehr kleine Art der Gattung und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 26 bis 48 cm, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen. Die Grundfarbe ist gelblich bis graugelb mit einer Rückenzeichnung aus einem breiten und recht einheitlichen Zickzackband. Die Körperseiten besitzen dunkle Flecken, die miteinander verschmelzen können. Melanistische Individuen sind nicht bekannt. Der Bauch ist dunkelgrau mit schwarzen Sprenkeln. Die Oberseite des Kopfes ist dunkel, im Nacken befinden sich zwei halbmondförmige Bandstreifen und über die Augen zieht sich ein dunkles Schläfenband.

Der Kopf ist schmal und etwas vom Rest des Körpers abgesetzt. Darevskis Kreuzotter hat die für Vipern typischen vertikal geschlitzten Pupillen. Auf der Kopfoberseite sind das Frontale, die Parietalia und die Überaugenschilde groß ausgebildet, können aber auch geteilt sein. Die übrigen Schilde sind in kleine Einzelschuppen aufgelöst. Das Überaugenschild bildet zum Hinterkopf eine scharfe Kante während die Schnauzenregion abgerundet ist. Das Nasenloch befindet sich im unteren Bereich der Nasale. Unterhalb der Augen befindet sich eine Reihe von Unteraugenschilden (Supraocularia), darunter liegen 9 bis 10 Oberlippenschilde (Supralabialia). Die Körperschuppen sind gekielt. Um die Körpermitte liegen meistens 19 bis 21 Schuppenreihen. Die Unterschwanzschilde (Subcaudalia) sind wie bei allen Arten der Gattung geteilt.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet

Die Westliche Kaukasusotter war nur vom Dshavachetskij-Bergmassiv im Grenzgebiet Armeniens zu Georgien bekannt. Erst 2005 wurde auch in der Provinz Artvin im Nordosten der Türkei Populationen entdeckt.[1] Als Lebensraum bevorzugen die Tiere subalpine Bergwiesen und steinige Moränen in Höhenlagen zwischen 2.500 und 3.000 Metern.

Lebensweise

Über die Lebensweise von Darevskis Kreuzotter liegen kaum Daten vor, darin ähnelt sie wahrscheinlich der Kaukasusotter (V. kaznakovi). Sie ist entsprechend wahrscheinlich überwiegend tagaktiv und lebt eher versteckt. Die Winterruhe dauert bei dieser Art sechs bis sieben Monate. Sie ernährt sich wahrscheinlich vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten sowie von Eidechsen und jungen Vögeln, die sie durch einen Giftbiss tötet.

Die Schlange ist lebendgebärend (ovovivipar). Als vermutete Paarungszeit wird aufgrund der Hochlagen der April bis Mai angenommen.

Schlangengift

Das Gift von Darevskis Kreuzotter ist wie das aller Vipera-Arten hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.

Gefährdung

Die einzelnen Populationen der Art sind klein und verstreut. Da der gesamte bekannte Verbreitungsraum wahrscheinlich kleiner als 100 Quadratkilometer ist, wobei sich der tatsächliche Lebensraum auf weniger als 10 Quadratkilometer beschränkt und überweidet wird, wird die Art als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste des IUCN geführt.[1]

Literatur

  • David Mallow, David Ludwig, Göran Nilson: True Vipers. Natural History and Toxicology of Old World Vipers, Krieger Publishing Company, Malabar (Florida) 2003, S. 285-287, ISBN 0-89464-877-2
  • Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Frankh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seiten 198-199. ISBN 3-440-05753-4.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vipera darevskii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: Boris Tuniyev, Göran Nilson, Aram Agasyan, Nikolai Orlov, Sako Tuniyev, 2009.

Weblinks

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