Diphenylarsinchlorid


Strukturformel
Struktur von Diphenylarsinchlorid
Allgemeines
Name Diphenylarsinchlorid
Andere Namen
  • Clark 1 bzw. Clark I
  • Chlordiphenylarsin
  • Chlordiphenylarsan
Summenformel C12H10AsCl
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 712-48-1
PubChem 12836
Wikidata [[:d:Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)|Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)]]
Eigenschaften
Molare Masse 264,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,42 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

44 °C[2]

Siedepunkt

Zersetzung bei 333 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331​‐​301​‐​410
P:
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diphenylarsinchlorid, auch CLARK 1 (Chlor-Arsen-Kampfstoff, CAS: 712-48-1) genannt, wurde 1878 von Michaelis und La Coste[4] dargestellt und wurde ab 1915 im Ersten Weltkrieg als Nasen- und Rachenkampfstoff eingesetzt. Diphenylarsinchlorid reizt sehr stark die oberen Atemwege und führt zu einem starken Brechreiz.

Die durch Verschwelung oder Vernebelung entstehenden Aerosole konnten von den damals gebräuchlichen Atemschutzfiltern der Gasmasken nicht zurückgehalten werden. Der betroffene Soldat war gezwungen, die Maske abzunehmen und war dann ungeschützt den gleichzeitig eingesetzten Kampfstoffen wie z.B. Phosgen ausgesetzt. Der Stoff wurde daher auch „Maskenbrecher“ genannt. Die Monatsproduktion am Maskenbrecherstoff CLARK I betrug 1918 im Deutschen Reich 600 t.

Siehe auch

  • Liste chemischer Kampfstoffe

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hermann Martens, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. 2,0 2,1 2,2 Eintrag zu Chlordiphenylarsin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Arsenverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ESIS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. La Coste, W., Michaelis, A. (1878): Über Mono- und Diphenylarsenverbindungen. Ber. 11, 1883-1887.

Literatur

  • Haas, R. et al. (1998): Chemisch-analytische Untersuchung von Arsenkampfstoffen und ihren Metaboliten. UWSF – Z Umweltchem Ökotox; 10, 289–293; PDF (freier Volltextzugriff)