Diphosgen
- Seiten mit Skriptfehlern
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:GESTIS
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Literatur/Parameterfehler
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Sigma-Aldrich
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Infobox Chemikalie
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:PubChem fehlt lokal
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:DrugBank fehlt lokal
- Giftiger Stoff bei Verschlucken
- Ätzender Stoff
- Giftiger Stoff bei Einatmen
- Wikipedia:Wikidata-Wartung:CAS-Nummer fehlt lokal
- Chloralkan
- Carbonsäureester
- Lungenkampfstoff
- Carbonsäurechlorid
Strukturformel | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kristallsystem |
monoklin[1] | |||||||
Raumgruppe |
P21/n[1] | |||||||
Gitterparameter |
a=5,5578(5) Å, b=14,2895(12) Å, c=8,6246(7) Å, β=102,443(2)°, Z=4[1] | |||||||
Allgemeines | ||||||||
Name | Diphosgen | |||||||
Andere Namen |
| |||||||
Summenformel | C2Cl4O2 | |||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, stechend riechende Flüssigkeit[2] | |||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||
| ||||||||
Eigenschaften | ||||||||
Molare Masse | 197,85 g·mol−1 | |||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||
Dichte |
1,64 g·cm−3 (20 °C)[2] | |||||||
Schmelzpunkt |
−57 °C[2] | |||||||
Siedepunkt |
127,5 °C[2] | |||||||
Dampfdruck |
13,73 hPa (20 °C)[2] | |||||||
Löslichkeit |
| |||||||
Brechungsindex |
1.4584[4] | |||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
| ||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Diphosgen ist eine chlorhaltige, giftige chemische Verbindung. Sie wurde wie Phosgen im Ersten Weltkrieg als Lungenkampfstoff verwendet. Es wird auch als Perstoff bezeichnet.
Geschichte
Diphosgen wurde zum ersten Mal am 23. Juni 1916 von der Deutschen Armee bei Verdun im Raum Fort Souville und Fort Tavannes an der Westfront als Grünkreuzkampfstoff in Granatfüllungen eingesetzt.
Herstellung
Eine offensichtliche Synthese ist die Chlorierung von Ameisensäuremethylester unter UV-Licht:
Wegen der hohen Flüchtigkeit des Methylformiats und dessen hoher, mitunter explosiver Reaktionsfreudigkeit wird zumindest im Labor die radikalische Chlorierung von Chlorameisensäuremethylester vorgezogen. Dieser ist wohlfeil erhältlich und wird aus Phosgen und Methanol gewonnen:
Chemische Eigenschaften
Diphosgen zersetzt sich beim Erwärmen in 2 Moleküle Phosgen (Thermolyse).
Verwendung
Diphosgen wird als weniger gefährlicher Ersatz für Phosgen z. B. bei der Herstellung von Carbonaten, Isocyanaten und Isocyaniden verwendet. Außerdem dient es zur Herstellung von Phosgen im Labor. Militärisch wurde es als Kampfstoff verwendet (siehe auch Grünkreuz).
Biologische Bedeutung
Symptome der Vergiftung mit Phosgen oder Diphosgen: Stunden nach dem Einatmen quälender Husten, bräunlicher Auswurf (Blutbeimischung), Blauanlaufen der Haut (Zyanose), Lungenödem (Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge). Unbehandelt endet die Vergiftung mit Phosgen oder Diphosgen in qualvollem Ersticken.
Sicherheitshinweise
Diphosgen ist hochgiftig. Die LD100 beträgt 6 mg/l (Einwirkzeit 1 Minute), der LCT50 3200 mg x min/m³ und der ICT50 1600 mg x min/m³.
Nachweis
Das entstehende Phosgen kann mit Prüfröhrchen nachgewiesen werden.
Siehe auch
Liste chemischer Kampfstoffe
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Valeria B. Arce, Carlos O. Della Védova, Anthony J. Downs, Simon Parsons, Rosana M. Romano: Trichloromethyl Chloroformate (“Diphosgene”), ClC(O)OCCl3: Structure and Conformational Properties in the Gaseous and Condensed Phases. In: Journal of organic chemistry. Band 71, Nr. 9, 2006, S. 3423–3428, doi:10.1021/jo052260a.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Eintrag zu Diphosgen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ 3,0 3,1 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ H. Laato: In: Suomen kemistilehti B. Band 41, 1968, ISSN 0371-4101, S. 347.
- ↑ 5,0 5,1 Datenblatt Trichloromethyl chloroformate bei Sigma-Aldrich (PDF).