Eoarchaikum
Äonothem | Ärathem | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|
höher | höher | jünger |
Archaikum | Neoarchaikum | 2.800–2.500 |
Mesoarchaikum | 3.200–2.800 | |
Paläoarchaikum | 3.600–3.200 | |
Eoarchaikum | 4.000–3.600 | |
tiefer | älter |
Das Eoarchaikum ist ein geologisches Zeitalter (Ära) im Äon des Archaikum. Es stellt innerhalb des Archaikums, des zweiten Äons der Erdgeschichte, die früheste von vier Ären dar. Das Eoarchaikum (von griechisch eos = „Morgendämmerung“) folgt vor etwa 4.000 Millionen Jahren unmittelbar auf das erste Äon der Erdgeschichte, das Hadaikum, in dem der Planet Erde geformt wurde. Das Eoarchaikum endet vor ca. 3.600 Millionen Jahren mit dem Übergang zum Paläoarchaikum.
Geologie
Charakteristisch für das Eoarchaikum ist, dass die Erde in diesem Zeitalter erstmals eine feste Kruste besitzt, die allerdings noch ständig an vielen Stellen bricht und von glühenden Lavaströmen durchzogen ist. Am Beginn des Eoarchaikums steht eine Periode sehr schwerer Asteroideneinschläge im inneren Sonnensystem, das Late Heavy Bombardment.
Das Eoarchaikum ist die früheste Phase unseres Planeten, aus der Gesteinsformationen erhalten sind. Die größte ist der sogenannte Isua-Gneis an der Südwestküste Grönlands mit einem Alter von etwa 3.800 mya. Seit der Entdeckung der Acasta-Gneise 1989 im nordwestlichen Kanadischen Schild, die später auf 4.030 mya datiert wurden, gelten diese als die ältesten erhaltenen Gesteine. Im Jahr 2008 wurden jedoch Gesteine im Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel im nördlichen Québec in Kanada entdeckt, die auf etwa 4.280 mya datiert wurden.[1] Sie sind noch Gegenstand aktueller Forschung.[2]
Es gilt inzwischen als gesichert, dass im Eoarchaikum bereits Ozeane existierten. Die Erdatmosphäre der Ära unterschied sich völlig von unserer heutigen und war vermutlich eine reduzierende.
Biologie
Eine herausragende Entwicklung des Eoarchaikums ist die Bildung frühester Formen bzw. Vorformen organischen Lebens in Form von Prokaryoten (einfache Einzeller ohne Zellkern). Bestimmten in den ältesten bekannten Gesteinsschichten aus Grönland (s. o.) gefundenen Kohlenstoffisotopen wird eine organische Herkunft zugeschrieben.[3] Auch die frühesten Stromatolithen sind im Eoarchaikum – oder eventuell erst im folgenden Zeitalter, dem Paläoarchaikum – entstanden.
Literatur
Mary Fowler, Cincy Ebinger, Chris Hawkesworth (Hrsg.): The Early Earth. Physical, Chemical and Biological Development. London 2002
Einzelnachweise
- ↑ Jonathan O'Neil, Richard W. Carlson, Don Francis, Ross K. Stevenson: Neodymium-142 Evidence for Hadean Mafic Crust. Science, Bd. 321, Nr. 5897, S. 1828–1831, 26. September 2008, doi:10.1126/science.1161925
- ↑ Jean David, Laurent Godin, Ross Stevenson, Jonathan O'Neil und Don Francis: U-Pb ages (3.8–2.7 Ga) and Nd isotope data from the newly identified Eoarchean Nuvvuagittuq supracrustal belt, Superior Craton, Canada. GSA Bulletin, Bd. 121; Nr. 1-2; S. 150-163; Januar 2009, doi:10.1130/B26369.1
- ↑ Tsuyoshi Iizuka, Tsuyoshi Komiyaa, Yuichiro Uenoa, Ikuo Katayamaa, Yosuke Ueharaa, Shigenori Maruyama, Takafumi Hirata, Simon P. Johnson and Daniel J. Dunkley: Geology and zircon geochronology of the Acasta Gneiss Complex, northwestern Canada: New constraints on its tectonothermal history. Precambrian Research, Bd. 153, Nr. 3-4, 1. März 2007, S. 179-208, doi:10.1016/j.precamres.2006.11.017 (Online-Version, pdf; 5,6 MB)
Weblinks
- The Isua Rocks (englisch)