Eriosyce heinrichiana



Eriosyce heinrichiana

Eriosyce heinrichiana subsp. intermedia

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Notocacteae
Gattung: Eriosyce
Art: Eriosyce heinrichiana
Wissenschaftlicher Name
Eriosyce heinrichiana
(Backeb.) Katt.

Eriosyce heinrichiana ist eine Pflanzenart in der Gattung Eriosyce aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Epitheton der Art ehrt den deutschen Kakteenliebhaber Walter Heinrich.[1]

Beschreibung

Eriosyce heinrichiana wächst mit einem kugeligen oder auch verlängertem Pflanzenkörper, der bräunlich bis schwärzlich grün gefärbt ist und einen Durchmesser von 4 bis 10 Zentimeter erreicht. Die Pflanzen bilden eine große Pfahlwurzel aus, welche sich am Übergang zum Pflanzenkörper halsartig verschmälert. Die 14 bis 22 Rippen sind in Höcker gegliedert. Die geraden bis gebogenen Dornen sind steif und nadelig, manchmal fehlen sie auch. Sie werden in 1 bis 4 Mitteldornen, welche 0,3 bis 1,5 Zentimeter lang werden, und in 6 bis 10 Randdornen von bis zu 1,2 Zentimeter Länge unterschieden. Die trichterigen Blüten erscheinen nur an den jungen Areolen und sind cremegelb bis rötlich gefärbt. Sie sind 3 bis 5 Zentimeter lang und breit. Das Perikarpell und die Blütenröhre sind mit Wollbüscheln und Borsten bedeckt.

Die eiförmigen, dünnwandigen Früchte sind rot und fleischig. Sie werden bis 1,5 Zentimeter lang und öffnen sich an einer basalen Pore.

Systematik und Verbreitung

Eriosyce heinrichiana ist in Nord- bis Zentral-Chile küstennah und in den Hügel der Küstenkordillere verbreitet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Huasco bis südlich des Rio Limarí.

Die Erstbeschreibung erfolgte als Horridocactus heinrichianus 1942 durch Curt Backeberg.[2] Friedrich Ritter kombinierte die Art jedoch 1959 zu Pyrrhocactus heinrichianus um.[3] Die im Jahr 1966 durch John Donald Donald und Gordon Douglas Rowley erfolgte Umsetzung als Varietät zu Neoporteria curvispina var. heinrichiana bezeichnet Ritter als reine Vermutung, da die Art im Habitus wesentlich von dem Taxon curvispinus abweicht. Ritter selbst gibt an, die Pflanze auf seinen ausgedehnten Exkursionen im Feld nie gefunden zu haben und vermutet eine Hybride, nach der Backeberg die Pflanze beschrieben hat. Dies ist in soweit schlüssig, als das Backeberg zur Erstbeschreibung nur eine einzige Pflanze vorlag. Ritter selbst nimmt in seinem Werk Kakteen in Südamerika, Band 3 Abstand von seiner Beschreibung aus dem Jahr 1959 und beschreibt die damalige Pflanze neu als Pyrrhocactus chaniarensis F. Ritter spec. nov. und begründet dies mit zahlreichen abweichenden Merkmalen zu Horridocactus heinrichianus. Der Artname chaniarensis gilt heute als ein Synonym für Eriosyce heinrichiana.

Eine weitere Umkombination erfolgte 1991 durch Roger M. Ferryman indem er die Varietät in den Artrang (Neoporteria heinrichiana) erhob. 1994 erfolgte dann durch Fred Kattermann die heute gültige Umkombination zu Eriosyce esmeraldana.[4] Es werden drei Subspecies und eine Varietät unterschieden:

  • Eriosyce heinrichiana subsp. heinrichiana (Körper dunkelbräunlich und nur selten verlängert)
  • Eriosyce heinrichiana subsp. intermedia (Körper gelegentlich verlängert)
  • Eriosyce heinrichiana subsp. simulans (Körper oft verlängert und im Scheitel oft mit langer weißer Wolle bedeckt)
  • Eriosyce heinrichiana var. setosiflora (Körper nicht verlängert), die Varietät ist von der Subspecies intermedia kaum abzutrennen und wird bei Kattermann als Varietät zu intermedia gestellt.

Nachweise

Literatur

  • Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 260.
  • Kakteen in Südamerika. Band 3: Chile, 1980, Friedrich Ritter Selbstverlag

Einzelnachweise

  1. Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Birkhäuser, 2004, ISBN 3-540-00489-0, S. 106
  2. Kakteenkunde. 1942, S. 8
  3. Succulenta. 1959, H. 10
  4. Eriosyce (Cactaceae): The genus revised and amplified. In: Succulent Plant Research. Band 1, 1994, S. 118

Weblinks

Commons: Eriosyce heinrichiana – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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