Eschen-Weiße Fliege



Eschen-Weiße Fliege

Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae)

Systematik
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)
Überfamilie: Mottenschildläuse (Aleyrodoidea)
Familie: Aleyrodidae
Gattung: Siphoninus
Art: Eschen-Weiße Fliege
Wissenschaftlicher Name
Siphoninus phillyreae
(Haliday, 1835)

Die Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae) ist eine Mottenschildlaus aus der Familie Aleyrodidae. Sie wird bei massenhaftem Auftreten auf Obstbäumen und Ziergehölzen als Schädling angesehen und durch biologische Maßnahmen bekämpft.

Merkmale

Die Eschen-Weiße Fliegen werden 1,5 Millimeter lang. Sie haben einen hellbeigen Körper und weiße Flügel, welche 3 Millimeter lang sind. Bei der Ruhestellung werden, anders als bei vielen anderen Arten der Mottenschildläuse, die Flügel schräg geklappt. Die Larven sind weiß bis grau gefärbt.

Aus 40 bis 50 Siphons auf dem Rücken sondert die Eschen-weiße Fliege eine wachsartige Substanz ab.

Vorkommen

Siphoninus phillyreae wurde 1835 von Alexander Haliday als Aleyrodes phillyreae nach einem Typusexemplar beschrieben, das in Dublin (Irland) auf einer Steinlinde (Phillyrea latifolia) aus der Familie der Ölbaumgewächse gefunden worden war. Die Tiere sind in Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten, Südrussland, Pakistan und Indien beheimatet, wurden aber mit Pflanzenlieferungen in Obstgärten und Plantagen auf anderen Kontinenten wie in Nordamerika [1] und Australien[2] eingeschleppt.

Die Eschen-Weiße Fliege tritt auf Eschen, aber auch auf Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen sowie auf Zitrusgewächsen von April bis Dezember auf. Wie alle Weiße Fliegen wird sie als Schädling bekämpft. In ihrem autochthonen Lebensraum reichen die natürlichen Feinde aus, um den Befall der Pflanzen zu reduzieren, in Regionen, wo sie eingeführt wurde und Fressfeinde fehlen, wurden solche Arten zur biologischen Bekämpfung importiert.

Lebensweise und Fortpflanzung

Nach der Paarung legen die Weibchen 5 oder 6 Eier auf den Unterseiten der Blätter von Nutz- und Zierpflanzen, auch an Hauswänden ab. Ihr Entwicklungszyklus läuft ähnlich wie bei der Gewächshaus-Weiße Fliege ab, sie schlüpfen aber früher als diese und bei einer Temperatur zwischen 10 und 30 Grad. Die Larven entwickeln sich innerhalb von 25 Tagen zum adulten Tier. Dabei bewegen sie sich in der Regel weniger als einen Zentimeter von der Ablagestelle des Eis weg. Das vierte Larvenstadium (Puppe) ist unbeweglich.

Schadwirkung und Schädlingsbekämpfung

Sowohl die Nymphen als auch die erwachsenen Mottenschildläuse saugen Pflanzensäfte und schädigen dadurch ihre Wirtspflanzen. Die Schildläuse sondern Honigtau ab, der die Schimmelbildung und andere Pilzerkrankungen fördert. Es fallen auch Blätter von Pflanzen ab, die Früchte bleiben klein.

Als besonders effektiv in der biologischen Bekämpfung der Eschen-Weiße Fliegen erweist sich der Bogen-Zwergmarienkäfer, aber auch andere Tiere wie zum Beispiel Acletoxenus formosus aus der Familie der Taufliegen oder Encarsia-Arten aus der Überfamilie der Erzwespen bieten sich an.

Belege

Einzelnachweise

  1. Tom S. Bellows, Timothy D. Paine, Ken Y. Arakawa, Carol Meisenbacher, Paula Leddy, John N. Kabashima: Biological control sought for ash whitefly. California Agriculture 44, 1, S. 4-6, 1990 Vollversion (engl.)
  2. Peter S. Gillespie: A new whitefly for NSW – The Ash Whitefly. NSW Agriculture

Literatur

  • T. S. Bellows, T. W. Fisher: Handbook of biological control: principles and applications of biological control. Academic Press Inc., 1999, S. 441-442 ISBN 0-12257-305-6
  • Ru Nguyen und Avas B. Harmon: Ash Whitefly, Siphoninus phillirea (Haliday) (Homoptera: Aleyrodidae: Aleyrodinae). Florida Dept. of Agricultural and Consumer Services, Entomology Circular No. 337, 1990 Volltext (PDF, engl.)

Weblinks

Die News der letzten Tage