Eurycantha
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Eurycantha | ||||||||||||
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Dorngespenstschrecke (Eurycantha calcarata), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Eurycantha | ||||||||||||
Boisduval, 1835 |
Eurycantha ist eine Gattung aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea), deren Vertreter auf der Insel Neuguinea und deren Nachbarinseln heimisch sind. Selten werden für die gesamte Gattung auch die deutschen Bezeichnungen Dorngespenstschrecken oder Riesengespenstschrecken verwendet, die aber auch für andere Gespenstschrecken gebraucht werden und deshalb nicht eindeutig sind. Der Name „Baumhummer“, der eigentlich die Art Dryococelus australis bezeichnet, wird in einigen Publikationen ebenfalls als Bezeichnung für diese Gattung oder einzelner Vertreter, etwa Eurycantha horrida, verwendet. Dabei wird oft nicht differenziert, ob hier all jene Arten der Unterfamilie Eurycanthinae gemeint sind, die sich in ihrer Morphologie ähneln oder bestimmte taxonomisch abgrenzbare Gruppen.[1]
Merkmale
Alle Eurycantha-Arten sind ungeflügelt und am gesamten Körperrand stark bedornt. Die Gesamtgröße variiert je nach Art und Geschlecht zwischen 8 und 15 Zentimetern. Die Männchen haben stets ein schlankeres Abdomen und sind bei einigen Arten deutlich kleiner, können aber auch wie beispielsweise bei Eurycantha calcarata annähernd die Größe der Weibchen erreichen. Diese sind durch das breitere Abdomen, welches in einem schnabelförmigen Legestachel (Ovipositor) endet, gut von den Männchen zu unterscheiden.
Verhalten
Die nachtaktiven Tiere verstecken sich tagsüber oft in Gruppen in den Nahrungspflanzen. Dabei werden insbesondere deren Hohlräume aufgesucht. Nachts finden die Nahrungsaufnahme, die Paarung und auch die Eiablage statt. Die Weibchen verlassen dazu die Nahrungspflanzen und legen ihre Eier mit dem Legestachel im Boden ab. Die Männchen der größeren Arten sind untereinander sehr aggressiv und kämpfen mit erhobenen Hinterbeinen und Hinterleib rückwärts aufeinander zulaufend um die Reviere. Diese Kämpfe können durch die Dornen an den Hinterbeinen zu teils ernsthaften Verletzungen führen. Auch die Abwehr von Angreifern findet mit diesen Waffen statt.[2]
Systematik
Die Gattung wurde 1855 von Montrouzier noch einmal unter dem Namen Karabidion beschrieben. Joseph Redtenbacher benannte diese 1908 in Carabidion um. Beide Namen gelten heute als Synonyme zu Eurycantha.
Die Abgrenzung der Arten voneinander ist noch nicht vollständig geklärt. Während bestimmte Namen heute von den meisten Autoren nur noch als Synonyme zugelassen werden, führen andere sie immer noch als eigenständige Arten. So gilt Eurycantha coriacea heute meist als Synonym zu Eurycantha insularis,[2] oder sie wird wie auch Eurycantha coenosa als Unterart zu Eurycantha insularis angesehen.[3] Andere Arten sind sich so ähnlich, dass nur die Anzahl der Dornen eine Bestimmung erlaubt. So haben die Männchen von Eurycantha calcarata an den Schienen der Hinterbeine nur jeweils einen großen Dorn auf der Innenseite, die von Eurycantha horrida hingegen zwei.[4]
Folgende Arten werden laut “Phasmida Species File Online” zur Gattung Eurycantha gezählt:[5]
- Eurycantha calcarata Lucas, 1869
- (Syn. = Eurycantha diabolus Redtenbacher, 1908)
- (Syn. = Eurycantha sifia Kirby, 1904)
- (Syn. = Eurycantha willeyi Kirby, 1904)
- Eurycantha coronata Redtenbacher, 1908
- Eurycantha horrida Boisduval, 1835
- Eurycantha immunis Redtenbacher, 1908
- Eurycantha insularis Lucas, 1869
- (Syn. = Eurycantha coenosa Redtenbacher, 1908)
- (Syn. = Eurycantha coriacea Redtenbacher, 1908)
- Eurycantha latro Redtenbacher, 1908
- Eurycantha maluensis Günther, 1929
- Eurycantha micrantha (Montrouzier, 1855)
- Eurycantha portentosa Kirby, 1904
- Eurycantha rosenbergii Kaup, 1871
- (Syn. = Eurycantha echinata Lucas, 1878)
Haltung im Terrarium
Zurzeit werden nur wenige Arten im Terrarium gepflegt. So führt die Phasmid Study Group lediglich drei Nummern für in Kultur befindliche Vertreter der Gattung Eurycantha. Dies sind für Eurycantha calcaratha die PSG Nummer 23, für eine aus Indonesien stammende Form, die zurzeit als unbeschriebene Unterart von Eurycantha calcaratha gehandhabt wird, die PSG Nummer 44 und für Eurycantha insularis die PSG Nummer 111.[6]
Quellen
- ↑ Scinexx - Das Wissensmagazin: Baumhummer kennen keine Verwandten
- ↑ 2,0 2,1 Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium, bede, Ruhmannsfelden 2000. ISBN 3-933646-89-8
- ↑ Phasmatodea-Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann
- ↑ Burghard Hausleithner: Haltung und Zucht von Eurycantha calcaratha (Phasmatodea). Entomologische Zeit., 95 (10) 124-144, Reimar Hobbing GmbH Verlag, Edition Kernen, Essen 1985.
- ↑ Paul D. Brock: Phasmida Species File Online. Version 2.1/3.5. (abgerufen am 14. Juni 2009)
- ↑ www.phasmida.myspecies.info Phasmid Study Group Culture List (engl.)