Euscorpius
Euscorpius | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Euscorpius | ||||||||||
Thorell, 1876 |
Euscorpius ist die einzige weitgehend auf Europa beschränkte Gattung der Skorpione (Scorpiones) mit im Jahr 2010 17 anerkannten Arten. Alle Arten der Gattung sind für den Menschen weitgehend harmlos.
Merkmale
Die Arten der Gattung Euscorpius sind relativ klein und erreichen Körperlängen von unter 30 mm bis 50 mm. Von den drei weiteren bisher unstrittig zur Familie Euscorpiidae gestellten Gattungen Plesiochactas, Megacormus und Troglocormus unterscheidet sich Euscorpius durch nur eine Reihe zahnartiger Gebilde sowie paarweise angeordneter Höcker auf den Innenseiten der Finger der Palpenhand. Außerdem ist bei Euscorpius die ventrale Kante des beweglichen Fingers der Cheliceren glatt und der mittlere Kiel auf der Unterseite des Metasomas (Schwanz) ist kaum ausgebildet oder fehlt.[1][2]
Verbreitung und Lebensraum
Euscorpius ist die einzige weitgehend auf Europa beschränkte Gattung der Skorpione. Von den 17 derzeit anerkannten Arten kommen 13 nur in Europa vor, drei weitere Arten bewohnen neben Teilen Europas auch Nordafrika, zwei Arten (E. italicus und E. mingrelicus) auch Vorderasien. Von E. italicus sind auch Vorkommen im Irak bekannt, ob diese Vorkommen natürlichen Ursprungs sind, ist bisher ungeklärt. In Europa ist die Gattung weitgehend auf den Süden beschränkt. Insgesamt 5 Arten erreichen jedoch mit der Schweiz und Österreich auch Mitteleuropa, eine Art (E. flavicaudis) ist als Neozoon in England, Brasilien und Uruguay etabliert.[3][4]
Die Arten der Gattung bewohnen kühl gemäßigte bis semiaride Landschaften. Wie die meisten Skorpione besiedeln auch die Euscorpius-Arten vorwiegend steinige oder felsige Habitate, wo sie sich tagsüber unter auf dem Boden liegenden Steinen oder unter Totholz aufhalten. Einige Kulturfolger wie E. flavicaudis und E. italicus sind auch häufig an alten Steinmauern oder Hauswänden aus Naturstein anzutreffen.
Systematik
Von Fet werden derzeit 17 Arten anerkannt[3]:
- Euscorpius alpha Caporiacco, 1950
- Euscorpius balearicus Caporiacco, 1950
- Euscorpius beroni Fet, 2000
- Euscorpius carpathicus (Linnaeus, 1767)
- Euscorpius concinnus (C. L. Koch, 1837)
- Euscorpius flavicaudis (DeGeer, 1778)
- Euscorpius gamma Caporiacco, 1950
- Euscorpius germanus (C. L. Koch, 1837)
- Euscorpius hadzii Caporiacco, 1950
- Euscorpius italicus (Herbst, 1800)
- Euscorpius koschewnikowi Birula, 1900
- Euscorpius mingrelicus (Kessler, 1874)
- Euscorpius naupliensis (C. L. Koch, 1837)
- Euscorpius oglasae Caporiacco, 1950
- Euscorpius sicanus (C. L. Koch, 1837)
- Euscorpius tauricus (C. L. Koch, 1837)
- Euscorpius tergestinus (C. L. Koch, 1837)
Da die meisten Euscorpius-Populationen der Balkanhalbinsel bisher kaum untersucht wurden, geht Fet von einer tatsächlich noch deutlich höheren Artenzahl zwischen 22 und 24 aus.[3]
Gift
Die Stiche von Euscorpius sind für den Menschen weitgehend harmlos. Nach Braunwalder können die kleinen Arten wie E. alpha oder E. germanus mit ihrem Stachel nur an wenigen Stellen die menschliche Haut durchdringen, größeren Arten wie E. flavicaudis oder E. italicus gelingt dies jedoch relativ leicht. Die Wirkung der Stiche ist mit der von Bienen- oder Wespenstichen vergleichbar.[5]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ M. E. Braunwalder: Scorpiones (Arachnida). Fauna Helvetica 13, Neuchatel 2005, ISBN 2-88414-025-5: S. 18
- ↑ R. Stockmann & E. Ythier: Scorpions of the World. N. A. P. Editions 2010: S. 195
- ↑ 3,0 3,1 3,2 V. Fet: Scorpions of Europe. Acta Zool. Bulg. 62 (1), 2010: S. 3-12
- ↑ R. Stockmann & E. Ythier: Scorpions of the World. N. A. P. Editions 2010: S. 528-529
- ↑ M. E. Braunwalder: Scorpiones (Arachnida). Fauna Helvetica 13, Neuchatel 2005, ISBN 2-88414-025-5: S. 99-100
Literatur
- V. Fet: Scorpions of Europe. Acta Zool. Bulg. 62 (1), 2010: S. 3-12
- R. Stockmann & E. Ythier: Scorpions of the World. N. A. P. Editions 2010, ISBN 978-2-913688-11-7