Federfußspinnen
Federfußspinnen | ||||||||||||
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Federfußspinne (Uloborus plumipes) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Uloborus | ||||||||||||
Latreille, 1806 |
Die Federfußspinnen (Uloborus) bilden eine artenreiche Gattung der Familie der Kräuselradnetzspinnen (Uloboridae). Sie sind im Wesentlichen in den Tropen und Subtropen verbreitet und kommen in Amerika und Europa nur mit wenigen Arten in der gemäßigten Zone vor.
Die Cheliceren der cribellaten Federfußspinnen sind mäßig robust, aber Giftdrüsen fehlen ihnen - eine Bedingung, die bei anderen Spinnen nahezu unbekannt ist, und die voraussetzt, dass die Spirale des Radnetzes und die Cheliceren allein ausreichen, um die Beute zu erlegen. Das lange vordere Beinpaar ist häufig gebogen. Bei vielen Arten sind die Beine mit Büscheln federiger Haare versehen. Der Hinterleib oft besetzt mit Höckern und verziert mit pinselartigen Haarbüscheln, wobei oft blass weiße, gesprenkelte, gestreifte oder einfarbig schwarze Farbvarianten vorkommen. Die acht Einzelaugen sind klein; Federfußspinnen müssen sich im Wesentlichen auf ihre anderen Sinne verlassen.
Fallen
Ihre relativ kleinen Netze mit 10 bis 18 Zentimeter im Durchmesser weben die Federfußspinnen nahe dem Boden an feuchten, schattigen Stellen - an kleinen Sträuchern und im Unterholz an toten Zweigen, in ausgehöhlten Baumstümpfen oder an Felsen. Die stets gleichartigen horizontal angeordneten Radnetze bestehen aus Grundfäden, Radien, trockener Hilfsspirale (Gerüstfäden) und die konzentrische Fangspirale aus Fangfäden. Sie sind nach dem gleichen Prinzip der meist vertikalen Netze der Radnetzspinnen aufgebaut, ohne dass sie mit diesen verwandt sind. Sie sind zusammengesetzt aus den gleichen Elementen wie die Radnetze der Radnetzspinnen: Grundfäden, Radien, trockene Hilfsspirale (Gerüst) und die konzentrische Fangspirale. Neben dem durch die Ausrichtung unterschiedlichen Beutespektrum unterscheiden sich auch die Fangfäden wesentlich: Während die meisten Radnetzspinnen ecribellate Spinnen sind und Fäden mit Leimtröpfchen produzieren, bestehen die Fangfäden der Federfußspinnen aus Fangwolle. Oft ist jedoch das Netz sehr asymmetrisch hergestellt, besonders während der Fortpflanzungsperiode.
Uloborus walckenaerius
Uloborus walckenaerius Latreille 1806 wird drei bis vier mm (Männchen) bzw. vier bis sechs mm (Weibchen) groß und hat einen dunkelgrauen Vorderkörper (Prosoma), der mit weißen Haaren besetzt ist, die einige dunkle, graue bis schwarze Längsbänder frei lassen. Auf dem flaumig behaartem Hinterkörper (Opisthosoma) setzt sich das Muster des Prosomas fort. Das Opisthosoma weist keine Höcker auf. Das Sternum ist schwarz, die Beine dunkel graubraun bis rotbraun mit undeutlich weißer Ringelung. Erstes und zweites Beinpaar ist besonders lang. U. walckenarius lebt in warmen, offenem Geländen wie Heiden, und webt dicht über dem Boden waagerechte, bläulich schimmernde cribellate Radnetze zwischen Heidekraut und Ginsterbüschen. Das Radnetz weist manchmal ein Stabilement auf. Die Spinne lauert unterhalb der Nabe. Das Weibchen hängt einen länglichen Kokon mit 70 bis 100 Eiern am Netzrand auf. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sie nur an warmen Plätzen zu finden. Weiter nördlich fehlt sie. Uloborus walckenaerius ist in Baden-Württemberg ausgestorben, bzw. verschollen, in Brandenburg und Bayern vom Aussterben bedroht.
Uloborus plumipes
Uloborus plumipes Lucas 1846 weist einen dicht behaarten Prosoma ohne ausgeprägte Längsstreifen auf. Das Opisthosoma hat im vorderen Teil seitlich zwei deutliche Höcker, zwischen denen zwei weiße Flecken sind. Das Opisthosoma ist dicht behaart mit einem dunklerem Mittelstrich. Die Beine von U. plumipes sind mittelbraun behaart mit weiß-bläulicher Ringelung. Die Tibia des ersten Beinpaares des Weibchens hat auffällige schwarze fiedrige Haare. Die Art ist in warmen Klimaten verbreitet und in Mittel- und Nordeuropa in Gewächshäusern eingeschleppt. Es wurde eine parthenogenetische (eingeschlechtliche) Fortpflanzung von Weibchen in Gewächshäusern angenommen. Wahrscheinlich ist das aber nur darauf zurückzuführen, dass die Männchen sehr viel seltener gefunden werden.
Quellen
- Norman I. Platnick, 2006. The World Spider Catalog, Version 6.5. American Museum of Natural History.
- Gertsch, Willis J. 1979: American Spiders, 2nd edition. Van Nostrand Reinhold, New York. ISBN 0442226497
- Heimer & Nentwig (1991). Spinnen Mitteleuropas - Online- Schlüssel