Felsen-Johannisbeere


Felsen-Johannisbeere

Felsen-Johannisbeere (Ribes petraeum)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
Gattung: Johannisbeeren (Ribes)
Art: Felsen-Johannisbeere
Wissenschaftlicher Name
Ribes petraeum
Wulfen

Die Felsen-Johannisbeere (Ribes petraeum) ist eine bis jetzt nicht gefährdete Pflanzenart aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae), die in erster Linie im Schwarzwald, in den Vogesen, Sudeten und in den Zentralalpen auf einem humosen Substrat in kalkarmem Gestein vorkommt.

Merkmale

Das Gewächs ist ein sommergrüner Strauch, der bis 2,8 Meter Höhe erreichen kann. Von der nah verwandten Alpen-Johannisbeere unterscheidet er sich durch seine Blüten-Deckblätter, die kürzer als die Blütenstiele sind, durch die Kelchblätter, die oft noch an den reifen Beeren sitzen und mit etwa 0,1 bis 0,2 mm lange weiße Wimpern besetzt sind, sowie zur Fruchtzeit durch die hängenden Trauben. Eine Geschmacksprobe der Beeren ergibt ein äußerst saures Ergebnis. [1]. Der Blattstiel ist oft länger als das Blatt.

Ribes petraeum Sturm51.jpg

Standorte und Vergesellschaftung

Die Pflanze bevorzugt in kalkarmen Gebirgen einen humosen Boden in Höhen von 800 bis etwa 2450 Metern. Allerdings trifft man die Felsen-Johannisbeere auch auf der kalkhaltigen Schwäbischen Alb und dem Schweizer Jura an. [2] Doch auch im Mangfallgebirge in den Nördlichen Kalkalpen, sowie in der Nähe der Alpenvereinshütte Blecksteinhaus im Valepptal wurden ansehnliche Bestände kartiert. Der pH-Wert des dortigen Bodens beträgt 4,8 bis 5,5, also ein stark saurer Boden, der einen hohen Anteil an Humus aufweist.

Die Felsen-Johannisbeere kommt in alpinen Hochstaudenfluren, Bergmischwäldern und Gebüschen vor. In Bayern sind außerdem Bestände in Streifenfarn-Fichtenwäldern oder Block-Fichtenwäldern vorhanden.

Forschungsgeschichte

Erstbeschrieben wurde die Felsen-Johannisbeere 1728 durch den in Belgrad geborenen Freiherrn Franz Xaver von Wulfen. Er fand den Strauch in der Nähe von Lienz und nannte ihn 1781 Ribes petraeum. [3] Der Name stammt vom griechischen πεταιος, was auf Felsen wachsend bedeutet [4].

Einzelnachweise

  1. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band IV, P. Parey, Berlin und Hamburg 1975, S. 49
  2. Hess, Landolt, Hirzel: Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete, Band 2, Birkhäuser, Basel 1977, S. 305
  3. Karl Wilhelm von Dalla Torre, Ludwig von Sarnthein: Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, Band I, Wagner, Innsbruck 1900, S. 332
  4. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1996 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7)

Literatur

  • Hans Smettan im Jahrbuch des Vereins zum Schutz der Bergwelt, München, 64. Jahrgang 1999

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