Streifenfarne



Streifenfarne

Asplenium-Arten: Nordischer Streifenfarn (oben), Milzfarn (unten Mitte) und Braunstieliger Streifenfarn (unten links)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae)
Gattung: Streifenfarne
Wissenschaftlicher Name
Asplenium
L.

Die Streifenfarne (Asplenium) sind eine Gattung in der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Diese formenreiche Gattung ist weltweit verbreitet.

Merkmale

Die Streifenfarne sind ausdauernde Pflanzen und besitzen ein kurzes, aufrechtes, manchmal auch kriechendes Rhizom, an dem dunkle, lineal-lanzettliche Schuppen sitzen. Die fertilen (sporangientragenden) und sterilen Wedel sind gleichgestaltig: gefiedert oder gabelteilig, selten (wie bei der Hirschzunge) auch ungeteilt. Die Adern enden frei. Die Blattstiele sind meist am Grund dunkel, häufig kahl.

Die Sori stehen einzeln und vom Rand entfernt. Wie der Schleier (Indusium) sind sie meist linealisch, wovon sich auch der Name Streifenfarn ableitet.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 36.

Systematik

Schwarzstieliger Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum)
Asplenium australasicum
Billots Streifenfarn (Asplenium billotii)
Milzfarn (Asplenium ceterach)
Jura-Streifenfarn (Asplenium fontanum)
Efeufarn (Asplenium hemionitis)
Asplenium jahandiezii
Meer-Streifenfarn (Asplenium marinum)
Nestfarn (Asplenium nidus)
Asplenium obovatum subsp. obovatum
Asplenium petrarchae
Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
Schwarzstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes subsp. quadrivalens)
Grüner Streifenfarn (Asplenium viride)

Die Abgrenzung der Gattung innerhalb der Familie Streifenfarngewächse ist nicht geklärt. Möglicherweise sind alle übrigen Gattungen der Familie in die Gattung Asplenium einzugliedern. Unabhängig davon umfasst die Gattung mit rund 700 Arten den Großteil der Familie.[1]

Daneben gibt es auch zahlreiche inter- und intraspezifische Hybriden, die jedoch wie alle Farn-Hybriden an den oft verklumpten Sporen bzw. unentwickelten Sporangien erkennbar sind.

Die in Mitteleuropa heimischen Arten sind:[2]

  • Schwarzstieliger Streifenfarn oder Schwarzer Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum L.), Verbreitungsgebiet: Europa, Nordwestafrika, Vorder- und Zentralasien.
  • Braungrüner Streifenfarn (Asplenium adulterinum Milde), kommt nur in Europa vor.
  • Deutscher Streifenfarn (Asplenium ×alternifolium Wulfen), kommt in Europa und in der Türkei vor.
  • Billots Streifenfarn (Asplenium billotii F.W. Schultz, Syn.: A. obovatum subsp. lanceolatum (Fiori) P. Silva), kommt nur in Europa und in der Türkei vor.
  • Milzfarn oder Schriftfarn (Asplenium ceterach L., Syn.: Ceterach officinarum DC.), Verbreitungsgebiet: Europa, Nordafrika, Vorder- und Zentralasien und der Himalaja.
  • Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium Viv.), Verbreitungsgebiet: Europa, Türkei, Kaukasus und Südchina.
  • Zerschlitzter Streifenfarn (Asplenium fissum Kit. ex Willd.), kommt nur in den europäischen Gebirgen vor.
  • Jura-Streifenfarn (Asplenium fontanum (L.) Bernh.), kommt außerhalb Europas nur in Marokko vor.
  • Französischer Streifenfarn (Asplenium foreziense Legrand), kommt nur in Frankreich, in Mitteleuropa, auf der Iberischen Halbinsel, in Italien und auf der westlichen Balkanhalbinsel vor.
  • Zarter Streifenfarn (Asplenium lepidum C.Presl), kommt in Europa und in der Türkei vor.
  • Spitziger Streifenfarn (Asplenium onopteris L.), kommt in Europa, Nordafrika und Vorderasien vor.
  • Mauer-Streifenfarn oder Mauerraute (Asplenium ruta-muraria L.), kommt in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika vor.
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium L., Syn.: Phyllitis scolopendrium (L.) Newman), kommt in Europa, Nordafrika, auf den Kanaren, in Vorder- und Ostasien sowie in Nordamerika und Mexiko vor.
  • Dolomit-Streifenfarn (Asplenium seelosii Leybold), kommt in Mittel-, West- und Südeuropa sowie in Marokko vor.
  • Nordischer Streifenfarn (Asplenium septentrionale (L.) Hoffm.), kommt in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika vor.
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes L.), ist kosmopolitisch verbreitet.
  • Grünstieliger Streifenfarn oder Grüner Streifenfarn (Asplenium viride Hudson), kommt in Europa, Nordafrika, in Asien, Nordamerika und Grönland vor.

Arten aus anderen Teilen der Welt:

  • Asplenium aegaeum Lovis, Reichstein & Greuter, kommt in Griechenland, Kreta und Kleinasien vor.
  • Asplenium antiquuum Makino, kommt in Japan, Taiwan und auf den Riukiu-Inseln vor.
  • Asplenium australasicum (J. Sm.) Hook., kommt in Ostafrika, im tropischen Asien, in Australien und in Polynesien vor.
  • Asplenium bourgaei Boiss. ex Milde, kommt im östlichen Mittelmeergebiet vor, z.B. auf Karpathos.
  • Lebendgebärender Streifenfarn (Asplenium bulbiferum G. Forst.), kommt in Australien, Neuseeland und in Nordindien vor.
  • Asplenium creticum Lovis, Reichstein & Zaffran ist auf Kreta endemisch.
  • Asplenium daucifolium Lam., kommt nur auf den Maskarenen vor.
  • Asplenium decorum Kunze, Verbreitungsgebiet: Indochina, Sri Lanka, Philippinen, Sumatra, Neuguinea.
  • Asplenium dimorphum Kunze, kommt nur auf der Norfolkinsel bei Australien vor.
  • Efeufarn (Asplenium hemionitis L.), kommt in Portugal, den Azoren, auf Madeira und den Kanarischen Inseln vor.
  • Asplenium longissimum Blume, kommt nur im Malayischen Archipel vor.
  • Asplenium lyallii (Hook. f.) T. Moore, kommt in Südafrika, Madagaskar und in Neuseeland vor.
  • Meer-Streifenfarn (Asplenium marinum L.), kommt von Westeuropa bis Süditalien vor.
  • Nestfarn oder Vogel-Nestfarn (Asplenium nidus L.) ist ein Epiphyt im tropischen Regenwald in Asien, Ostafrika, Australien und Polynesien.
  • Asplenium obovatum Viv. subsp. obovatum, kommt im Mittelmeergebiet, in der Türkei, in Portugal, auf den Kanaren und in Nordwestfrankreich vor.
  • Breitnerviger Streifenfarn (Asplenium platyneuron (L.) Oakes), Verbreitungsgebiet: USA, Kanada, Westindien, nördliches Südamerika und Südafrika.
  • Kriechender Streifenfarn (Asplenium rhizophyllum L.), Verbreitungsgebiet: Kanada, USA.
  • Asplenium rutifolium (P.J. Bergius) Kunze, Verbreitungsgebiet: Indien, China, Südkorea, Japan, Taiwan.
  • Asplenium serra Langsd. & Fisch., Verbreitungsgebiet: tropisches Amerika und tropisches Afrika.
  • Asplenium tenerum G. Forst., Verbreitungsgebiet: Polynesien und tropisches Asien.
  • Aspenium thunbergii Kunze, kommt nur in Malaysia vor.

Etymologie

Asplenium wurde vom Milzfarn Asplenium ceterach auf die Gattung übertragen und leitet sich vom griech. splen = Milz ab und beruht auf der früheren Verwendung der Art bei „Milzsucht“.[3][4]

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. die umfassende Bestimmungs- und Informationsdatenbank der Pflanzenwelt Deutschlands und angrenzender Länder ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; mit ausführlicher Begleitbroschüre. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band. 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1225–1226.
  • J. A. Crabbe, A. C. Jermy, R. Viane, J. D. Lovis: Asplenium L.. In:

Einzelnachweise

  1. * Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, PDF-Datei.
  2. nach Schmeil-Fitschen 2001/2002.
  3. Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6. völlig neu bearb. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
  4. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Weblinks

Commons: Streifenfarne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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